Mit dem Motorrad durch Italien

Im Prinzip hat heute bereits meine Rückreise begonnen, denn von nun an geht es immer nur noch Richtung Norden. Aber zunächst war für heute Morgen ja der Termin bei BMWu, wie die Italiener sagen, vereinbart. Pünktlich um 9h stand ich auf deren Hof, außerdem eine riesengroße Werkstatt, sowohl für Autos, als auch für Mopeds. Nachdem ich mein Problem einem äußerst kompetenten Meister geschildert hatte, das ganze ging teilweise über Google-Übersetzer, hatte er das Problem gleich erkannt. Ein herbeigerufener Mechaniker öffnete den Bremsflüssigkeitsbehälter und zu sehen war eine schwarze ur-alt Flüssigkeit, die schon lange hätte ausgetauscht gehört. Was mich an der Sache nur so maßlos ärgert ist die Tatsache, dass ich überpenibel mein Motorrad zu den jeweiligen Service-Intervallen in die Werkstatt meines Vertrauens gegeben habe. Dies ist sie jedoch die längste Zeit gewesen. Ich werde jetzt einmal kontrollieren, wie oft mir denn Bremsflüssigkeit in Rechnung gestellt wurde. Außerdem hatte ich vor Antritt der Reise die 50-Tausender Inspektion mit Wechseln beider Bremsbeläge, machen lassen, wobei man automatisch die Bremsflüssigkeit überprüft.

Um 11:30h war dann alles wieder verstaut und die Reise konnte fortgesetzt werden. Zunächst war es recht frisch und ein kräftiger Wind bracht mich das eine oder andere Mal in Schräglage. Nach gut 100km Fahrt kam ich dann am Mount Ätna an, dessen traumhafte Serpentinen bis in eine Höhe von rund 2200m einladen. Die Großglockner-Hochalpenstraße ist dagegen eine Kaffeefahrt. Leider, auch heute wieder diesig ohne Ende, da man ansonsten von dort oben einen Ausblick bis nach Süditalien hat.

Der Ätna, der letzte noch aktive Vulkan Europas, war im Januar diesen Jahres zum letzten Mal aktiv, ohne jedoch eine Gefahr für die Bevölkerung darzustellen.

Auf der letzten Etappe in Sizilien in nördlicher Richtung nach Messina, bin ich dann noch über Taomina gefahren, einem kleinen malerischen Dorf, das an die Felsen geklebt zu sein und nur bedingt befahrbar ist. Auf den letzten 10km hat es mich nochmals so richtig durchgeschüttelt. Ein wie aus dem Nichts auftretendes Sommergewitter, verbunden wieder mit heftigsten Seitenwind-Böen und peitschendem Regen, haben mich dann nochmals so richtig nass werden lassen, da man ja immer denkt, die 10km sind schnell geschafft und der Regenkombi bleibt im Koffer. Hinzu kam noch, das die Italiener im Auto offensichtlich einen Sport daraus machen durch Pfützen zu fahren, wenn ein Zweiradfahrer gerade ebenfalls mitten drin ist. Als ich das raus hatte, war es leider zu spät und bin dann schimpfend und fluchend hier im Hotel angekommen.