Mit dem Motorrad durch Italien
Montag, 10.09.2012
Der heutige Tag stand im Zeichen der Weiterreise nach Kalabrien. Zuvor waren jedoch noch der Vesuv und Pompeji eingeplant, die ich praktisch bei der Durchreise in den Süden anschauen wollte. Zunächst war ich in Pompeji. Ich denke, wenn man sich nicht tief genug mit der Sache beschäftigt hat, ist es schwer einen Draht dafür zu finden. Ich hatte zwar zuvor ein wenig über die Hintergründe gelesen, jedoch wollte nicht so das richtige "a ha-Gefühl" aufkommen. Man möge mich bitte jetzt nicht einen Historien-Banausen nennen, das wäre nicht gerecht. Für diese Art von Geschichte sind nun einmal die mit Pinsel und Spachtel grabende Archeologen-Zunft zuständig. Ich habe ein paar Fotos gemacht, wobei ich noch anmerken muss, dass man zu den meisten Ausgrabungen gar nicht kam, weil das alles abgesperrt war.
Den Vesuv habe ich praktisch nur von ganz weitem gesehen, da mir in Pompeji gesagt wurde, dass die Shuttlebusse, die zum Krater fahren, diese Woche nicht im Einsatz seien wegen Servicearbeiten. Tolle italienische Organisation. Außerdem habe ich gedacht, so ein bisschen qualmen und stinken tut's schon, aber da kam nicht einmal im Ansatz etwas heraus.
Also "hit the road Jack" und auf die Autostrada und rund 400km Richtung Kalabrien. Es war fast nix los auf dieser zum Teil 4-spurigen Autobahn. Wahrscheinlich trauen sich die Italiener nicht darüber zu fahren, weil da sicherlich von der Cosa Nostra etliche unliebsame und nicht bestechliche (glaube ich fast kaum) Politiker und Richter mit einbetoniert sind.
Um 16h war ich dann hier in Nocoterna und habe ein nettes kleines Hotel gefunden, die meisten haben komischerweise schon geschlossen.
Ich wollte ja gestern Abend lecker Fisch essen gehen und mein Hotelwirt hatte mir allerwärmstens seinen Freund ans Herz gelegt, der angeblich den besten Fisch in ganz Kampanien zubereitet. Das komische war, der hatte nicht mal Fisch auf der Karte. Aus purer Verzweiflung habe ich dann eine Spaghetti del Mare gegessen, da waren zumindest ein paar Muscheln und Krabben drauf, dafür waren aber die Spaghetti so was von "aldente", dass man es beim Kauen knacke hörte.
Schauen wir mal, wie es beim Freund vom jetzigen Wirt ist. Ich werd's euch erzählen.
Komme gerade vom Essen zurück. Draußen stand in riesigen Lettern: we speak english. Na, Halleluja, kann ja nix schief gehen. Das Problem war nur, dass offensichtlich der einzige Mitarbeiter, der englisch spricht, heute Abend Urlaub hatte. Da wir ja mit iPhone und Internet in einer hochtechnisierten Welt leben, sind wir halt mit dem Google-Übersetzer die Speisekarte durchgegangen, und wurden prompt fündig. Siehe das Foto! Außerdem waren die Prawns in Knoblauch-Sauce sehr lecker. Ende gut, alles gut.
Nach der Fahrt ist das erste Bier immer das schönste, obwohl dies gar nicht im Magen ankommt, sondern auf dem Weg dorthin verdampft.
Aufbruch: | 02.09.2012 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 29.09.2012 |