USA 2012 - 2. Teil Nebraska ...

Reisezeit: Juni / Juli 2012  |  von Uschi Agboka

Heimflug

33. Tag - Heimflug

Sonntag, 8. Juli 2012 - 33. Tag Heimflug

Um 5.30 Uhr schellt der Wecker, um 7.30 Uhr holt uns der Shuttle Bus ab. Ich leide wie immer unter Reisefieber, trotz meines Alters und meiner vielen Reisen und so habe ich die ganze Nacht nicht gut geschlafen. Heute Morgen bin ich schnell fertig, keine Zöpfe flechten und so kann auch der letzte Koffer gepackt werden. Dann geht es zum Frühstück. Wir hatten wirklich Glück mit dem Wetter in den letzten Wochen, denn im Fernsehen sehen wir, dass Regen kommt. Die Menschen warten ja auf das Wasser, denn unzählige Feuer brennen in den verschiedenen Staaten im Westen der USA. Ich mache noch zwei Hasenbrote für Rolf mit der letzten Salami, dann checken wir aus und warten auf den Bus. Dieser kommt super pünktlich und so sind wir schon um 8.30 Uhr am Flughafen. Die Prozedur mit Kofferabgeben - die Koffer haben wirklich genaues Gewicht - und Sicherheitskontrollen - ich werde, wie immer, doppelt und dreifach abgetastet - dauert ca. ¾ Stunde und dann sitzen wir endlich um 9.30 Uhr am Gate und können verschnaufen.

Im Fernsehen habe ich heute Morgen gesehen, dass ein Paar in 35 Jahren Pennys gesammelt hat, meist auf der Straße gefunden. Nun haben sie die Münzen gerollt und zur Bank gebracht - 62.000 Dollar. Da Rolf und ich auch gefundene Münzen auf unserem Krimskrams-Tisch sammeln, bringen wir es vielleicht auch auf ein paar Dollar. Nachdem wir pünktlich an Bord gehen dürfen, müssen wir das Flugzeug nach ca. 20 Minuten wieder verlassen - die Reifen sind defekt und müssen gewechselt werden, Dauer mind. 2 Stunden, d. h., dass wir unseren Anschlussflug in Philadelphia nicht bekommen. Aber da wir ja nirgendwo hin müssen, ist uns das letztendlich egal, wenn wir evtl. 1 Tag später nach Hause kommen.

Es stellt sich heraus, dass wir statt 11.10 Uhr erst um 17.50 Uhr von Denver starten können, mit Lufthansa nach Frankfurt, Ankunft 11.35 Uhr, Weiterflug 16.16 Uhr nach München, Ankunft 17.10 Uhr am 9. Juli, mehr als 8 Stunden Verspätung. Zunächst müssen wir unser Gepäck am Gepäckband wieder abholen, das dauert und dauert. Dann müssen wir bei der Lufthansa - Staralliance mit US Airways - neu einchecken. Da erwartet uns eine böse Überraschung. Die Gepäckbedingungen bei Lufthansa sind anders als bei US Airways. Die erlauben ein Handgepäck mit 18 kg, LH nur 8 kg, das bedeutet für uns, wir müssen pro Handgepäck (2 Stck.) 70 Dollar, also 140 Dollar zahlen. Die Lufthansa-Angestellten sind sehr unfreundlich hier und nicht so entgegenkommen wie das Personal von US Airways. Wir bekommen überhaupt keine Infos über Erstattungen bezüglich Essen und Telefonaten etc. Das ist definitiv ein großer Mangel. Doch da wir das alles schon einmal mitgemacht haben, lassen wir uns nicht verdrießen. Wir müssen wieder durch den Sicherheitscheck, jetzt durch einen Body-Scanner, trotzdem werde ich wieder abgetastet. Endlich haben wir den Stress hinter uns und suchen uns ein kleines Bistro, wo wir essen: Rolf hat Pilz-Fettucini und ich Hühnchen mit Pilzen, dazu Clausthaler und Rotwein. Ein hervorragendes Essen, aber mit Plastikbesteck, unglaublich. Um 15 Uhr sind wir an unserem Gate und hoffen auf den Weiterflug. Gut, dass das auf dem Hinflug nicht passiert ist, unsere ganze Planung, Hotels etc. wäre durcheinander gekommen. So kommen wir halt nur etwas mehr als 8 Stunden später in München an. Rolf hat unseren Parkservice Huber angerufen und so hoffen wir, dass mit der Abholung alles funktioniert. Ein Non-Stopp-Flug von 12 Stunden liegt vor uns.

Obwohl mich die Warterei nervt, ist es interessant, den vorbei eilenden Menschen zuzuschauen. Fast jeder hat ein Getränk und eine Tüte mit Essen in der Hand. Es ist immer wieder unfassbar für uns, dass die Amerikaner nicht mal ein paar Minuten ohne Essen und Trinken auskommen können. Das Problem Diabetes wird aber inzwischen häufig im Fernsehen behandelt, da diese Krankheit in USA ein großes gesundheitliches Problem darstellt. Der Flug startet pünktlich um 17.50 Uhr. Wir haben das Glück mit unseren langen Beinen an einem Notausgang zu sitzen, so haben wir viel Platz. Zum Dinner wird uns Hühnchen serviert, dazu Wein, Bier oder Wasser. Nach dem Essen wird erneut Wein und Cognac und Kaffee ausgeschenkt. Es hat schon seinen Grund, warum die Lufthansa teurer ist als andere Airlines. Der Service an Bord ist exzellent, die Stewardess, die uns betreut, sieht aus wie meine älteste Tochter Patrizia, unglaublich. Filme gibt es auch genügend zur Auswahl, so wird uns die Zeit nicht langweilig. Pünktlich um 11.30 Uhr landen wir. Und auch hier müssen wir, obwohl es ein Anschlussflug ist, erneut durch die Sicherheitsschleusen, wobei es dieses Mal bei mir nicht piept, sondern nur bei Rolf. Doch das Sicherheitspersonal ist hier in Frankfurt nicht so höflich und freundlich wie in USA. Die können hier von den Amerikanern noch Einiges lernen. Um 16.10 Uhr sollen wir starten, aber wir verspäten uns. Es sind viele Araber an Bord, mit Frauen und Kindern, da wird alles doppelt kontrolliert. Gegen 17.10 Uhr landen wir in München, ein Koffer ist beschädigt und muss reklamiert werden. Parkservice Huber, wo wir unser Auto stehen haben, ist pünktlich da und so sind wir endlich um 20 Uhr Zuhause. Es waren 5 wunderbare Wochen, aber wir freuen uns auch auf unser Hexenhaus im Bayerischen Wald.

© Uschi Agboka, 2012
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Reisetagebuch über die Motorradtour durch 11 Staaten des Süd- und Nordwestens der USA vom 6. Juni bis 9. Juli 2012 - zurückgelegte Meilen 7.930 (12.767 km) – Text: Uschi Agboka Fotos: Rolf Kummer – www.harley-rolf.de
Details:
Aufbruch: 23.06.2012
Dauer: 17 Tage
Heimkehr: 09.07.2012
Reiseziele: Vereinigte Staaten
Der Autor
 
Uschi Agboka berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
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