Kuba individuell mit dem Mietwagen
Havanna, Mietauto & unterwegs
Nach dem angenehmen Flug mit Edelweiss-Air von Zürich direkt nach Varadero gehts erstmal zum Wechselschalter um ein paar CUC zu wechseln, dann bringt uns das Taxi nach Havanna. Schon hier merken wir, dass in Kuba einiges anders ist... Auf dem Armaturenbrett unseres Taxis leuchten diverse Lämpchen, darunter die Motorenkontrolllampe und die Ölstandsanzeige. Aber keine Angst, das kümmert unseren Taxifahrer nicht und wir kommen tatsächlich ohne grössere Zwischenfälle nach ca. 2 Stunden Fahrzeit in Havanna Vieja - der Altstadt - an. Der Taxifahrer kann uns nicht direkt zum Hotel bringen, da sich das Hotel Convento Las Brigidinas in der Fussgängerzone befindet. Los gehts zu Fuss mit Gepäck auf die Suche nach unserm Hotel. Das ist gar nicht so einfach, denn unser Hotel hat weder eine Leuchtreklame, noch ein angeschriebenes Schild über dem Eingang. Nach mehrmaligem Fragen finden wir die Eingangstüre und betätigen die Gegensprechanlage. Da das Hotel auch ein Koloster ist (oder umgekehrt) lässt uns eine Nonne herein und begleitet uns zum Zimmer. Schlicht eingerichtet aber mit Dusche, WC, Kühlschrank und sogar Fernseher haben wir hier alles was wir brauchen. Nach einem ersten Drink auf der Plaza Vieja fallen wir todmüde ins Bett. Am nächsten Tag gehts ja bereits mit dem Mietwagen weiter...
Pünktlich um 10.00 Uhr sind wir im Hotel Inglaterra um unser Mietauto entgegenzunehmen. Doch die schicken uns erst einmal weiter ins Hotel Sevilla... also los gehts mit allem Gepäck zur nächsten Anlaufstelle. Doch auch hier schaut uns die Cubacar-Angestellte nur verständnislos an, fragt immer wieder ob wir keinen anderen Voucher haben und schüttelt den Kopf. Sie telefoniert mehr als eine Stunde herum, irgendetwas scheint nicht ganz zu klappen, aber unser Spanisch ist nicht so gut, dass wir alles verstehen. Nach langer Wartezeit bringt uns jemand in ein weiteres Hotel, wo wir doch noch einen Mietwagenvertrag unterschreiben können und ENDLICH einen mehr oder weniger fahrtüchtigen Geely GL übernehmen können. Mit einem kleinen gratis Kuba-Kärtli (das mehr Werbung als Strassen verzeichnet) fahren wir mit guten zwei Stunden Verspätung los Richtung Vinales. Immer schön alles dem Malecon entlang bis wir irgendwann ein Schild sehen, das uns auf die Autopista Richtung Pinar del Rio und Vinales führt.
Wir wussten nicht recht, wie wir uns die Strassen und die Beschilderung in Kuba vorstellen sollten. Man liest ja so einiges... Unser Eindruck: Die Kubaner sind nicht Fan von Verkehrsschildern, das ist definitiv so. Auch die Strassennamen sind selten angeschrieben, und wenn etwas angeschrieben ist, so verwenden die Einheimischen meist andere Namen. Im Grossen und Ganzen finden wir uns aber nicht schlecht zurecht. Auf- und Abfahrten der Autopista sind immer grün und recht gut angeschrieben. Die blauen Schilder weisen auf Orte hin, die nicht über die Autopista angefahren werden. Autopista-Ausfahrten sind zwar angeschrieben, aber wenn man das Schild sieht, wäre die Ausfahrt direkt davor gewesen, was das ganze nicht immer einfach macht Wenn man weiss in welche Richtung man will, den Kopf bei der Sache hat und ev. noch einen Kompass dabei hat, klappt das schon. Schilder zu grösseren Ortschaften gibt es schon. Und sonst fragt man halt, uns wurde immer hilfsbereit Auskunft erteilt.
Auf Kuba sind Autobahnen für alle da. Ganz nach dem Gedanken des Sozialismus Wir teilen uns die Bahn mit Fahrradfahrern, Fussgängern, Pferdekutschen und dergleichen. Des öftern überquert auch ein Traktor die Autobahn. Auf der Überholspur werden einem diverse Speisen zum Kauf angeboten. Am liebsten gegrillte Poulets, aber auch Früchte, diverses Gemüse und sogar lebende Hühner. Auf der Mehrspurigen Autopista wird auf der Spur gefahren, die gerade die wenigsten Schlaglöcher aufweist. Ein 180° Wendemanöver über den Grünstreifen in der Mitte hinweg ist durchaus üblich. Wenn kein begrünter Mittelstreifen die Fahrtrichtungen trennt, darf die mittlere Spur meist von beiden Fahrtrichtungen zum Überholen gebraucht werden. Das tönt jetzt aber alles viel haarsträubender als es wirklich ist, denn auf Kuba hat es nicht so viel Verkehr, also keine Panik
Unterwegs halten Mitte Nachmittag an einer 'Autobahnraststätte'. Ausser uns sind noch zwei Oldtimer und ein Reiter mit Pferd dort. Wir bestellen ein Wasser und eine Cola. Die sind leider ausgegangen, sagt uns die nette Bedienung, Mojito, Cuba Libre oder Bier seien allerdings noch vorrätig Wir erkundigen uns nach etwas ohne Alkohol und erhalten ein Kaffe. Auch ein Sandwich oder etwas Essbares gebe es leider nicht mehr, sagt man uns, es sei alles ausverkauft, es sei ja auch schon nach Mittag. Alles klar! Weiter gehts nach Vinales, wir haben zum Glück noch etwas Essbares im Rucksack.
Die 'Abkürzung' nach Vinales hätten wir uns sparen können. Zwar ist die von uns gewählte Strasse laut Karte wirklich der kürzere und direkte Weg. Aber wegen der vielen und zum Teil halbmetertiefen Schlaglöcher ist an Fahren mit mehr als Schrittempo überhaupt nicht zu denken. Wir lernen schnell: Abkürzungen und kleine Strassen besser meiden Das Dorf Vinales finden wir ohne Umwege und ohne uns zu verfahren. Die Casa Particular von Marisol suchen wir aber länger, was aber daran liegt, dass eine Zufahrtsstrasse gesperrt ist. Aber nach einigem Fragen und Suchen finden wir Marisol, die uns schon auf der Terasse winkend erwartet.
Aufbruch: | 19.12.2012 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 10.01.2013 |