Kuba individuell mit dem Mietwagen
Santa Clara
Wie gewohnt treffen wir kurz nach dem Mittag in Santa Clara ein und wollen im Hostal Florida Center, das unser Reiseführer empfiehlt, versuchen ein Zimmer zu bekommen. Wir finden, von aussen kaum zu erkennen, eine superschöne Casa mit Paladar (kleinem privaten Restaurant) und integriertem Museum. Leider ist kein Zimmer mehr frei. Schade, denn hier gibt es einen wunderschönen grünen Innenhof und wir wären gerne geblieben. Angel, der englischsprechende Inhaber, vermittelt uns aber ein Zimmer bei einer älteren Dame ganz in der Nähe. Also, los gehts.... Wir besichtigen das Zimmer und entscheiden uns trotz der rosaroten Einrichtung zu bleiben Das Nachtessen können wir bei Angel nehmen.
Heute wollen wir die Tabakfabrik in Santa Clara besichtigen. Dafür brauchen wir ein Ticket vom Cubatour-Büro. An der im Dumont-Reiseführer angegebenen Adresse finden wir dieses zwar nicht, aber etwa zwei Blocks weiter sagt uns dann eine nette Dame von Cubatour, dass der Vertrag mit der Tabakfabrik nicht verlängert werden konnte und deshalb vorerst keine Besichtigungen durchgeführt werden.
Wir sind enttäuscht, war der Besuch einer Tabakfabrik doch eins der Highlights unserer Reise. Zu Fuss machen wir uns auf den Weg zur Fabrik, vielleicht klappt es ja doch wenn wir einfach hingehen und unser Glück versuchen. Doch da ist nichts zu machen, die Lady am Eingang kennt kein Erbarmen. Nicht einmal ein Foto darf gemacht werden
Naja, da kann man nichts machen. Dann sehen wir uns halt den Zug an, den Che mit einem Bulldozer zum Entgleisen gebracht hat. Auch hier zahlt man 1 CUC Eintritt und einen weiteren wenn man Fotos machen will.
Weiter wollen wir uns die Che Guevara Gedenksättte ansehen. Also gehen wir zu Fuss einmal quer durch die Stadt. Das ist einerseits ziehmlich anstrengend, aber so können wir auch das interessante Alltagsleben beobachten. Wir sehen in viele Wohnzimmer hinein, hier stehen alle Türen offen. Auch eine Beerdingung findet heute statt. Unser Weg führt auch an diversen halb verfallenen Gebäuden und Kirchen vorbei.
An der Gedenkstätte angekommen, sind wir müde und kaputt, deshalb machen wir ein paar Fotos, sehen uns alles kurz an und leisten uns dann ein Bici-Taxi (Fahrradtaxi) zurück ins Zentrum.
Zurück in der Casa duschen wir und machen uns frisch zum Nachtessen. Bei näherem Betrachten des Durchlauferhitzers in der Dusche wissen wir nicht recht ob wir lachen oder Angst haben sollen. Denn hier einen Stromstoss zu kriegen ist gar nicht schwer.
Aber auch daran gewöhnt man sich in Kuba...
Das Nachtessen bei Angel ist wie erwartet sehr lecker, er hat auch spanischen Wein und spendiert uns sogar einen Bananenlikör zum Verdauen. Zum Glück haben wir reserviert! Die 10 Tische sind restlos ausgebucht, das gute Essen hat sich wohl schnell herumgesprochen.
Nach dem Nachtessen gehen wir noch einmal auf den Zentrumsplatz. Hier lebt die Stadt! Die Stadtmusik spielt, Einheimische treffen sich hier auf ein Schwätzchen oder einen Becher Rum, eine Tanzgruppe führt irgendeine Show vor.... Es ist schön diesem fröhlichen Gemisch aus Einheimischen und Touristen zuzusehen. Wir schlafen erstaunlich gut in unserer Casa, obwohl wir gegen Morgen das Gefühl haben, dass die Strasse direkt durch die Wohnung führt
Nach einem extrem reichhaligen Frühstück (wir hatten doch nach dem üppigen Nachtessen noch gar keinen Hunger...) fahren wir los Richtung Varadero. Wir entscheiden uns diesmal für die Nebenstrassen. So können wir zum ersten mal sehen, wie Zuckerrohr geerntet wird und wie Getreide auf der Strasse(!) getrocknet wird. Auch die verschiedenen Orte, die wir durchqueren sind durchaus sehenswert. Vor allem Cardenas, eine Stadt die biem nächsten Sturm zusammenfällt - so scheint es uns jedenfalls . In dieser doch recht grossen Stadt gibt es nur eine geteerte Strasse, die übrigen sind Naturstrassen mit badewannengrossen Schlaglöchern drin. Hier fahren besonders viele Kutschen umher. Kein Wunder, mit einem Auto droht jederzeit ein Achsbruch. Durchaus sehenswert aber auch recht abenteuerlich wegen der Strassenverhältnisse. Im Verlauf des Nachmittags treffen wir in Varadero ein und merken sofort, dass hier alles anders ist. Wir sind wieder zurück in der hektischen Welt des Massentourismus - ojeh!
Aufbruch: | 19.12.2012 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 10.01.2013 |