Kirchen, Kurven, Krater und kein Strand - Gran Canaria
die Inselmitte - Roque Nublo
Es sind - wie immer - zu wenig Steckdosen im Haus. Telefon, Navi, Garmin müssen versorgt sein, selbst Wasserkocher und Toaster müssen abwechselnd eingesteckt werden. Doch ansonsten gefällt uns das Häuschen sehr gut. Da es nachts noch recht kühl in den Bergen ist, lassen wir abends den Ölradiator bis morgens durchlaufen. So können wir behaglich frühstücken.
Das Wetter sieht prächtig aus und wir beschließen in die Berge zu fahren.
Über Santa Luzia de Tirajana geht es weiter in die Höhe über San Bartolomé zum Parkplatz unterhalb des Roque Nublo. Wir ziehen unsere Wanderschuhe an und starten. Nach Angabe des Führers dauert der Aufstieg ca. 45 min., wir schaffen es in 35 trotz diverser Rundblicke mit Panoramaaufnahmen. Vom Plateau vor dem Roque kann man heute bis zum Teide auf Teneriffa (ca. 95km) sehen.
Einige Passagen des Weges wären für den Abstieg unserer Wanderstöcke wert, aber Ulrike hat sie wegen mehrfachen Umpackens zwischen mittlerem und großen Trolley wohl gar nicht eingepackt. Wir schaffen es natürlich auch so. Am Parkplatz leisten wir uns einen frisch gebrühten americano am dortigen Stand. Inzwischen scheinen auch die 'Urlauber' aufgebrochen zu sein, denn der Parkplatz ist voll und uns sind bereits zahlreiche entgegengekommen. Ihre Ausrüstung reicht dabei von Standlatschen, über elegante Herrentreter oder Pumps bis hin zu schweren Wanderstiefeln.
Vom Plateau habe ich die Entfernung nach Tejeda gemessen. Luftlinie 4 km - wir benötigen jedoch bereits 10 km bis zum Cruz de Tejeda, wo sich zu unserer Überraschung ein Parador befindet, den wir uns einmal anschauen - die Speisekarte liest sich gut, aber wir wollen das schöne Wetter nutzen.
Über weitere Kurven geht es ein Stück tiefer in den Ort Tejeda selbst. Die Mandelbäume blühen in voller Pracht und der Ort wartet mit weiteren farbenprächtigen Blumen (Bougainville, u.a) auf. Die engen Gassen finden wir erst nach einiger Suche, denn der ADAC-Führer spricht von unterhalb der Strasse, meint aber die Durchgangsstrasse. Wir mißverstehen das und suchen zunächst noch weiter unten im Tal. Der Ort selbst hat einen schönen Park und ein Museum (leider am heutigen Montag geschlossen). Am Aussichtspunkt an der Kirche finden wir ein Buch 'auf Reisen' (book-crossing) mit Auflaufrezepten in Deutsch, das uns interessiert. Es stammt aus Südtirol!
In der nahegelegenen dulceria gibt es berühmte Mandelspeziliäten, von denen wir einiges probieren und einen großen Baiserball mit eingeschlossenen Mandeln für 1 € erstehen.
Danach wird es langsam Zeit, an die Rückfahrt zu denken. Wir wollen dies über den Weg zum Crater de los Marteles machen, aber drehen aber nach einigen Kilometern ab, da eine Wolke den Berg hochzieht und wir wohl nicht sehen könnten. Daher geht es zurück über San Bartolomé, wo wir einen kleinen Rundgang machen , nicht ohne auch nach einem Lokal zu suchen und noch etwas einzukaufen. Die hübsch aussehende Hacienda ist geschlossen, nirgendwo ist angegeben, ob nur heute oder im Winter!
Es sind nur noch wenige Kilometer zu unserem Häuschen, aber durch eine Umleitung fahren wir an einem Restaurant mit Aussichtsterrasse vorbei, das geöffnet ist. Die Karte liest sich ganz gut, auch wenn sie in mehreren Sprachen und außerdem für Analphabeten mit Bildern versehen ist. Normalerweise lieben wir diese Lokale - da zu touristisch - nicht, aber wir versuchen es mal. Ulrike wählt die kanarischen Kartoffeln mit zwei verschiedenen Mojo-Saucen und einem Schinkenomelett und ich pimentos de padron und Ziegengulasch. Es ist alles sehr lecker.
Aufbruch: | 20.01.2013 |
Dauer: | 9 Tage |
Heimkehr: | 28.01.2013 |