Kirchen, Kurven, Krater und kein Strand - Gran Canaria

Reisezeit: Januar 2013  |  von Herbert S.

Krater Bandama und Gemüse

Caldera de Bandama

Nachdem wir gestern abend die Tagestour mit dem Besuch des Jardin Canario beendet haben, müssen wir heute die Besichtigung dieses Teils der Insel fortsetzen.
Zur üblichen Zeit fahren wir zum x-ten Mal die Strecke nach Vicinario hinunter und finden nun endlich auch den kürzesten Weg auf die Autobahn, auf der 120 km/h zugelassen sind. Hinter dem Flughafen ändert sich nichts, außer dass ein Schild Autobahn-Ende auftaucht und Geschwindigkeitsbegrenzung bei 6-spuriger Bahn auf 100 km/h begrenzt wird. Bei Tarifa beginnt dann unsere Programm mit dem Besuch des Pico de Bandama (569m).

Bei der Auffahrt bis zur Spitze tauchen tolle Lava-Schichtungen auf. Von der Spitze hat man einen weiten Blick über das Land und in den Krater de Bandama (Durchmesser 1000m, Tiefe 100m). Hier erkennt man auch ganz deutlich dass der Norden der Insel insgesamt feuchter ist, denn von alle Wolken kommen von dort und werden gegen das zentrale Gebirge gelenkt, um sich dort festzukleben. Im Süden ist es sonnig, hier oben wolkenverhangen.

Krater de Bandama

Krater de Bandama

am Rande des Kraters - der private Golfplatz von Las Palmas

am Rande des Kraters - der private Golfplatz von Las Palmas

Mein Garmin sagt, dass der auf dem Plan stehende Cache GC1CQPV Caldera de Bandama etwa 100 m weiter südlich N 28° 02.080 W 015° 27.500 in dem Krater liegt. Wir parken etwas unterhalb des Pico und laufen dann zum Kratereingang, der hier um 17.00 Uhr abends per großen Eisentor geschlossen wird.

Geological History
A caldera is a volcanic feature formed by the collapse of land following a volcanic eruption. They are sometimes confused with volcanic craters. The word comes from Spanish, meaning "bowl". In some texts the English term cauldron is also used.
A collapse is triggered by the emptying of the magma chamber beneath the volcano, usually as the result of a large volcanic eruption. If enough magma is erupted, the emptied chamber will not be able to support the weight of the volcanic edifice above it. A roughly circular fracture - the "Ring Fault" develops around the edge of the chamber. These ring fractures serve as feeders for fault intrusions which are also known as ring dykes. Secondary volcanic vents may form above the ring fracture. As the magma chamber empties, the centre of the volcano within the ring fracture begins to collapse. The collapse may occur as the result of a single cataclysmic eruption, or it may occur in stages as the result of a series of eruptions. The total area that collapses may be hundreds or thousands of km2.
The Caldera de Bandama is a caldera that reaches 569 m (1,867 ft) above sea level at the highest point on its rim, Pico de Bandama, and is about 1,000 m (3,300 ft) wide and 200 m (700 ft) deep.
However, the importance of Bandama, a place where grapes were once grown and wine produced in the last century, is due not only to its landscape and plants, some of which are unique, but also to its archeology, as inside the caldera, in the north wall to be precise, there are various caves used by the original Islanders as silos and homes.
Caldera de Bandama is named after Dutchman Daniel Van Damme who came here in the 16th Century.
The sequence of the eruption of the Bandama volcano is perfectly descriped at the information board you will be visiting.

Es sind mehrere Wanderwege ausgezeichnet, aber da wir nicht sicher ob das Wetter hält, steigen wir nur bis zur Aussichtsplattform herab, um von dort einen Blick auf den 'Einsiedlerhof' am Kraterboden zu haben. Dort muß ich dann ein Foto für/von zwei jungen Holländerinnen machen.

Zurück am Wagen möchte ich aber auch ein Foto vom südlichen Kraterrand machen, doch den Zugang dorthin finden wir trotz der ansonsten excellenten Wegbeschreibungen des ADAC-Führers nicht. Stattdessen mache ich ein Foto vom Golfplatz von Las Palmas, dem ältesten Golfclub Spaniens. Der Privatclub erscheint exclusiv, man akzeptiert zwar Gäste (Handicap 26/34), aber will wohl mit 115€ Greenfee die Plebs außer vor lassen. (Nun ja, wir haben ja eh keine Schläger mit).

Vega de San Mateo

In Santa Brigida suchen wir das Keramik-Museum, nach mehrfachem Fragen stehen wir davor, aber ohne jede Beschriftung - und wie so üblich, gibt es kein Schild mit Öffnungszeiten. Es ist geschlossen - wir vermuten von Oktober-April?!
Daher geht es sofort weiter nach Vega de San Mateo, dessen Riesen-Gemüse-Markt inselweit bekannt ist und sa/so in einer Halle stattfindet.

'tunos' (Kaktusfrüchte)

'tunos' (Kaktusfrüchte)

Der Rundgang beschert uns diverse Gewürze, die zu Hause dem Ende entgegen gehen (Organo, Pimento dulce und picante). Außerdem finden wir eine Gewürzmischung für die kanarische Mojo-Sauce. Zum ersten Mal sehe ich 'tunos' (Kaktusfrüchte). Auf dem Vorplatz schaut Ulrike sich einen Damenrucksack an, da sie gestern bemerkt hat, das der ihrige ausreißt. (er wird nicht einmal bis zum Ende der Reise aushalten und wird noch in Düsseldorf in den Handgepäckkoffer umgeladen). Aber dieser findet nicht ihr Gefallen.
Ich hatte auf der Einfahrt in die Stadt eine Lokalität entdeckt, die wir nach kurzem Rundgang (Kirche/ Platz) aufsuchen.

Ich hatte auf der Einfahrt in die Stadt eine Lokalität entdeckt, die wir nach kurzem Rundgang (Kirche/ Platz) aufsuchen. Durch einen herrlichen Vorgarten betreten wir die Finca(?) La Veguetilla und die Karte sagt wieder Verheißungsvolles! Für Ulrike nochmals Tourndos Rossini und für mich nochmals Bacalao - d.h. die Entscheidung ist gefallen. Wir nehmen Platz - außer uns ist mal wieder nur ein Tisch besetzt - aber ein Schild weist darauf , dass das Restaurant von Guide Michelin vor einigen Jahren zu den 10 besten der Kanaren gezählt wurde. Ulrike meinte im Vergleich zu dem Lokal in Las Palmas war die Sauce zum Tournedos noch besser, dafür fand ich den Bacalao in Las Palmas besser. Da meine Portion kleiner war, leisten wir uns nach dem Essen noch einen Nachtisch. Die Rechnung ist erstaunlich niedrig, vor allem sollten sich deutschen Restaurants dieser Kategorie mal die Preise für offene Weine zu Herzen nehmen. (2,50 je Glas)
(Tourndos 16/ Bacalao 14)

Telde

Draußen hat es in der Zwischenzeit geregnet und so richtig schön ist es nicht. Trotzdem steht noch die Besichtigung Teldes auf dem Programm.
Bei Einfahrt in die Stadt will Luise uns mal wieder verschaukeln. Daher landen wir an einem Parkplatz der schließlich fast einen Kilometer vom Stadtzentrum entfernt ist. Aber da uns das normalerweise nichts ausmacht, lassen wir den Wagen da stehen und laufen. Derweil schaue ich in den Stadtplan und passe nicht auf - prompt klinke ich um und lege mich auf das Pflaster. Ulrike hilft mir auf und gebrochen ist wohl nichts, aber Knöchel und ein paar Finger sind wohl kräftig verstaucht. Der Weg ist unattraktiv und wir sind schon enttäuscht, vor allem da der Führer davon sprach, das die Altstadt die Qualität der Vugeta von las Palmas habe. Doch nachdem wir einen Park mit Skulpturen und ein weiteres Wohngebiet durchquert haben wird es doch noch attraktiver.
Auch eine Wasserverteilstelle finden wir wieder.

Wir haben inzwischen gelernt, dass es am besten ist, wenn wir nach 18.00 Uhr die Rückreise antreten, da dann auf der Bergstrecke, die Sonne uns nicht mehr blendet. Das machen wir heute auch wieder so, da wir ja nach dem ausgiebigen Mahl zu Hause nur noch Häppchen benötigen.

© Herbert S., 2013
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir wollen das üsselige Wetter hinter uns lassen und mal wieder etwas in angenehmen Temperaturen unternehmen. Dazu erscheinen uns die kanarischen Insel - wo man keinen Winter kennt - besonders geeignet. Da wir bereits einmal auf Teneriffa waren, haben wir nun Gran Canaria gewählt.
Details:
Aufbruch: 20.01.2013
Dauer: 9 Tage
Heimkehr: 28.01.2013
Reiseziele: Spanien
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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