Kirchen, Kurven, Krater und kein Strand - Gran Canaria

Reisezeit: Januar 2013  |  von Herbert S.

Dünen von Maspalomas

Wir halten uns sehr lange im Gräberfeld auf und machen auf dem Weg nach Maspalomas noch einen Stop am Degollada de las Yeguas, um einen Blick zurück in das Tal von Fataga zu werfen. Von hier kann man gut erkennen , dass das Gräberfeld von Material eines Felsabrutsches stammt. Das altkanarische Dorf, welches sich 3 km weiter unterhalb befindet erscheint uns mehr als 'Vergnügungspark' und wird ausgelassen.

Das bräunliche Feld ist der Erdabrutsch, in dem das Gräberfeld liegt

Das bräunliche Feld ist der Erdabrutsch, in dem das Gräberfeld liegt

Panorama vom Aussichtspunkt in die Schlucht von Fataga

Panorama vom Aussichtspunkt in die Schlucht von Fataga

Danach gebe ich Luise (unserem Navi) das Ziel Playa del Inglés ein und sie führt uns zum Eingang der Dünen von Maspalomas am Riu-Hotel (von dem wir gestern im Fernsehen den TUI-Check gesehen haben). Der Wind ist enorm (meine Wetter-App meldet 44km/h) und kaum sind wir aus dem geschützten Areal um das Hotel bläst er unaufhörlich.
Von den drei Zonen des Naturschutzgebietes erregt sicherlich das Dünenfeld die grösste Aufmerksamkeit, das eine Fläche von vier Quadratkilometren einnimmt Der Sand der Dünen entstammt dem Meer und auf den ersten Blick erscheinen fast so scheint wie ein Lebewesen, da sie sich langsam fortbewegen. Verantwortlich hierfür ist der Wind, der den Sand über die breite Sedimentplattform bewegt, auf dem die Dünen ruhen.

Man die Wanderung 'sehen'

Man die Wanderung 'sehen'

Eigentlich wollen wir über den 'Weg' bis zum Leuchtturm gehen, aber diese Strecke ist nicht sonderlich attraktiv. Daher ändern wir die Richtung und laufen auf die Küste zu, offensichtlich haben wir dazu bereits den Nationalpark verlassen und das weitgehend von homosexuellen Paaren genutzten FKK-Gebiet betreten. Wir lassen uns aber nicht beirren - wegen des Windes ist es ungemütlich und das Laufen durch den tiefen Sand ist anstrengend - FKKler haben sich meist in tiefergelegenen Ecke verzogen - und Ulrike meint: bis zum Wasser laufe ich aber nicht Irgendwie läuft sie immer weiter und dann sind wir am Strand.

Dort können wir dem Wind entgegengehen ohne den Sand ins Gesicht zu bekommen. Aber irgendwann müssen wir ja auch wieder Richtung Riu. Und dieser Rückweg hat es in sich - nach kurzer Zeit scheint alles voller Sand zu sein: Ohren, Augen, Mund (es knirscht) . Überall da wo man schwitzt bleibt er kleben. Eine Portraitaufnahme könnte auch von einem Bergwerksbesuch stammen. In der Hotel-Toilette machen wir eine notdürftige Gesichtsreinigung und mit Sonnenbrille traut sich Ulrike auch wieder auf die Straße.

Am äusseren Rand des Dünenfeldes, am Ausgang der Schlucht von Fataga, befindet sich ein kleiner See mit salzhaltigem Wasser, der die Entstehung einer Vegetación begünstigt hat.(tarajales, carrizos.aneas juncos...). Der Salzsee erneuert sich durch das ihm zufliessende Wasser aus der Schucht von Maspalomas und dem Meer. Umgeben wird er von einem Vegetationsgürtel, der zahlreichen Vogelarten Schutz und Platz zum Brüten bietet.
Eine grosse Bedeutung für die Fauna hat aber auch die Vegetation des Sees selbst inne. Dieser Ort stellt innerhalb des kanarischen Archipels ein einzigartiges Ökosystem dar und dient zahlreichen Zugvögelarten bei ihrem Flug zum afrikanischen Kontinent als Zwischenstation auf ihrer Reise. Der Salzsee ist aber auch Heimstatt einer ganzen Anzahl von Fischarten, die an die besonderen Bedingungen durch den hohen Salzgehalt angepasst sind.

an der Lagune von Maspalomas

an der Lagune von Maspalomas

Da wir dort auch noch einen Cache lösen wollen, fahren wir um den Golfplatz herum nach Maspalomas, laufen an der Strandpromenade parallel zur Lagune, um die Infotafel zu suchen. Die Informationen zum Cache (GC17NCC - N 27° 44.339 W 015° 35.715) sind dort aber nicht mehr ablesbar, da die Tafeln 'sonnenverbrannt' sind. (wie so viele auf der Insel)
"The Dunes of Maspalomas are one of the most famous sights on the south coast of Gran Canaria. The large sand waves are covering an area of 4 sqkm between Playa del Inglés and Maspalomas. Some of these sand waves can be up to 12 meter high.
Geological History
Thousands of years ago the gullies which formed the whole supply of water to The Lagoon provided abundant water and which, with the passing of time, formed an alluvial plain: a flat surface of land formed by water supplies from a river.
Afterwards glaciation lowered the sea level. The sea level dropped more on several occasions and with this descent the course and also different levels of fluvial terraces were formed. At this time, the sediments swept while the course was forming, formed a delta now covered by the sea.
Further deglaciation processes put the sea level up. Samples of this are the different lines, or fossilised animals and plants. Today these are visible in some of the gaps between the dunes.
The situation of the delta platform produced the sand which developed the current system of the dunes.
The origin of the dunes
The dunes were formed with grains of crushed sea organisms. The ocean currents dragged them to the shore and from here the wind accumulated them behind the balancones (Traganum moquini). In this way, a little pile of sand is created and increases with the contributions from the sea, forming the first dune. This dune will eventually separate itself from the balancon when it becomes higher than the plant.
The movement of the dunes
The wind drags the sand. This constant movement stops vegetation and prevents it from taking root. Only some exemplars of the Canary Islands tamarisk which manage to exceed the maximum height of the dune can survive. Every year these mobile dunes moves 2 to 5 meters to the west."

für den Cache sind keine Infos zu entnehmen

für den Cache sind keine Infos zu entnehmen

Ulrike hat sich wohl durch den Sand in den Schuhen eine Blase gelaufen, so dass ich alleine bis zum Leuchtturm laufen will. Aber die Strasse dorthin ist zugepflastert mit Buden, Lokalen - schrecklich. Ich mache eine Aufnahme von dort und eine vom Strand aus und verziehe mich schnellstens aus dem Touristengewusel.

Wir kaufen in Vicinarios noch in einem Supermarkt etwas ein - es gibt heute abend 'conveniant food': eine Thunfisch Lasagne. Zurück am Auto haben wir ein Parkknöllchen (10min an einem blauen Streifen - aber es war nirgendwo ein Parkautomat zu sehen). Unsere Ankunftsstrecke zurück und relaxen im Häuschen.

© Herbert S., 2013
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir wollen das üsselige Wetter hinter uns lassen und mal wieder etwas in angenehmen Temperaturen unternehmen. Dazu erscheinen uns die kanarischen Insel - wo man keinen Winter kennt - besonders geeignet. Da wir bereits einmal auf Teneriffa waren, haben wir nun Gran Canaria gewählt.
Details:
Aufbruch: 20.01.2013
Dauer: 9 Tage
Heimkehr: 28.01.2013
Reiseziele: Spanien
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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