Kirchen, Kurven, Krater und kein Strand - Gran Canaria

Reisezeit: Januar 2013  |  von Herbert S.

Las Palmas - die Hauptstadt

Über die Autobahn geht es recht schnell in die Hauptstadt Las Palmas
Luise sollte uns zu einer bestimmten Strasse bringen, in der wir ein Parkhaus finden. Nachdem wir dieses verlassen haben, stellen wir fest, dass wir besser hätten noch einen Kilometer weiter fahren sollen. Aber nun das Parkhaus verlassen und das nächste suchen wollen wir auch nicht. Durch eine recht unattraktive Strasse mit lauter vier-oder fünfstöckigen Häusern laufen wir daher die Strecke bis zum Anfang der Calle Mayor de Triana.

Triana

Uns Jugendstilfans geht das Herz auf, wir müssen im Zickzack laufen um alle Fassaden unter die Lupe zu nehmen. Schade, dass viele Fassaden durch die Reklame der ansässigen Geschäfte 'unten' verunstaltet worden sind. Die Geschäfte - ob H&M, Zara, Douglas etc - sind insofern uninteressant, da man sie in jeder größeren Stadt findet.

Calle Mayor

Calle Mayor

Und hier eine Auswahl unsere Jugenstilfassaden:

Vegueta - das historische Las Palmas

Am Ende der Calle Mayor überqueren wir eine große Straße - früher war dort wohl ein Flußbett - Barranco Guiniguada- und betreten die Vegueta, in der wir nach einem kurzen Besuch der ältesten Markthalle der Insel zwei Restaurantvorschläge suchen. Einmal die Casa Montesdeoca in der gleichnamigen Strasse und einmal das El Herreno - ersteres gefällt uns besser; außerdem gibt es dort bacalao al pil pil, den ich schon seit 20 Jahren nicht mehr gegessen habe. Und Ulrike ist begeistert von den angebotenen Tournedos Rossini und meint: für den Preis bekäme sie bei uns nie Filet mit Gänseleber. Wir sagen nur Bescheid, dass wir später kommen werden und beginnen dann unseren Rundgang nach dem Nummern des ADAC-Führers.

Lange Zeit markierte der Barranco de Guiniguada die natürliche Grenze zwischen den Stadtteilen Vegueta und Triana. 1972 aber wurde das Flusstal mit einer vierspurigen Schnellstraße überbaut. Diese neue Verkehrsführung zerstörte den ursprünglichen Charakter des historischen Stadtkerns und man beschloss daher, sie durch das Projekt >Recuperaciön del Barranco Guiniguada< rückgängig zu machen.

Lange Zeit markierte der Barranco de Guiniguada die natürliche Grenze zwischen den Stadtteilen Vegueta und Triana. 1972 aber wurde das Flusstal mit einer vierspurigen Schnellstraße überbaut. Diese neue Verkehrsführung zerstörte den ursprünglichen Charakter des historischen Stadtkerns und man beschloss daher, sie durch das Projekt >Recuperaciön del Barranco Guiniguada< rückgängig zu machen.

ältesten Markthalle der Insel, an. Sie ist vor allem deshalb interessant, weil viele Stände grancanarische Produkte anbieten, wie diverse Käsesorten, Tomaten und Bananen, Avocados und Mangos, Brunnenkresse und Linsen, Mandelprodukte. Orangen, Zitronen und vieles mehr.]

ältesten Markthalle der Insel, an. Sie ist vor allem deshalb interessant, weil viele Stände grancanarische Produkte anbieten, wie diverse Käsesorten, Tomaten und Bananen, Avocados und Mangos, Brunnenkresse und Linsen, Mandelprodukte. Orangen, Zitronen und vieles mehr.]

Quasi gegenüber liegt die Rückseite der Casa Colón (Kolumbus Haus), deren Besichtigung wir uns bis nach dem Mittagessen aufheben. Das Gebäude ist zwar nicht ganz im Stil erhalten, wurde aber im historisierenden Stil ergänzt. Ursprünglich handelte es sich hier um zwei seperate Bauten: den spätgotischen Palast des Inselgouverneurs (Casa del Gobernador) und einen kleineren Privatpalast. Man nimmt an, dass Kolumbus im Jahr 1492, bevor er seine Entdeckungsfahrt nach Amerika unternahm, hier beim Gouverneur wohnte, als er eines seiner drei Schiffe reparieren lassen musste. Später nannte man den gesamten Gebäudekomplex Haus des Kolumbus.
In der Calle Colón kann man das original erhaltene gotische Eingangstor bewundern, dessen monumentales Rahmenwerk mit reichen Steinmetzarbeiten geschmückt ist. Darüber ist das Wappen des Bischofs in die Wand eingelassen. Rechts und links des Portals, im zweiten Stockwerk, befinden sich schwere überdachte Holzbalkone.

Die Palastfassade zum brunnengeschmückten Platz Plaza del Pilar Nuevo weist ein Portal aus rauem, hellgrünem Lavastein mit Blattornamenten und zwei Hunden auf den seitlichen Konsolen auf. Im Unterschied zum original erhaltenen Portal an der Calle Colon ist dieses Tor eine historisierende Ergänzung von 1955, aus der Zeit als die beiden Gebäudekomplexe zusammengelegt wurden.

Verlässt man die Kathedrale durch ihr Hauptportal im Westen, An der lang gestreckte Plaza de Santa Ana liegt die Kathedrale Santa Ana, sowie eine ganze Reihe von Palästen.

. An ihrem Anfang, mit Blick auf die Kathedrale,
Schön, geradezu harmonisch, wirkt der steingepflasterte, laternen- und palmengeschmückte Platz, den einige Paläste umgeben. Da im Palast noch bischöfliche Amtsräume untergebracht sind, kann man nur das Hauptportal und bei geöffneter Pforte den Innenhof bewundern sowie um die Ecke entlang der Calle Obispo Codina die besonders schöne Umfassungsmauer des Gartens.
In der nordwestlichen Ecke steht die Casa del Regente, das Haus der Generalkapitäne, also der politischen wie militärischen Statthalter der Könige, mit einem sehr schönen Renaissanceportal. Links davon, am westlichen Ende des Platzes, befindet sich das Alte Rathaus, die Casa Consistorial O. das nach einem Brand 1842 in schlichtem klassizistischen Stil wieder aufgebaut wurde. Das Gebäude dient heute nur noch repräsentativen Zwecken, weil es für die sprunghaft gewachsene Metropole zu klein geworden war und der Bürgermeister mitsamt Verwaltung in ein größeres Gebäude im Stadtteil Ciudad Jardin umzog.

Kathedrale Santa Ana

Kathedrale Santa Ana

Die rechte Seite nimmt der eher schlichte Bischofspalast ein, der Palacio Episcopal aus dem 16. Jh. in reinem schnörkellosen Renaissancestil. Vor dem Palast stehen acht lebensgroße schwarze Statuen kanarischer Hunde. Diesen Tieren verdanken die Inseln wahrscheinlich ihren Namen (lat. canus = Hund).

Palacio Episcopal

Palacio Episcopal

Am westlichen Ende des Platzes, befindet sich das Alte Rathaus, die Casa Consistorial. das nach einem Brand 1842 in schlichtem klassizistischen Stil wieder aufgebaut wurde. Das Gebäude dient heute nur noch repräsentativen Zwecken.

Alte Rathaus

Alte Rathaus

Von der Plaza de Santa Ana führt die Calle del Costillo zur kleinen Plazuela del Peso de la Harina mit einem tempelartigen Pavillon und Brunnen (19. Jh.). Auf dem Platz stand früher die alte Stadtwaage für Mehl.

Plazuela del Peso de la Harina

Plazuela del Peso de la Harina

An diesem Platz fällt auch wieder ein Jugendstilgebäude mit erhebliche Form- und Ziergestaltungen auf.

Auf dem Rückweg zum Lokal entscheiden wir uns doch noch für eine Besichtigung des Domes - es lohnt sich, da auch das sich anschließende Diözesan-Museum ein Bau mit schönem Innenhof ist.

Diözesanmuseum

Diözesanmuseum

beeinruckendes Kreuzrippengewölbe in der Kathedrale

beeinruckendes Kreuzrippengewölbe in der Kathedrale

Nach einem begeisterndem Mahl (Tournedos Rossini und den besten bacalao al pil pil, den ich seit 20 jahren gegessenhabe) im Innenhof der Casa Montesdeoca folgt der nächste Höhepunkt der uns beeindruckt.

Das Kolumbushaus ist ein Gebäudekomplex, der aus mehreren herrschaftlichen Häusern gehört und demnach auch diverse Innenhöfe hat.

Innenhöfe der Casa Colon

Innenhöfe der Casa Colon

Hervorzuhebende Ausstellungstücke sind eine Weltkarte aus dem 14.Jh. und eine Nachbildung der Kapitänskajüte von Kolumbus. Kunstvoll gefertigte Holzdecken finden sich in fast jedem Raum.

Weltkarte aus dem 14.Jh.

Weltkarte aus dem 14.Jh.

Kapitänskajüte von Kolumbus

Kapitänskajüte von Kolumbus

eine der zahlreichen kunstvollen Decken

eine der zahlreichen kunstvollen Decken

Den Rückweg wählen wir über den Plaza Mendoza mit kurzem Besuch Cabinete Liberario im Jugendstil bis zum Parque San Telmo mit seinem Jugendstilpavillon.

Cabinete Liberario

Cabinete Liberario

das altehrwürdige Hotel Madrid am Platz Mendoza

das altehrwürdige Hotel Madrid am Platz Mendoza

Jugendstilpavillon am Parque San Telmo

Jugendstilpavillon am Parque San Telmo

Danach müssen wir 'nur' den 'unnötigen' Weg zum Parkhaus laufen, 10€ Parkgebühr löhnen und nach Hause fahren. Noch immer gesättigt vom opulenten Mittagstisch begnügen wir uns mit einem Stück Käse und einem Rotwein.

© Herbert S., 2013
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Wir wollen das üsselige Wetter hinter uns lassen und mal wieder etwas in angenehmen Temperaturen unternehmen. Dazu erscheinen uns die kanarischen Insel - wo man keinen Winter kennt - besonders geeignet. Da wir bereits einmal auf Teneriffa waren, haben wir nun Gran Canaria gewählt.
Details:
Aufbruch: 20.01.2013
Dauer: 9 Tage
Heimkehr: 28.01.2013
Reiseziele: Spanien
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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