Kirchen, Kurven, Krater und kein Strand - Gran Canaria
Arucas, Teror und der botanische Garten
Arucas
Beim Studium des Reiseführers stellen wir fest, dass wir uns auf jeden Fall die Kirche San Juan Bautista von einem Gaudischüler ansehen müssen. Sie liegt im Städtchen Arucas und ist aus dem bläulich-schwarzen Basalt der Gegend erbaut, der von Steinmetzen der Stadt geschlagen wurde. Noch heute sollen in dieser Gegend viele Steinmetze tätig sein.
Die Stadt ist sehr touristisch 'aufgearbeitet', da sie an fast jeder Ecke Infotafeln aufgestellt hat, die über die Häuser in der Nachbarschaft Auskunft geben.
Wir folgen dem Stadtplan und finden besonders sehenswert das Gebäude der Wasserdomäne - Heredad de Aguas - wo die Wasserverteilung geregelt wurde. Direkt am Rande des gegenüberliegenden Parks ist eine Wasserverteilstelle noch zu bewundern.
Letzter Besichtigungspunkt ist die Rumfabrik Arehucas - wie in den meisten Destillen ist der Hauptgrund das anschließende Probieren. Wir werden mit einer bereits anwesenden gruppe geführt, besichtigen den Faßkeller - das besondere daran ist, dass prominente Besucher sich auf dem Faßboden mit Unterschrift und/oder Skizze verewigen dürfen. Walter Scheel war 1995 hier. Die Produktion selbst steht z.Zt. still und wird per Video demonstriert. Im Probierraum erwartet uns dann nicht ein Rum, sondern eine ganze Batterie unterschiedlichster Produkte. Wir probieren den Rum, den ron miel liquor und den ron choco liquor. An manchen anderen nippen wir noch, uns schmeckt aber nichts mehr. Von den beiden Besonderheiten nehmen wir je eine kleine Flasche mit.
Den Weg zurück nehmen wir durch den Park, vorbei am alten Rathaus, verbunden mit einem kurzen Besuch der Casa de la Cukltura und einer kurzen Pause für ein paar Tapas.
Mir war ein Bild einer schönen Finca aufgefallen, die Finca de Osorio liegt auf dem Weg und wird besucht. Wir müssen allerdings den Wagen am schmiedeeisernen Tor stehen lassen, wo wir von zwei aufgeregten Hunden begrüßt werden. Die sind aber hinter einem Zaun; während unseres Weges mit zahlreichen Blumen (Monbretien, einer besonders schönen Art Glockenblume sowie Strelitzien) beginnt es ein wenig zu nieseln, aber schließlich gelangen wir an ein großes Gebäude, in dem schwer gewirkelt wird. Unter dem Balkon sitzen Heerscharen von älteren Leuten - das vom ADAC angekündigte Landschulheim scheint inzwischen in ein Altenwohnheim umgewandelt zu sein. Trotzdem gibt es bei einer Umrundung einiges zu sehen, u.a. eine Lava-Höhle.
Teror
Danach geht es nach Teror, wir ahnen eigentlich nichts Besonderes, sind aber völlig überrascht: Es ist vom architektonischen das Juwel unserer Reise. Der Ort ist Wallfahrtsort, aber nicht nur die Kirche, sondern die gesamte Hauptstraße (Fußgängerzone) und das Museum Casa Museo de la Fundación Patronos de la Virgen del Pino sind absolut sehenswert.
Der Ort ist wie ausgestorben. Da die Kirche nur zwischen 13 und 15.00 Uhr geöffnet ist, beeilen wir uns, noch hineinzukommen. Man betritt sie vom Chor her und betritt eine düstere Kirche, von der nur der goldene Altar mit der silbernen Mutter Gottes Reliquie beleuchtet ist. Man kann sogar über eine Treppe an die Reliquie herantreten. Auch hier sind wieder tolle Holzdecken zu bewundern.
Die ausgestellten Devotionalien interessieren uns weniger, als wir dann aus der Kirche heraustreten, ist der Kirchenvorplatz voller Menschen - offensichtlich müssen mehrere Busse angekommen sein, denn dort steht auch jemand mit einer professionell aussehenden Videokamera.
Wir verziehen uns so schnell wir können in das Museum, das aus einem ganzen Häuserkomplex besteht und zahlreiche voll ausgestattete vornehme Räume enthält. Nur fehlt mir die Küche, die wir dann aber schließlich doch noch über den Hof mit Kutschengarage erreichen.
Nach der Besichtigung suchen wir noch den kleinen Platz Teresa de Bolivar, der einen südamerikanischen Eindruck macht. Teresa war die Frau des südamerikanischen Freiheitskämpfers Bolivar. Das erklärt dann manches. Inzwischenn kommt sogar die Sonne etwas zum Vorschein, so dass ich ein paar Aufnahmen erneut mache, bevor wir dieses Highlight verlassen.
Auf dem Weg an die Küste wollen wir noch schnell einen Blick in den Botanischen Garten werfen.
http://www.kanaren-virtuell.de/gcanaria_2/orte/botangarten.htm
Doch der Weg dorthin ist weder ausgeschildert noch gut im Führer beschrieben. Wir wissen nur, dass er zur Universidad von Tafira gehört . Wir fragen einen Mann an der Straße, der zunächst verzweifelt dreinschaut uns dann aber den grundsätzlich richtigen Weg beschreibt. Auf einmal ist der Weg auch ausgeschildert, gleichzeitig meldet Ulrike ein Schild für den Parkplatz des Gartens. Wir fahren jedoch weiter und finden nach mehreren Kilometern den unteren Eingang des bot. Gartens, ein Glück, dass wir oben nicht geparkt haben, denn die wichtigen Dinge (endemische Pflanzen und Sukkulentensammlung) befinden sich nämlich im unteren Teil. Bis zur einsetzenden Dämmerung können wir unseren Rundgang durch meterhohe Kakteen bewundernd fortsetzen, bevor wir uns dann auf die Autobahn nach Hause begeben.
Aufbruch: | 20.01.2013 |
Dauer: | 9 Tage |
Heimkehr: | 28.01.2013 |