Australien - Die Zweite... // Nachrichten von Rose
Cape Tribulation/Daintree Forest
Cape Tribulation/Daintree Forest
12.-14. Mai 2013
Bunte Schmetterlinge, weit ausladende Farne, riesige Spinnen, hohe Palmen, behaarte Raupen, verzwirbelte Ficus-Bäume, seltene Kassoware, meterlange Lianen, langsam dahin kriechende Leguane/Echsen und hohe Luftfeuchtigkeit:
Ich befinde mich im tropischen Regenwald! Und zwar dort, wo der Regenwald auf das Korallenmeer trifft. Natürlich gib es auch hier gefährliche Quallen und vor allem Krokodile. Baden ist also nicht. Angeblich ist dieser Rainforest, auch Daintree genannt, der älteste Regenwald der Welt (?).
Warum steht das da wohl auch in Deutsch? Sind die Deutschen besonders gefaehrdet, weil sie so lecker schmecken?
Bei der Ankunft regnet es in Strömen. Der herrliche Strand von Cape Tribulation ist kilometerlang. Ich wage ein paar Schritte, bin aber nach 10 Minuten so durchnässt, dass ich abbreche. Das kann ja heiter werden, wenn ich nachts auf's Klo muss! Das Camp, das mitten im Wald liegt, ist offiziell ein YHA, aber es wird nur wenig für Backpacker geboten. Das am Strand gelegene Bistro mit einem großen Zeltdach ist auf Verkauf ausgelegt. Auf der Karte gibt es kein Gericht unter 15 $! Bei drei Mahlzeiten am Tag läppert sich das. Einen Supermarkt oder Shop gibt es nicht. Wie vertreibe ich mir die Zeit? Mein Handy hat hier keinen Empfang, Internet-Zugang gibt es auch nicht. Ich versuche, den Barman zu bestechen. 30 Min. Internet kosten mich 5$. Ja, sind die denn wahnsinnig? Mit einem Blick auf den Rücktresen überlege ich, ob ich mich betrinken soll. Kostet ja aber auch alles ein Schweinegeld. Also lasse ich es. Zurück in der dunklen, tristen Holzhütte, mitten unter Fremden stelle ich mir essenzielle Fragen. Wer bin ich? Und was mache ich hier? In der Nacht stürzen mehrere Baumfrüchte krachend auf das Dach unserer Hütte.
Am nächsten Tag ist alles anders! Es regnet nicht mehr, ab und zu lässt sich die Sonne blicken und ich lerne am Strand Maria und Maria kennen, zwei junge Frauen aus Dresden, die ihr Praxissemester an einer Klinik in Sydney absolvieren. Wir laufen ein Stück zusammen und die beiden beeindrucken mich mit ihrer Lebensfreude. Sie sind von Meer und Strand so begeistert und genießen alles so intensiv, dass es ansteckend ist. Und ich wollte mich gestern aus lauter Verzweiflung betrinken? Das muss jemand anders gewesen sein Die beiden reisen leider mittags ab. Aber ich genieße jetzt auch! Unternehme ausgedehnte Spaziergänge durch den Wald und freue mich...
Am dritten Tag werde ich mittags abgeholt. Es stehen noch die Mossman Schlucht und ein Talk mit dem dort ansässigen Stamm auf dem Programm. Die Schlucht mit ihrem Wasserlauf ist beeindruckend. Das Wasser stürzt über mehrere Felsen in die Tiefe, weiter hinten gibt es einen Badeplatz. An der Rückseite eines Baumes entdecke ich einen Forest Dragon, eine Echse mit weit gefächertem Kragen. Der Aboriginal Talk ist nur kurz. Uns werden Waffen, Jagdmethoden und sonstige Gebräuche erklärt. Leider verstehe ich den Mann sehr schlecht, weil er so leise spricht. Das Ganze dauert nur 15 Minuten. Mmmmmh...
Wieder zurück im Northern Greenhouse treffe ich ein Pärchen, mit denen ich vor dem Ausflug nach Cape Trib das Zimmer geteilt hatte. Die beiden sagen mir, ich hätte meine Tunika im Zimmer hängen lassen. Sie wäre noch dort! War mir gar nicht aufgefallen...
Ich bedanke mich herzlich bei den beiden. Welch ein Glück, dass wir uns noch einmal begegnet sind!
Aufbruch: | 12.04.2013 |
Dauer: | 7 Wochen |
Heimkehr: | 28.05.2013 |