Norwegen – Lofoten 2010: Erfüllung eines Traumes
11.Tag – Besuch des Wikingermuseums in Borg
Fahrt nach Vestvågøy, Borg, Unstad und Utakleiv (173 km)
Das Wetter ist wie gestern: Regenschauer kombiniert mit einem böigen kalten Wind bei nur 9°C.
Also ab ins Vikingmuseum. Die 70 km bis dahin ziehen sich etwas, speziell am Flakstadpollen, der aber in Wirklichkeit in ca. 15 Minuten umfahren ist.
Auf der Strecke zwischen Hamnøya und dem Nappastraumen kommen uns 15 Reisebusse entgegen. Später sehen wir, daß vor Gravdal zwei Kreuzfahrtschiffe liegen. Da steht wohl heute ein Landausflug nach Reine und Å an. Nur gut dass wir heute nicht dort sind.
Der Nappastraumentunnel macht uns kaum noch etwas aus. Danach brauche ich ein Örtchen und so entdecken wir den herrlichen Rastplatz auf Offsøya mit den vielen kleinen überdachten Picknickbänken und der "Küstenkunst" am Felsen. Überhaupt empfinden wir die architektonisch abwechslungsreichen - nicht unbedingt schönen - Rastplatztoiletten und die verschiedenartigen Küstenkunstobjekte als Zugaben zur einmaligen Landschaft.
Wir sind pünktlich zur Öffnung am Museum und schließen uns einer deutschsprachigen Führung an. So erfahren wir viel über die historischen Hintergründe der Vikinger. Da einer unserer Enkel gerade seine "Vikinger-Schwärmerei" hat, fotografieren wir sehr viel und kaufen später sogar noch ein interessantes Buch zum Thema. Das Museum ist natürlich nicht geheizt und ich friere nach dem Rundgang erheblich. Matzi hat Ausdauer und geht trotz Regenschauer noch zum restaurierten Wikinger-Boot am See und zur Schmiede während ich in der Cafeteria einen wärmenden Kaffee trinke.
Nächstes Ziel ist der Surfstrand von Unstad. Schon die Fahrt am eingebetteten Tangstad vorbei (hier gibt es etliche Ferienhausangebote) durch zwei kurze Tunnel und eine schöne Landschaft ist interessant. Unstad mit seinen bunten Häusern liegt an der Atlantikküste in einer flachen Bucht die beidseitig von Bergen eingerahmte ist. Der Westwind liegt voll auf der Bucht und tatsächlich surfen dort einige Mutige im schäumenden Wasser. Der Plan war, von hier aus die ca. 6 km (eine Strecke) Wanderung nach Eggum und zurück zu laufen. Vom Wasser brausen gut sichtbar die nächsten Schauerwolken heran, so fällt die Wanderung leider aus.
Wir fahren zurück auf die E10 um die nächste Stichstrasse nach Utakleiv zu nehmen. Ich hatte mich belesen und so diese Ziele ausgesucht. Doch die Realität hält immer wieder nette Überraschungen bereit. Für uns ist es der herrliche Strand in der Vikbucht - den hatten wir gerade nicht erwartet. Ein Volleyballnetz und ein Wohnwagen machen die vermeintliche Idylle komplett. Könnte nur mal jemand die Wolken wegschieben und die Sonnenheizung anstellen. Wir wollen ja nicht unbedingt baden, aber so eine Weile in der Sonne am Strand verbringen - das wäre nicht schlecht. Das Öffnen der Autotür zerstört alle Träume, ohne dicke Wind- bzw. Regenkleidung geht heute gar nichts.
Durch den nächsten Tunnel erreichen wir Utakleiv, wieder so eine Bucht mit Sandstrand, darin eingebetten Steinen und einige Häuser verstreut. Ob die Menschen hier auch im Winter wohnen? Auf einer Anhöhe parken wir das Auto mit Blick aufs Meer, nehmen unser Picknick ein und freuen uns über den geschützten Platz in der ersten Reihe. Obwohl die tobende See mit den wandernden Schauergebieten durchaus seinen Reiz hat, würde ich hier zu gerne mal bei Sonnenscheinwetter sein. Ein kleines Zelt in unmittelbarer Nähe wackelt heftig im Wind. In einer Regenpause wagt Matzi einen Trip auf dem Weg um den Veggen, kommt aber bald durchgefroren und etwas nass zurück. Auch diese Wanderung hätte schön werden können.
Die Sitzheizung unseres Mietwagens ist ein zusätzliches Geschenk bei diesem Wetter.
Mit etwas gemischten Gefühlen machen wir uns auf die Rückfahrt. Einerseits hat uns die landschaftliche Schönheit wieder begeistert und auch das stürmische Wetter hat faszinierende Momente, aber die Nässe und Kälte nehmen doch einen Teil des Genusses und wir wollten die Lofoten nicht nur als "Autotouristen" kennen lernen. Gerade auf die Wanderungen hatten wir uns gefreut. Die Radfahrer und Zeltcamper finden wir schon sehr mutig bei diesen Wetterbedingungen.
Auf der Rückfahrt fangen wir noch einige herrliche "Lichtlöcher" ein und kaufen uns in Ramstad ein großes Lachsstück welches wir abends genüsslich verspeisen.
Aufbruch: | 11.06.2010 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 02.07.2010 |