2013/2014 CAMBODIA: "man sieht sich immer zwei Mal"

Reisezeit: Dezember 2013 - Januar 2014  |  von Birgit H.

28.12.2013: Indiana Jones-Feeling

ein fragender Blick in die Karte, nachdem wir Salzfelder aber keine Höhlen sehen.

ein fragender Blick in die Karte, nachdem wir Salzfelder aber keine Höhlen sehen.

der "versehentlich" von uns gefundene Tempel

der "versehentlich" von uns gefundene Tempel

wir können uns nicht erklären, warum gekochter Reis auf dem Boden ausgebreitet wird....????

wir können uns nicht erklären, warum gekochter Reis auf dem Boden ausgebreitet wird....????

Heute wollen Kai und ich eine der vielen Höhlen besuchen, die es hier gibt. Das Moped haben wir noch einen weiteren Tag behalten: 6 USD pro Tag, günstiger und flexibler kann man sich hier wirklich nicht fortbewegen.

Mit einer Karte auf der leider nur ein paar Straßen eingezeichnet sind, die diesem Namen einigermaßen gerecht werden und ein paar Erklärungen von Steph machen wir uns auf den Weg. Es wird anstrengend für Kai (er fährt wieder, ich sitze samt Rucksack und Fototasche hinten drauf): die etwas größere Straße ist zwar breit, aber staubig und steinig und hier ist auch mehr Verkehr. Kai stellt fest, dass das lästige Umschauen während der Fahrschule hier Priorität 1 hat!

Da es jede Menge "Straßen" gibt, die nicht in unserer Karte verzeichnet sind, biegen wir auch prompt falsch ab beim ersten Versuch. Finden so ganz nebenbei mal wieder einen schönen Tempel - die scheint es hier überall zu geben - und landen irgendwann auf einem schmalen Weg zwischen lauter Feldern und einzelnen Hütten.

Lustig: ein junger Mann auf Moped hält an und fragt ganz freundlich, ob er uns helfen kann. Also wir entnehmen seiner Mimik, dass er das gefragt hat, denn als Englisch konnten wir die Worte nicht so richtig definieren. Also halten wir ihm die Karte hin und deuten auf die Höhlen, wo wir hin möchten. Ich glaube, der junge Mann hat noch nie eine Karte gesehen, kann diese (für ihn) komischen arabischen Buchstaben nicht lesen und wenn wir den Namen der Höhlen aussprechen, versteht er uns nicht ....Wir bedanken uns für nichts und er fährt freundlich lächelnd weiter.

Der zweite Versuch, die richtige Abzweigung von der größeren Straße zu nehmen, klappt dann. Wir kommen tatsächlich an einen Berg/Felsen, wo wir einen Höhleneingang erkennen. Sofort kommen Kinder, die uns erklären, dass wir erst 1 USD zahlen müssen. Wir müssen uns in ein Buch eintragen (??????): Name, Datum, Unterschrift.... der Mann sieht nicht freundlich aus. Dann erklären uns die Kinder, dass wir einen Führer in den Höhlen brauchen... als wir zunächst abwimmeln wollen, höre ich etwas wie: some people never came back...

aha, daher vielleicht das Buch?
Damit die später wissen, wer da verschollen ist?

Wir laufen trotzdem mal ohne "georderten Führer" los. Im Schlepptau ein paar Kinder, die sich nicht abschütteln lassen. Das Moped haben wir stehen lassen, die Helme mitgenommen, hätten wir mal besser nicht gemacht...

Kai hat eine Taschenlampe, ich eine Stirnlampe...so treten wir in das große Loch im Felsen ein. Sofort wird klar, dass wir uns mal von der Vorstellung einer Tropfsteinhöhle in der Fränkischen Schweiz verabschieden können.

Hier hat die Natur die Felsen in einer Art und Weise ausgehöhlt, die ich bisher für künstliche Locations für Filme wie Indiana Jones u. a. gehalten hatte. Und jetzt sind wir froh, dass ein kleiner Junge sich nicht hat abschütteln lassen und uns bedeutet, ihm zu folgen: "this way"... haha, Weg?!

Er krabbelt durch ein schwarzes Loch, dass so klein ist, dass ich mich frage, ob ich nicht stecken bleiben werde und eine dezente Panik Richtung Platzangst macht sich bei mir breit. Kurzfristig überlege ich, ob wir nicht lieber sofort umkehren sollen, solange wir den Eingang noch sehen. Aber Kai hat seinen Kopf bereits durch das Loch gesteckt und krabbelt hinterher. Wir folgen also dem Jungen durch diese abenteuerliche Höhlenwelt. Verwundert betrachtet er das Stirnband, das ich trage und als ich die Lampe anknipse ist er total begeistert. Ich weniger: das Licht leuchtet nie dahin, wo ich gerade etwas sehen will. Ist total unpraktisch und bald nehme ich das Ding lieber in die Hand. Als wir einem Paar begegnen, das mit einem älteren Jungen, der sehr gut Englisch spricht unterwegs ist, entspanne ich mich ein wenig.... Es werden ja wohl nicht gleich 4 Touris im Berg beraubt und zurückgelassen werden.

Auf einmal kommen wir an eine Stelle, wo unser kleiner Guide wieder mal zu einem winzigen Loch im Felsen klettert und uns ruft: "this way"...
Zum Glück höre ich gerade, wie der andere Junge, seinem Touri-Paar erklärt, es gäbe einen abenteuerlichen Weg, wo man klettern, springen und rutschen müsse und einen leichteren Weg, wie man wieder rauskommt. Das Paar meinte, sie seien über 50 und wählten den leichteren... sofort habe ich mich angeschlossen.... und auch wenn Kai im ersten Moment vielleicht dachte, die Mutter sei wieder mal die Spaßbremse.... im Verlauf des "leichten Weges" war auch er zufrieden mit dieser Entscheidung.

Kai mit Rucksack und einem Helm, ich mit Fototasche und einem Helm bepackt, und auf einmal ging es weiter mit KLETTERN. Ein Drahtseil half, sonst wäre ich nie über diese Felsen gekommen. Allerdings total störend die Fototasche und der Helm, den ich daran gehängt hatte. Brauchte ja beide Hände. Und Kai, der auch nicht wusste, was mit dem Helm machen, setzt ihn kurzerhand auf, damit er die Hände frei hat, was den kleinen Jungen hellauf begeistert, er kriegt sich kaum noch ein vor Lachen.

Auch wenn Stücke dabei sind, wo wir denken, hier geht es nicht mehr weiter - wir haben es geschafft. Und immer lachend vor und hinter uns - mühelos kletternd (in Flip-Flops!!!) - der kleine Junge.

Heil wieder beim Moped angekommen, schenke ich ihm meine Stirnlampe - er freut sich riesig, mehr als über die Riel, die wir ihm noch geben - die wird er wohl seinem Vater abgeben müssen.

Aha, das Tor zu "Jägern des verlorenen Schatzes"

Aha, das Tor zu "Jägern des verlorenen Schatzes"

Da oben geht es rein ins Reich von Indiana Jones....

Da oben geht es rein ins Reich von Indiana Jones....

wer Kai unten im Bild erkennt, kann sich vorstellen, welche Dimensionen die Felsen haben.

wer Kai unten im Bild erkennt, kann sich vorstellen, welche Dimensionen die Felsen haben.

unser kleiner "Führer": "this way....."

unser kleiner "Führer": "this way....."

ja, da hinten in dem kleinen Loch sitzt unser guide und leuchtet: this way......

ja, da hinten in dem kleinen Loch sitzt unser guide und leuchtet: this way......

ohne Worte

ohne Worte

Wir mussten REIN in das schwarze Loch, aber wir kommen auch wieder RAUS!

Wir mussten REIN in das schwarze Loch, aber wir kommen auch wieder RAUS!

kurz draußen und wieder rein in den Fels

kurz draußen und wieder rein in den Fels

nix Seiltanzen! Seilklammern!

nix Seiltanzen! Seilklammern!

DRAUSSEN!!!!

DRAUSSEN!!!!

ICH bin heil wieder draußen, ER hat meine Stirnlampe - die Welt ist in Ordnung!

ICH bin heil wieder draußen, ER hat meine Stirnlampe - die Welt ist in Ordnung!

noch ein "cool down" bei den Natural Bungalows auf dem Heimweg

noch ein "cool down" bei den Natural Bungalows auf dem Heimweg

© Birgit H., 2013
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Die Reise
 
Worum geht's?:
2012/2013 der erste Urlaub besides Neckermann & Co.: mit meinem 16jährigen Sohn zusammen zwei Wochen zum Jahreswechsel nach Kambodscha. (Bericht auch hier) Und nun gibt es die Fortsetzung.
Details:
Aufbruch: 21.12.2013
Dauer: 17 Tage
Heimkehr: 06.01.2014
Reiseziele: Kambodscha
Der Autor
 
Birgit H. berichtet seit 11 Jahren auf umdiewelt.
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