INDIEN
Karnataka Anreise: Hampi
Der letzte Tag in Gokarna
Ich dachte, hier gibt es nichts mehr zu Entdecken.
Doch weit gefehlt! Einen kleinen Hügel gab es noch.
Am Südende.
Den Hügel rauf, sind wir sonst immer links abgebogen. Nun doch mal rechts und an einer Mauer vorbei durch ein Wäldchen.
Schon waren wir oben.
An Affen vorbei und einem riesigen Baum, mit den runterrankenden Wurzeln bestimmt 50 Metern Durchmesser. Richtig toll, doch von da oben gab keine nennenswerte Aussicht.
Rundherum waren viel zu große Bäumen im Weg.
Mein Bossi meinte, wenn ich wollte, könnten wir noch mal zur Om Beach. Nö, will ich nicht!
Den Weg wieder hinunter, kam ich auf die Idee, doch noch mal auf die nächste Anhöhe zu laufen.
Was dann geschah war unglaublich. Ein ausgetretener Pfad.
Wir liefen noch ein Stück weiter und es geschah was wir beiden ahnten.
Die Om Beach lag uns zu Füßen!
Eine mega Abkürzung, bei der man am Ende durch ein Restaurantgelände laufen muss.
Schön noch mal die Om Beach zu sehen, aber witzig ist das nicht!!!
Also doch noch mal ins Restaurant. Vergessen und genießen.
Das fiel nicht sehr schwer denn Delfine machten uns auch noch mal die Freude an der Küste mal vorbei zu schwimmen.
Den restlichen Tag haben wir mit Baden und faulenzen verbracht, bevor wir uns so langsam mal zur Abreise fertigmachen mussten.
Um 17.30 Uhr noch den Bauch vollschlagen und um 18.40 Uhr rauf zu den Rikschas.
Der Weg ist schon schlimm, steil Bergauf mit lauter Felsen und Steine gesäumt.
Aber im Dunkeln mit Taschenlampe und Gepäck eine Zumutung.
Oh man - stöhn!
Erst schön duschen gewesen und dann wieder durchgeschwitzt.
Am Busbahnhof ging es statt um 19.30 Uhr schon um 19.15 Uhr los. Man gut das wir schon so früh da waren.
20 Uhr schon in Ankola.
Der Busfahrer erzählte uns, eine Rikscha zum Hotel Varadaraj würde uns 100 Rs kosten.
Wenn wir von hier aus einen Bus nehmen, nur 8 Rs.
Wir hatten uns mit 3 weiteren Rucksäcken zusammen getan und warteten brav ca. eine Stunde.
Dann bin ich ins Office gegangen - wann denn ein Bus kommen würde.
Seltsam, aber keiner wusste etwas von einem Bus.
Zumindest nicht um diese Urzeit.
Das Hotel liegt ein paar Km außerhalb. Es muss einen geben!
Kann doch nicht so schwer sein?
Sicherheitshalber fragte mein Bossi mal bei den Rikschafahrern mal nach, es kostete tatsächlich 100 Rs. Wir warten noch ein bischen. Wir haben ganz viel Zeit.
Nach ein paar Minuten kam ein Rikschafahrer und wollte nur 160 Rs für zwei Wagen haben. Wir brauchten ja zwei, da wir nun zu Fünft waren.
Nochmal hin und her und schon hatten wir einen für 140 Rs.
Dann kann es ja mal weitergehen .
Am Hotel mussten wir dann noch, nicht wie angegeben bis 23 Uhr warten, sondern bis Mitternacht.
Der Bus sah gut aus und die Schlafplätze waren Ok. Ca. 1.20 Meter Platz für uns beide.
Als der Bus losfuhr dachte ich noch, dass gibt keine Minute Schlaf. Wir wurden derart durchgeschüttelt, so übel sind die Straßen hier in Karnataka.
Doch anders als gedacht schlief ich fast sofort ein.
Erst um 4 Uhr wurde ich das Erstemal wach. Wie cool!
Mein Bossi hatte schon mehr Probleme bei dem Hin und Hergeschüttel einzuschlafen, geschweige denn mal ein paar Stunden durchzuschlafen.
Um 8 Uhr hieß es dann - Last stop! Was heißt das nun?
Noch eine Pause, so kurz vor dem Ziel?
Ne ne, wir waren da! Wie da? Hier war doch nichts!
Der Busfahrer klärte uns auf, dass wir nicht in Hampi Bazar sondern Hampi Island sind und es wären nur 5 Minuten zu laufen bis dahin. Na, toll. Immer passiert son Schei.........wäre ja nicht das erste Mal.
Es waren jede Menge Rikschas da und zig Männer redeten auf uns ein.
Alles ausblenden und einfach loslaufen. Das kann ich mittlerweile ganz gut.
Wir liefen also los. Nach nur ein paar Metern fuhr eine Rikscha nach der Anderen an uns vorbei.
Einige hielten und sagten, es wären zwei Km bis Hampi Bazar.
Na die können ja viel erzählen. Der Busfahrer sagte 5 Minuten, also laufen wir.
Die Luft war noch sehr kühl und es war bedeckt.
Und dieser Weg war fantastisch.
Die ganze Gegend hier ist eine reine Naturschönheit.
Doch bei Sonnenschein und 35 Grad würde ich doch raten eine Rikscha zu nehmen. Auf den Weg hätte sie auch nur noch 50Rs gekostet.
Der Weg endete am Fluss. Das wussten wir.
Doch bis der Fährmann mal in die Hufe kam und wir drüben waren dauerte auch noch mal ne halbe Stunde.
Nun ging es wieder los! Zig Leute quatschten gleichzeitig auf einen los.
Tücher kaufen, etwas essen, Zimmer mieten und Rikschafahren. IGNORIEREN!!!
Das war hier nicht ganz einfach und das alles auf den nächsten 150 Metern.
Eigentlich nicht so schlimm, aber einen von denen wurden wir einfach nicht wieder los.
Erst lief er vor uns , dann auch mal hinter uns her.
An jedem Guest House vor dem wir mal stehen blieben, sprach der Typ die Eigentümer gleich an.
Natürlich wollte der seine Provision sichern. Kennen wir schon!
Wir hatten ihn aber schon mehrmals erklärt, dass er bitte gehen möchte. Wir wollen alleine Laufen.
So ging das ne ganze Zeit, bis mein Bossi sehr sauer wurde und ihm laut und deutlich mitteilte, dass er verschwinden soll.
Die umliegenden Guest House Betreiber, und auch alle anderen auf der Straße, bekamen dass auch deutlich mit.
Daraufhin ließ sich der Typ an einem Essensstand nieder und ließ uns in Ruhe ziehen.
Laut und böse werden, das tut man hier eigentlich nicht.
Doch manchmal gehts einfach nicht anders.
Nun konnten wir in aller Ruhe ein Zimmer suchen und gleich der zweite, das Sudha Guest House war unser.
Einigermaßen gut, freundliche Betreiber und eine Dachterrasse mit Bewirtung. 400 Rs ist auch ein angemessener Preis.
Das von unserem Koch vorgeschlagene, haben wir nicht genommen denn die noch freien Zimmer waren ohne Fenster.
Auf der anderen Seite des Flusses, erzählen alle, dass Hampi Bazar viel zu voll und viel zu laut ist.
Doch genau das Gegenteil ist der Fall.
Dazu kommt, dass man nicht ständig mit der Fähre fahren muss. Außerdem ist Abends ab 18 Uhr schluss oder man zahlt einen ordentlichen Aufschlag. Ich hörte gerade von statt 10 Rs dann 200 Rs.
Was hier in Hampi sofort auffällt - sauber, kein Müll.
Sogar der Fluss ist Sauber!
Nachdem wir uns ein wenig gesammelt hatten, waren wir schon neugierig auf das was man hier sehen kann.
Es sind schon einige Kilometer die man hier abwatscheln kann. So ungefähr 24 quadrat Km.
Wir schafften heute man gerade, vielleicht so 1,5 davon. Es ist überwältigend.
Natürlich mussten wir auch gleich auf den höchsten Berg, den Matanga Hill. Oben war mein Bossi genauso fertig wie ich.
Der sollte vorher man immer so schlecht schlafen.
Heute waren wir mal Gleichgesinnte!
Ich weiß nicht ob man diese ganzen Tempel je auseinander halten kann.
Die verschiedenen Namen, Bedeutungen und Baujahre.
Ein Heftchen über diese sollte uns vielleicht ein wenig helfen.
Am Nachmittag brauchten wir erstmal eine Kulturpause und das auf unserer Dachterrasse mitten in der Natur.
Vor uns in einem riesigen Baum die Vögel und Streifenhörnchen. Darunter die Ziegen, Kühe, Büffel, Hühner und andere Tiere. Und hinter uns jede Menge Affen. Wie schön!
Wir hatten noch das Glück, Vollmond festival auch hier zu erleben.
Im Tempel direkt in Hampi Bazar. Schaurig schön.
Den Abend haben wir im Netra Restaurant verbracht.
Kurz nach unserem Eintreffen kam der jenige der für die Zimmer zuständig war.
Er wollte sich entschuldigen! Warum, wir hatten doch das schlechte Gewissen und dachten dass wir dann doch wenigsten bei ihm zum Essen gehen.
Er entschuldigte sich auch für unseren nervigen Begleiter.
Wir erklärten ihm dass es nur an dem Zimmer ohne Fenster lag und nicht an ihm oder dem Preis. Er hatte trotz unseres Begleiters einen guten Preis gemacht. Wohl weil wir von seinem Freund geschickt wurden.
Tempel, viele Tempel
Heute haben wir alle Tempel den Fluss entlang bis zum Vitthala Tempel angeschaut.
Die Strecke dürfte von unserem Guest House so ungefähr 3 Km lang sein. Wieder einen Abschnitt geschafft.
Am Nachmittag, nach einer Pause, nochmal die Anhöhe hier in unserer Nähe, den Hemakuta Hill.
Sehr nette Aussicht. Sollte morgen die Bewölkung nachlassen gibt es hier den besten Sonnenuntergang.
Nun wurde es auch Zeit sich mal um die Weiterreise zu kümmern. Informationen holten wir uns von zwei verschiedenen Agenturen und schon war alles gebucht.
Hampi (Lokalbus) nach Hospet ca. 18 Uhr NUR 2 MINUTEN LAUFEN!
Hospet (Sleeperbus) nach Mangalore ca. 20 Uhr NUR 5 MINUTEN LAUFEN!
Mangalore (Bahnhof) mit dem Zug nach Kannur 6.50 Uhr
Über Kannur weis eigentlich niemand etwas. ÜBERRASCHUNG!
Vielleicht sollten wir die Weiterfahrt nach Kochi auch gleich mitbuchen? Wer weis wo wir in Kannur landen und dann wieder zum Bahnhof und Ticket besorgen und gibt es dann auch eins. Nicht dass wir in der Wallapampa landen und drei Tage auf ein Ticktet warten müssen????
Ein bischen kann man noch erkennen
Ist aber auch schon ganz schön alt!!!
Die meisten wurden so um 1500 gebaut
Das war allerdings verboten
Wir bekamen noch einen auf den Deckel
Steine betreten verboten!!!
Man muss nicht alles verstehen..........
19.11.
Auf Grund der Buchung hab ich auch das Datum wiedergefunden!
Gestern, auf unserem Rundgang hatten wir noch einen größeren Berg auf der anderen Seite des Flusses gesehen. Ein in weiß gestrichener Aufstieg, lauter Treppen nicht mit mir.
Ich hab genug andere Dinge zu tun und leider keine Zeit mit zufahren.
Bin ich froh dass ich nicht mit zum Berg gefahren bin. Mein Bossi kam mit einem lachenden und einem Weinenden Auge hier wieder an.
Nach seiner Erzählung hatte er natürlich erstmal ein Motorrad gemietet. Erstens, null Benzin in der Kiste, sollte er dann beim Vermieter doppelt so teuer kaufen. Die Tankstelle ist aber nur 4 Kilometer entfernt.
Die saugen alles ab um ihren Sprit zu verkaufen. Er wollte endlich los.
Die Maschine will aber nicht. Zweites Mal! Maschine will aber nicht! Als sie sich dann doch noch entschieden hatte zu laufen, ging es endlich los.
Richtige Scheißkisten. Gib Gas und nichts passiert.
Der Weg war auch nicht so ohne weiteres zu finden und Nachfragen ebenso, denn außerhalb von Hampi spricht niemand Englisch.
Doch er noch ein Foto vom Berg auf der Kamera. Das funktionierte!
Immer wieder wurde er in andere Richtungen geschickt. Doch dann begriff er das Elend.
Brücke! Es gab keine Brücke. Kaputt. Außer Betrieb.
Dann landete er auf einer Fähre, na ja etwas, dass ein wenig größer war als ein Paddelboot. Drei Mann, drei Ecken und das Ding war auf dem Boot. Hier geht alles! Er musste während der Überfahrt draufsitzen und die Bremse festhalten.
Er war dann irgendwann tatsächlich auf diesem Berg. So ca. 520 Stufen. Ist für ihn nur ein Katzensprung.
Mit dem Motorrad, wenn man das Ding so nennen darf, haben wir dann die restlichen Quadratkilometer abgegrast.
Nun ist aber echt gnug der Tempel.
Eigentlich wollen wir nun auch keine mehr ansehen.
Normalerweise sind zwei der Tempel nur mit einem Eintritt von 250 Rs zugänglich, in einem von beiden zahlen und zwei ansehen. Doch die liegen sehr weit auseinander. Mit dem Motorrad aber machbar. Vorgestern hatten wir den einen schon von außen angeschaut, uns war aber klar dass wir nicht auch noch den Anderen schaffen.
Also sind wir nicht reingegangen. Aber heute mit Bike und bei freiem Eintritt, denn heute ist Weltkulturtag oder so was. Glück gehabt!
Wir waren erst sehr spät wieder zurück und somit hatten wir nur eine kleine Verschnaufspause vom vielleicht 15 Minuten und dann ging es los auf den Hügel vor Hampi zum ersten Sonnenuntergang.
Heute ist Abreisetag
Trotzdem haben wir noch einen ganzen Tag vor uns.
Ausflug mit dem Bike! Das kann ja was werden!
Immer der Nase nach, denn eine Karte gibt es nicht. Ich glaube auch nicht dass irgendwelche Touristen abseits der Tempelstrecke unterwegs sind.
Gerade aus und nach Himmelsrichtung weiter Fahren. Erst gen Süden dann westen und zum Schluss muss man irgendwie in Hampi wieder rauskommen. So ist der Plan!!!
Ihr werdet es kaum glauben aber das klappt fast immer.
Kurz vor Hospet haben wir angehalten um ein paar Fotos zu machen.
Schon auf dem Weg waren viele begeistert uns Alliens zu sehen und viele haben gewunken und Fahrende Autos wie wild gehupt und lächelnd aus ihren Fahrzeugen geguckt. Ha wie lustig!
Wir hatten jedesmal einen riesen Schreck bekommen...
Zurück zu unserem Stop. Einer kam auf uns zu und zeigte auf eine kleine Anhöhe - das sollten wir wohl rauf gehen.
Das taten wir dann auch und nur ein paar Meter weiter ein kleiner Tempel und einige Kinder.
Als die uns entdeckten began ein ohrenbetäubender Lärm aus Lachen, Schreien und Klatschen.
Natürlich sollten wir Fotos machen. Kein Problem. Es kam noch ein Erwachsener dazu und wir sollten auf der Anhöhe noch andere Aussichtspunkte ansehen und noch kleine Höhlen mit Fledermäusen und und und. Es nahm alles kein Ende.
Nach einer gefühlten Stunde konnten wir uns dann endlich los reißen, das wurde auch Zeit denn es kamen immer mehr Kinder und Mütter mit ihren Töchtern und alle wollten dass wir Fotos machen.
Wir sind dann nach einigen Kilometern auch bestens in Hampi wieder angekommen.
In dem Netra Restaurant gibt es seit gestern Internet, also werde ich versuchen heute noch alles fertig zu machen und zu senden.
So schnell schockiert mich eigentlich nichts mehr
Aber das sieht aus wie nach einem Krieg
Alle Häuserfronten wurden zerstört
Anscheinend für die Kanalisation und den Straßenbau?
Nun haben wir noch drei Stunden Zeit bis die Reise weitergeht.
Mal sehen wann wir wieder Internet haben...
Aufbruch: | Oktober 2013 |
Dauer: | circa 9 Wochen |
Heimkehr: | Dezember 2013 |