Thailand und Kambodscha
Ursprünglicher geht’s nicht mehr
13. Juli – Kampong Luong – wohnen bei Seng auf dem Hausboot
Diesen Morgen haben wir mit den Kindern abgemacht, dass sie etwas länger schlafen können und Trix und ich uns noch auf den naheliegenden Hauptmarkt von Battambang, Psar Nat Market, rumtreiben, bevor wir um 9:30 Uhr vom Busunternehmen abgeholt werden sollten. Der Markt ist schliesslich keine 100m von unserem Hotel, dem Seng Hout Hotel, entfernt. Toll, was man hier am Morgenfrüh bereits alles zu sehen bekommt….
Nach einem feinen Frühstück, Patric und Trix mit einem guten Caramel-Lavazzo-Caffee, sollten wir eigentlich schon seit 30 Minuten abgeholt worden sein. Aber kein Busunternehmen weit und breit. Also ab an die Reception und was ist passiert, scheinbar hat das Busunternehmen vergessen uns einzutragen und somit wurden wir vergessen abzuholen, und somit sind unsere Sitze doppelt verkauft worden, und somit haben wir keine Ahnung, welchen Bus wir nun nehmen können. Nach einigen Telefonaten durch die Reception, holt uns das Busunternehmen nun doch noch ab und bringt uns mal zum Busbahnhof. Dort treffen wir um 11 Uhr drei Franzosen, welche den Bus um 9:15 Uhr hätten nehmen sollen. Sie trafen um 9:18 Uhr am Busbahnhof ein und seitdem haben sie noch keinen Bus gesehen, welcher Richtung Phnom Penh geht… na bravo…..
Als ich nun nachfrage, wie es denn jetzt mit unseren Tickets und unseren Sitzen aussieht antwortet mir das Fräulein vor Ort, dass der Bus von 10:30 Uhr noch gar nicht da war und etwa in 20 Minuten kommen sollte. Wir schauen dann, wie es weiter geht…. OK….
Wirklich 20 Minuten später steht der Bus nach Phnom Penh da. Da wir in Krakor, ca. nach 2 ½ Stunden, vor haben auszusteigen und ich sehe, was die alles unten in den Gepäckraum stopfen wollen, nehmen wir alle unsere Rucksäcke mit in den Bus. Wird schon irgendwo im Gang Platz haben. Wir wissen ja auch noch nicht, ob wir nun wirklich einen Sitzplatz haben oder nicht…. Also rein und ungefähr dort absitzen, wo unsere Sitznummern wären…. Wir sitzen aber nicht lange dort. Denn wir müssen ganz nach hinten, sind ja aber zum Glück nicht die schlechtesten Plätze im Bus….
Auch die Franzosen bekommen je einen Platz zugewiesen und los geht’s… Nach wirklich 2 ½ Stunden treffen wir in Krakor ein, wo ein Tuktuk Fahrer unverschämte 10$ bis Kampong Luong, dem schwimmenden Dorf, verlangt. Winke ab und sage, dass ich höchstens 5$ bezahle. War wohl immer noch viel zu viel, denn er hat sofort zugestimmt….
Den Tipp von Kampong Luong haben wir von einer Schweizer Familie in Battambang im Hotel-Pool erhalten. Er ist Biochemiker und sie ist Ärztin. Beide haben soeben mit ihren drei Kindern ein Jahr in Laos verbracht, wo sie beide am Arbeiten waren. Im einten Reiseführer steht von Kampong Luong gar nichts drin und im anderen eine einzige Zeile (bei einem zweispalten Buch von 320 Seiten).
Dieses Homestay ist wirklich ursprünglich. Geschlafen wird auf Matratzen am Boden. Wenn man durch die Ritzen am Boden schaut, sieht man unter sich den TonleSap oder besser gesagt die braune Brühe. Toilette geht direkt in den See, zwei Meter daneben wird das Geschirr abgewaschen (es wird mit sauberem Wasser dann noch kurz abgespült). Das Hausboot, zu welchem man nach dem Tuktuk mit einem Longtail-Boot kommt, ist etwa 5 Meter breit und 12 Meter tief. Darauf sind das Wohn- und Esszimmer, welches gleichzeitig als Schlafgelegenheit für die Besitzerfamilie funktioniert. Dahinter sind vier Zimmer mit einer Matratze, einem Moskitonetz und einer LED-Lampe. Wir haben 2 Zimmer genommen, welche pro Übernachtung je 6$ kostet. Für die zweistündige Bootsfahrt haben sie uns zwar 20$ abgeknöpft aber am Schluss haben wir für alles – Nachtessen, Übernachten, Frühstück, 17 Getränke, die 2-stündige Bootsfahrt und die Bootsfahrt zurück an Land – 54$ Dollar bezahlt…. Man bedenke, in Sieam Reap wollte man von uns für eine Touristenattraktion von 2 Stunden 80$....
Wer es in Cambodia wirklich einmal ganz ursprünglich Üebernachten will und dies in einem Floating Village, denen kann ich eine Nacht bei Seng im Seng Tithhomestay (so im Facebook zu finden, obwohl Seng keinen eigenen PC und kein internetfähiges Handy hat) zu empfehlen. Ihr könnt sie unter der Telefonnummer 011506066 oder 017533346 erreichen.
Das Nachtessen gibt es mit Seeblick und Familienanschluss.....
Das einzig mühsame dort, sind die Bootsmotoren. Diese Boote fahren in einer Lautstärke an dem Homestay vorbei, dass ab 5 Uhr nicht mehr an Schlaf zu denken ist (ausser man heisst Patric). Da man aber auch früh zu Bett geht, spielt dies eigentlich gar keine Rolle. So sieht man den Sonnenaufgang und all die Boote, welche z.B. die Kinder, welche nicht in der Dorfschule sind, an Land bringt.
14. Juli – Letzte Etappe in Cambodia = Phnom Penh
Nach einem kleinen Frühstück machten wir uns um 7:30 Uhr bereits auf ans Land. Evtl. reicht es uns so, noch den 8 Uhr Bus nach Phnom Penh zu erreichen…. Und prompt. Kaum sind wir bei der Bushaltestelle, hält der Bus auch bereits neben uns und nimmt uns mit. Jetzt beginnt eine 4stündige Busfahrt… Um 6 Uhr in der Früh habe ich über Booking.com auch gleich wieder ein Hotel in Phnom Penh gebucht. Meine Kriterien waren bereits in Battambang die gleichen: günstiger Preis mit Pool, gute Lage, keine schlechte Bewertung…. So findet sich immer was…..
In Phnom Penh ist dies jetzt das G Eleven Hotel direkt hinter dem Königspalast, 5 Minuten zu Fuss von der Flaniermeile am Fluss… Preis ist für zwei Zimmer (wobei wir, aufgrund der Grösse der Betten, eigentlich zu viert in einem Zimmer schlafen könnten) für vier Nächte 235$, also keine 30$ pro Zimmer pro Nacht inkl. Frühstück…
Einen Tuktuk-Fahrer haben wir auch bereits: Alex Sopheak – im Facebook so zu finden. Wurde uns von Ko Kay, dem Tuktuk-Fahrer von Battambang empfohlen. Alex ist gebildet, verheiratet und hat einen 5-jährigen Sohn. Er ist sehr Regierungskritisch, was mir in dieser Stadt gefällt. Denn was mir in dieser Stadt überhaupt nicht gefällt, sind all die Luxuswagen, welche hier rumfahren. So viele Luxus-SUV habe ich in meinem Leben noch nirgends gesehen. Dies sind alles Leute, welche auf irgendeine Art und Weise für die Regierung arbeiten. Die erhalten das Benzin scheinbar gratis und können sich mit den (nicht nur für Cambodia) überhöhten Löhnen solche Wagen leasen…. Lexus 470, Range Rover der Oberklasse, Toyota Land Cruiser und grösser, etc. reihen sich Wagen an Wagen in Phnom Penh…. Daneben sind die armen Leute, welche sich kein Dach über den Kopf leisten können, zum Teil auch, weil die Regierung ihnen ihr Land mit Landgrabbing weggenommen haben.
Zurück zu unserer Reise: Im Hotel angekommen gab es den obligaten Schwumm als Abkühlung im Pool und am Abend zu Fuss zur Flaniermeile um sich etwas Gutes zum Essen zu gönnen….
Aufbruch: | 01.07.2015 |
Dauer: | 6 Wochen |
Heimkehr: | 08.08.2015 |
Kambodscha