Kolumbien und Panama
Die Statuen von San Augustin
Am 27. Februar brechen wir mit Carlos und 4 Pferden von San Augustin auf zu einigen archäologischen Stätten. Hier haben 2 Völker vor ca. 5000 Jahren aus Vulkangestein mehr als 500 zum Teil überlebensgroße Statuen geschaffen, die hier nun in der Umgebung stehen, oft auf der Spitze von Hügeln. Meist stehen sie vor tiefen Gräbern, viele davon bereits geplündert, einiges befindet sich in Museen und 24 dieser Statuen hat der deutsche Archäologe Konrad Soundso mitgehen lassen, sie stehen auf der Museumsinsel in Berlin.
Die Gäule kennen den Weg genau, sie verfallen mal in Trab, mal in Galopp, Andi und ich fühlen uns nur begrenzt wohl, nach 4 Stunden ist es dann auch gut, zumal es anfängt zu schütten und wir mal wieder nass bis auf die Haut werden. Es geht durch wunderschöne Landschaft, tolle Aussichten über die Rio Magdalena. Einige Gottheiten sind direkt in den Fels geschlagen und blicken über das Tal.
Zwischendurch gibt es den leckersten Maracujasaft ever!
der leckerste Saft auf Dieser Seite des Himmels
Carlos rühmt sich übrigens der einzige Führer zu sein, der den Touris erklärt, wie die Grabräuberei funktioniert. Mit Eisenstangen stochert man im Boden, wenn man auf eine Figur stößt, arbeitet man sich auf das viel tiefer liegende Grab vor. Man vermutet noch viele Gräber im dichten Regenwald. Er selbst betreibt dies auch, gibt aber die wertvolleren 'ceramica' 'selbstverständlich' den Museen ab !?
Die "Natur"toilette, die ja in Ladakh open toilet genannt wurde, heißt hier "bano romantico" oder bano de la naturaleza", das klingt doch viel schöner.
Übrigens kennt er ein sicheres Rezept gegen Achselschweiß, Fußschweiß und Mückenabwehr: Limettensaft. Unter die Achsel gerieben, soll es 2-4 Wochen für angenehmen Geruch sorgen!
die Farbe für die Figuren wurde aus der Rinder umliegender Bäume gewonnnen, hier die gelbe Farbe ...
Die Gräber hinter den Figuren sind sehr tief angelegt, die Betonwand hier dient nur der Abstützung, das Grab selbst ist ganz unten
so muß man sich früher die ganze Gegend vorstellen, hier waren Figuren und Gräber versteckt und eigentlich nur durch Zufall zu finden. Es mag noch viele weitere geben ....
Über die Völker ist so gut wie nichts bekannt, sie haben nichts weiter hinterlassen.
Nachmittags besichtigen wir den eigentlichen Archäologischen Park mit ca. 130 Figuren, hier mal eine Auswahl
War waren von Cali aus, wo wir einen Übernachtungsstopp eingelegt hatten, und Popayan in 8 Stunden über eine ziemlich schlechte ungeteerte Straße und einen 2800 m hohen Pass nach San Augustin gefahren, unserem südlichsten Punkt in Kolumbien. Zeitweise in den Wolken, war die Landschaft irgendwie so unwirklich, dass wir uns nicht gewundert hätten, wenn ein Tyrannosaurus Rex um die Ecke gebogen wäre.
In Cali hatte ich ein interessantes Gespräch mit einem 64-jährigen Sikh aus dem Punjab, der mit seiner Frau von Europa mit einem Kreuzfahrtschiff nach Brasilien gekommen war und nun durch Südamerika tourt. Am nächsten Tag nahm er Moana beiseite und sagte ihr, es täte ihm leid, dass er mich so lange beansprucht hätte, ich sei ein toller Mensch, sie solle gut auf mich aufpassen und bitte immer darauf achten, dass ich auch immer genügend zu essen bekäme!!??
Mittagsstopp in einem kleinen Dorf, hier hört der Asphalt auf und geht in eine ziemlich schlechte Piste über
Wir kommen in der Casa de Nelly unter, einem äußerst hübschen Hostel, in dem Harrison das Sagen hat, er ist Kolumbianer und spricht gut Deutsch - hat er doch einige Semester in Köln studiert.
Die Zimmer sind individuell gestaltet, es gibt ein mehrgängiges Dinner von Gustavo, und jeden Abend eine leckeren Früchtetee mit ganzen Früchten, da freuen wir uns den ganzen Tag drauf. Der Garten ist voller Blumen, 2 Gelbstirnamazonen unterhalten uns mit "Ola", "tiene Cacao" und einem gellenden Lachen, das umso stärker wird, je mehr wir lachen.
Am zweiten Tag geht's dann auf eine ganztägige Jeeptour, die uns zu 2 spektakulären Wasserfällen führt (der zweite 400 m tief), dem 2,20 m breiten Engpass (La Estrecha) des Rio Magdalena (wir hatten ja den Rhein-breiten Fluss schon vor Medellin überquert...), dem Ort Obando mit einem sehr interessanten Museum und einigen Gräbern, wie man sie im Tierradentro vorfindet (das wir leider nicht mehr besuchen werden), weitere Steinfiguren auf der Alta de las Piedras, dabei die bekannteste Doble Yo, einer Doppelstatue (sie besteht aus 4 Figuren), und schließlich zur Alta des Los Idolos mit der grössten 7 m hohen Statue.
Mit an Bord Louisa und Claes von Vancouver Island, beide in meinem Alter, die mit ihrem Segelboot hier sind, seit 2009 unterwegs.
Auf der Jeeptour ist der erste Stopp der spektakuläre Blick auf einen Wsserfall. Die Plattform schwebt 200 m über dem Abgrund, brrrr..
Zwischendurch besichtigen wir eine Panela-Fabrik. Aus Zuckerrohr wird durch Einkochen und Umschütten....
die Doppelstatue Doble Yo
eine 7 m große Statue, die größte in San Augustin
Aufbruch: | 18.02.2014 |
Dauer: | 6 Wochen |
Heimkehr: | 28.03.2014 |