Brit und Seb versuchen sich am Pura Vida!

Freitag, 20.09.14: Überfahrt und Schildkröten-Tour

Unsere zweite und letzte Station an der Karibikküste führte uns nach Tortuguero und den zugehörigen Nationalpark.
Letzterer beherbergt die verbliebenen 27.000 ha immerfeuchten Regenwaldes, der früher die gesamte Karibikküste bedeckte. Gleichzeitig stellt der Strand eines der wichtigsten Nistgebiete der grünen Meeresschildkröte und anderer Schildkrötenarten dar. Tortuguero - zu deutsch Schildkrötenjäger - zieht Touristen heute zumeist für eine Schildkrötentour sowie eine Kanufahrt durch die engen Kanäle des Regenwaldes an. Exakt dies sollte auch unser Programm für die nächsten beiden Tage sein (streng genommen gibt es dort auch nicht viel mehr zu tun).

Nach Tortuguero zu kommen ist kein leichtes Unterfangen: Nachdem man Kilometer von buckliger, nicht asphaltierter Piste zurückgelegt hat, gilt es den Wagen abzustellen und die letzten Meter per Boot zurückzulegen - hier hilft selbst ein 4x4 nicht mehr weiter. Die Bootsfahrt auf dem schlammigen Rio Tortuguero ist dabei jedoch selbst ein Highlight. Und da unser späterer Führer (geschäftstüchtig sind sie hier alle) bereit auf der Überfahrt ungefragt mit Erklärungen nicht geizte, haben wir sogar etwas dabei gelernt.

Nachdem wir das Dorf Tortuguero genauer unter die Lupe genommen (Häuser, Restaurants, Fußballplatz - das wars) und im Natural B&B eingecheckt hatten, warfen wir noch einen kurzen Blick auf den Strand - leider hat dieser eher den Charme des Gernsheimer Kieslochs als des eines Bilderbuchstrands. Aber deswegen waren wir ja auch nicht hier...

Tagesabschluss sollte vielmehr die Schildkrötentour sein, bei der eine oder mehrere Schildkröten bei der Eierablage beobachtet werden kann. Nachdem unser erster Versuch einer solchen Tour in Sri Lanka eher von begrenztem Erfolg war, waren die Erwartungen nicht allzu hoch gesteckt. Diese schienen sich zu bestätigen, nachdem wir mehr als eine Stunde im Dunkeln und abseits des Strandes auf die ersten Ergebnisse der ¨Spotter¨warteten. Der erste Ärger war jedoch vergessenn sobald wir unsere Schildkröte beim Eierlegen, dem Bedecken der Eier sowie dem Weg zurück ins Wasser beobachten durften. Dazu ¨fanden¨ wir nach der Prozedur (insgesamt eine weitere Stunde) eine weitere Schildkröte, die die gesamte Zeit neben uns im Dunkeln unter einem Baumstamm feststeckte. Auch diese konnte nach gelungener Rettung ins Meer entlassen werden. Somit konnten wir im zweiten Versuch unseren Frieden mit den Schildkrötentouren schließen...

Samstag, 21.09.14: Kanutour und Überfahrt

Da uns die wilden Tiere des Regenwaldes nicht den Gefallen taten, ihre Arbeitszeit auf 9 bis 17 Uhr zu legen, ging es am zweiten Tag bereits um 6 Uhr los zur Kanutour. Zusammen mit einer portugiesischen Pärchen und unserem nimmermüden Guide (er musste paddeln ging es per Kanu durch die Flusslandschaft des Tortuguero Nationalparks. Diese Besetzung ist nicht selbstverständlich, da wir trotz Low Season zahlreiche Boote mit 10+ Passagieren sahen und die zum Teil auch mit ihren Motoren die Stille störten.

Was wir zu sehen bekamen, entschädigte jedoch vollkommen für das frühe Aufstehen - zahlreiche Eidecksen, Mantelbrüllaffen, Klammeraffen, Kaymane, Reiher, Schildkröten - was auch immer. Erstaunlicherweise schienen sich diese recht wenig aus unserer Anwesenheit zu machen (insbesondere die Krokodile...). Einziger Wermutstropfen war, dass wir auf dem Rückweg aufgrund schwächerer Besetzung ein anderes Kanu nicht mehr einholen konnten Ansonsten ein rundum gelungener, entspannender Ausflug in die Tiefen des Waldes.

Nachdem wir um halb 9 wieder festen Boden unter den Füßen hatten, gelang es uns noch in letzter Sekunde das 9 Uhr Boot zu erreichen und uns auf die 1-stündige Rückfahrt zu machen. Anschließend sollte es dann weiter nach La Fortuna, dem Abenteuerspielplatz Costa Ricas und Heimat des berühmtesten Vulkans des Landes, gehen..