Safari - mit dem Auto durch Namibia

Reisezeit: Oktober 2014  |  von Misch und HO :-)

Hummelumm

Wer den Spruch "Morgenstund hat Gold im Mund* erfunden hat, der dachte dabei sicher nicht an 05.30 h in der Kalahari in Namibia. Da ist es um diese Zeit nämlich nicht goldig sondern kalt.

Das liess sich nicht ändern, die Morgensafari wartete auf uns. Also ab zum Parkplatz, wo wir auf eine 4er Gruppe CH Oldies (so ab Mitte 70 aufwärts) trafen, die die Safari mit uns verbringen würden. Rauf auf den Wagen, noch schnell den einheimischen Führer der Oldies aus dem Bett reissen und schon ging es los.

Zuerst wurde gut 20 Minuten durch die Kälte gefahren, nur unterbrochen von dem einen oder anderen Gnu, bzw. einer Antilope oder auch deren zwei, die unseren Weg kreuzten und bald erreichten wir eine Düne, wo es einen Kaffee zum Frühstück gab. Und natürlich einen Tee....

Hierbei stellten wir fest, dass unsere Oldies auch Goldies waren. Zum einen weil sie sich den Luxus einer Privatsafari mit Führer gönnten, um anderen weil sie "letzthin" mal so duch Äthiopien gereist sind. Also mal ehrlich.... wer von uns käme auf die Idee im Alter von gut über 70 durch Äthiopien zu reisen. Also wir zumindest nicht....

Zurück zur Safari. Es gab die eine oder andere Antilope, ebenso die Gnus und natürlich ein paar Straussenvögel. Aber das war es dann auch schon. Keine Zebras, keine grossen Katzen, keine usw...
Nicht dass der geneigte Leser nun den Eindruck bekommen könnte, es hätte uns nicht gefallen. Im Gegenteil. Wir waren eine lustige Gruppe, der Führer hat uns sehr viel erzählt (auch wenn wir das mit den Fressfeinden für die Antilopen, nämlich den Wildkatzen, nicht so recht glauben) und die Eindrücke waren wirklich toll. Für den Einstieg eine angenehme Soft-Safari die - wenn auch arg früh - die Zeit mehr als wert war.

Nach guten zwei Stunden waren wir wieder in der Lodge, genossen unser Frühstück, welches den Nutella Test mit Erfolg bestanden hat, und packten unsere sieben Sachen. Heute sollte es weiter gehen in die Zebra River Lodge in den Tsarisbergen.

Die Route war eigentlich recht einfach. Erst mal 24 km bis zur B1, dann links, 16 km geradeaus bis man den Ort Mariental hinter sich gelassen hat, dann nach rechts der Strasse 112 km folgend, um am Ende dieser Strasse im Ort Maltahöhe (einer T-Kreuzung) wieder nach rechts zu fahren, um nach guten 100 km kurz vor Büllsport links abzubiegen, um - dieser holprigen Strasse 38 km folgend - ein weiteres Mal links abzubiegen, um dann bald auf unser Guesthouse, ebenfalls linkerhand, zu stossen. Okay,,, das bald dauerte ungefähr 25 km und das Guesthouse linkerhand war rechterhand, aber solche Details sind in Namibia ja eher irrelevant.
Sehen wir von den Tieren - lass es Riesenantilopen gewesen sein - ab, die vor unser Auto gesprungen sind und dem Strauss, der einen km neben der Strasse vor uns hergeflüchtet ist, anstatt einfach mal nach links wegzurennen ab, war es eine eher eintönige Fahrt, die uns wirklich in the Middle of Nowhere brachte. Na ja, eintönig dann aber eben doch nicht, zwei Antilopen die vor dem Auto auf die Strasse springen haben dann doch ein wenig Adrenalinausschüttungen zur Folge gehabt. Jedenfalls waren wir nach 4 1/2 Stunden hier.

Hier ist dann wirklich in the Middle of Nowhere. Zwar gibt es einen Airstrip, wo sicher irgenwann im Jahr auch mal ein Kleinflugzeug landet, eine wirklich schöne Lodge ganz viel Wind, öde Berge und ein paar Wanderwege... aber sonst eben nichts.

Wir fragen uns schon ein wenig, was man hier will, aber diese Frage wird sich der eine oder andere Reisende vor uns bereits gestellt haben. Halb drei am Mittag und für den Rest des Tages nichts mehr zu tun.

Das gab und die Möglichkeit noch ein wenig zu schlafen und dann zum Abendessen zu schreiten, welches um 19.30 h gereicht wurde. Es gab Suppe, Salat, Antilope in Rotweinsauce und Schokoladen-Mandelkuchen. Bis auf das Dessert wirklich fein, auch wenn die Suppe am Vortag viel viel besser war. Nach dem Essen wurde erneut gesungen und getanzt. Diesmal wirklich gut und mit eben soviel Freude.

In dieser Lodge gibt es nicht viele Gäste. Eine Achtergruppe aus Deutschland, eine Vierergruppe aus UK, und - uns eingeschlossen - zwei Zweiergruppen. Besonders Augenmerk ist in diesem Zusammenhang auf die Achtergruppe zu legen. Wir nannten sie liebevoll HUMMELDUMM, in Anlehnung an das gleichnamige Buch über eine Gruppenreise von annähernd so vielen Personen durch Namibia.
Als wir mitbekommen haben, dass ihnen dieses Hotel - notabene in the wirklichen Middle of Nowhere - von ihrem Reisebüro in Deutschland als Ausgangspunkt für einen Besuch in Sossusvlei verkauft wurde, war der Name Hummeldumm in Blei gegossen. Zum Eingang des Parks sind es ja nur gute 80 km oder 90 Fahrtminuten und es ist ja nicht so, dass alle Guesthouses rund um den Eingang von Sossusvlei nur dazu gebaut wurden, um den werten Besuchern Obdach und Verpflegung zu bieten.
Wir werden über diesen Programmpunkt zu einem späteren Zeitpunkt zu berichten wissen, folgt dieser doch erst in zwei Tagen.

Als interessante Lektüre vor oder für einen Namibiaurlaub sei an dieser Stelle jedoch noch einmal explizit das Buch HUMMELDUMM genannt.

Der Wein zum Abendessen (zu zweit nicht mal eine halbe Flasche) hat uns dann recht schnell wieder ins Bett getrieben. So schnell, dass heute nicht mal ein Feierabendwhiskey getrunken wurde.

Lernerfolg des Tages:

Man kann sich vorher darüber erkundigen, was einen dort erwartet wo man hin will, oder man kann sich vorher darüber erkundigen, wie man von dort, wo man ist, zum geplanten Ziel hinkommt. Dann steht man nicht ganz so Hummeldumm da...

© Misch und HO :-), 2014
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Die Irrungen und Wirrungen der Reisenden HCJS und MIFI, wenn sie Namibia mit dem 4WD erkunden. Das kann ja heiter werden....
Details:
Aufbruch: 06.10.2014
Dauer: 17 Tage
Heimkehr: 22.10.2014
Reiseziele: Namibia
Der Autor
 
Misch und HO :-) berichtet seit 14 Jahren auf umdiewelt.