Safari - mit dem Auto durch Namibia
Big five wir kommen... Etosha Park
Heute war die Dusche heiss... dafür ist das ganze Bad unter Wasser gestanden. Nun, man kann nicht alles haben.
Das Frühstücksbuffet war wie immer ausreichend und sättigend. Was will der Reisende mehr? Nutella kam aus der eigenen Reserve und so konnten wir nach der Zahlung von CHF 160.00 die Lodge verlassen... nicht ohne nach wenigen Metern umzukehren. Nach einem kurzen Besuch im Zimmer, welches zum Glück noch nicht gereinigt war, hatten wir auch unsere Routenbeschreibungen wieder, welche auf unbekannte Weise den Weg in den Abfall gefunden haben.
Bevor ich es vergesse zu erwähnen... Mischa hat einer alten Dame (einer der zahlreiche "Hummeldumm" Teilnehmerinnen noch das Leben gerettet. Echt jetzt? Ja, wirklich.
Nachdem die Dame das zweite Mal vor dem Swimmingpool stand und immer noch verzweifelt nach ihrem Bus gesucht hatte, nahm Misch sie bei der Hand und führte sie dorthin, wo Reisebusse in der Regel stehen - auf den Parkplatz!
Was jetzt kam war fahren, fahren, fahren... Wenigstens waren wir heute nicht in einer klassischen Wüste. So war doch hier und da etwas Abwechslung und der eine oder andere Pumbaa, wie wir das Warzenschwein liebevoll nennen, war auch am Strassenrand anzutreffen. So gesehen war der Tag bereits erfolgreich.
Nach einem kurzen Stopp in einer Stadt am Rande der Strasse um unsere Getränkevorräte aufzustocken und dem ein oder anderen Pumbaahalt waren wir nach weniger als drei Stunden an unserem Tagesziel angelangt, dem Etosha Safari Camp.
Neben diverser sehr bemühter Mitarbeiter zeichnet sich dieses Camp durch seine Nähe zum Anderson Gate - einer der Zufahrten zum Etosha Park - aus, welches in nur 5 Minuten erreichbar ist.
Hier hätten die Informationen besser sein können. So hätte die Dame an der Einfahrt auch sagen können, dass wir das Parkticket auch gleich für drei Tage lösen können. Na ja, egal... wir haben ja Zeit.
Nach weiteren 15 Minuten fahrt und unseren ersten Begegnungen mit Zebras und Giraffen am heutigen Tag, sind wir im zentralen Ort angekommen, wo wir die Parkgebühr bezahlt haben (Standardkosten von CHF 17.00 für zwei Personen und ein Fahrzeug) und uns noch mit Getränken eingedeckt hatten, war wir unsere sinnigerweise im Camp vergessen haben. Es ging nun los in Richtung der Etosha Pfanne, einem ausgetrockneten Seebecken. Dieses zeichnet sich durch extreme Hitze und - aus welchem Grund auch immer - eine recht grosse Tiervielfalt aus. Neben Gnus, Straussen, Zebras, Springböcken und anderem Getier haben wir auch einen Wüstenhund hechelnd im Schatten eines Baumes entdeckt.
Nach den ersten zwei Wasserlöchern ging es weiter "down the gravelroad" in Richtung Westen, um die nächsten Löcher (also die mit Wasser) abzuchecken. Gelernt haben wir dabei folgendes:
Springböcke sind nicht nur geil darauf fotografiert zu werden, sie habe die Intelligenz auch nicht wirklich mit Löffeln gefressen. Anstatt einfach mal links oder rechts von der Strasse zu hoppeln, rennen die Viecher unendlich lang vor einem Auto her. Das macht sie zu perfekten Opfern von jedem einigermassen hungrigen Löwen.
Gnus sind übrigens auch nicht viel besser dran. Die bleiben einfach mal ruhig stehen und denken sich: *Wenn ich mich nicht bewege, dann sieht man sich auch nicht!"
Zudem sind natürliche Wasserlöcher zu dieser Jahreszeit grösstenteils ausgetrocknet und aus diesem Grund nicht der perfekte Ort, um auf Tiere zu hoffen.
Irgendwann erreichten wir, nach dem ein oder anderen Giraffenstopp das erste künstliche Wasserloch, um dort pünktlich zur Strauss-Zebra Saufrunde anzukommen. Eine Karawane von Zebras und Straussen zog in einer Reihe über die Strasse hinweg zum Wasserloch, um dort den angesparten Durst zu löschen. Herrlich,... vor allem dann, wenn irgendein Zebra das Gefühl hat, dass etwas nicht stimmt, wie in Panik losstürmt und alle anderen Zebras in ähnlicher Panik folgen.
Genug gesehen, auf zum nächsten Wasserloch, welches nach 20 Minuten erreicht war. Die Feststellung, dass hier nur ein paar feuchte Gnus rumhängen liess uns nicht einmal anhalten, sondern gleich wieder kehren, um vielleicht die eine oder andere Giraffe, welche sich hierzulande am Strassenrand nur so tummeln, beim trinken zu überraschen..
Leider haben wir das nicht gesehen. Dafür aber ein weiters Pumbaa und viele dieser Langhälse die das Gefühl haben, wenn sie nur ruhig genug hinter einem Baum stehenbleiben, dann würden sie auch nicht gesehen. Okay, soweit ja keine dumme Idee, aber zu diesem Zweck wäre es sinnvoll nicht nur den Kopf in den Baum zu stecken und den Rest des doch nicht gerade filigranen Körpers in der Wüste rumstehen zu lassen.
Solchermassen amüsiert und mit dem Wissen, dass das Gate in zwei Stunden schliessen würde, machten wir uns auf den Weg zu ebenselbigem, als Ho auf einmal laut "ELUMPANT" - sein zweitliebstes Tier nach dem ESELI (Nino, falls Du das hier liesst: Du bist und bleibst unser liebster Kater und bist nicht ersetzbar) - ausrief. Misch in seiner grandiosen Güte glaubte das natürlich nicht und musste nahezu genötigt werden, das Auto zu stoppen, nachdem Ho schier einen Kopfstand auf dem Beifahrersitz machte. Oaky... da waren sie also: unsere ersten wilden Elefanten, am Abend einer Safaritour, mit der wir eigentlich schon recht zufrieden waren. Zwar etwas weit weg, aber nicht minder imposant. Wow....
Irgendwann hatten wir uns satt gesehen und fuhren weiter in Richtung Anderson Gate, aber nicht ohne am letzen Wasserloch vor dem Ausgang bzw. dem ersten nach dem Eingang (je nachdem wie man es sehen will) einen letzten Halt einzulegen.
EINE ENTSCHEIDUNG DIE DEFINITIV RICHTIG WAR!!!
Dort angekommen sahen wir doch noch eine Herde Giraffen ein paar Schlucke Wasser zu sich nehmen. Und nicht nur das, einige von ihnen waren recht unruhig, beobachteten sie doch die Wüste im Hintergrund mit Argusaugen. Warum war schnell erkennbar. Kam da doch eine weitere Gruppe Giraffen an. Der geneigte Tourist denkt sich "cool" die gemeine Giraffe jedoch "Wat willst Du denn hier?"
Dieses Gedankengut mag zwar etwas agro klingen, der darauf folgende Kampf zweier Giraffenhengste war es im übrigen nicht wesentlich geringer. Faszinierend, wie diese Typen sich gegenseitig nebeneinander stellen, versuchen sich abzudrängen und ganz nebenbei einfach mal ihre langen Hälse aneinander krachen lassen. Neben dem Bild, welches bereits schmerzen bereitet sind die Geräusche die dass macht nicht minder abschreckend... aber dennoch faszinierend.
Ebenso faszinierend war, dass der offensichtlich kleinere der beiden Kontrahenten mehr eingesteckt hat, aber irgendwie dennoch als der Sieger aus diesem Kampf hervorgegangen ist. Scheint einfach einen härteren Hals zu haben (Woher wohl auch das Sprichwort "Ich hab so nen Hals" zu kommen scheint) oder die Treffer, die er gelandet hat, waren definitiv besser platziert.
Kaum war dieser Kampf vorbei, entschlossen wir uns noch zwei, drei Giraffen von der Strasse zu verscheuchen indem wir mal langsam auf sie zufuhren. Eine weitere grandiose Entscheidung. Auf der Rückfahrt von diesem kurzen Amüsement kamen wir wieder am Wasserloch vorbei, wo Ho sich kurz genötigt sah das Wort: "NASHORN" in die Runde zu werfen. Und so kamen wir an unserem ersten Tag im Etosha Park auch noch in den Genuss zu beobachten, wie 6 oder 7 Giraffen sich einfach mal vom Wasserloch entfernen, wenn ein Nashorn ankommt um einen zu heben... Genial!
Ja was war es jetzt aber wirklich mit unserem ersten wirklichen Safaritag.
Zurück in der Lodge hiess es richtig heiss zu duschen, ab zum Abendessen zu gehen, ein weiteres wirklich gutes Buffet zu geniessen (ausser Dessert, das können die hier in Namibia wirklich nicht!) und sich nur einmal richtig aufzuregen.
Diese deutschen Touristen sind ja gelegentlich schon mühsam. Und Hanno und Beate haben Holger den Sundowner am Vorabend ganz speziell "versüsst". Die fränkische Schnepfe jedoch hat heute doch etwas übertrieben. Das Weib war sowas von daneben, das Ho sich recht schnell frug, wer ihrer Mitreisenden wohl den Anstand hätte das lärmige primitive Stück am kommenden Tag aus dem Bus zu stossen um es den Löwen zum Frass vorzuwerfen. Wahrscheinlich wird keiner das machen. Die Löwen können ja wirklich nichts dafür.
Lernerfolg des Tages:
Trau immer einem Ho!
Aufbruch: | 06.10.2014 |
Dauer: | 17 Tage |
Heimkehr: | 22.10.2014 |