Safari - mit dem Auto durch Namibia
MiHo meets Himba
Um es kurz zu machen: auch dieses Frühstücksbuffet bestand den Nutella Test nicht. Egal... wir sind ja im Urlaub. Wir sind in Afrika. Das zu erwarten wäre doch extrem vermessen.
Die geflissentlichen Hotelmitarbeiter gaben sich die grösste Mühe herauszufinden, wo wir ein Himbadorf in der Nähe finden könnten - und sie schafften es.
Zuvor aber fuhren wir zur Vingercliff (böse Zungen behaupten, eigentlich sollte es Fingercliff geschrieben werden), auch in the middle of nowhere, aber immer noch relativ zentral zur Mopane Lodge gelegen.
Nach einer guten halben Stunde waren wir dort. Standen vor einem Stein der zig Meter hoch in den Himmel ragte, stiegen den kurzen Weg dorthin hinauf und genossen einen grandiosen Ausblick über einen anderen Wüstenteil in Namibia. Sowas wie ein etwas grünes Monument Valley mit weniger Steinen, aber durchaus interessant.
Die zum Stein gebaute Lodge hat einen gewissen Charme uns so genossen wir einen weiteren Savanna Dry, nicht ohne zu bemerken, dass das Teil mit 6 Vol % bei 36 Grad doch recht zuschlägt.
Nachdem wir nun ein wenig angeschickert waren, beschlossen wir die 170 km Fahrt (vom Vingercliff aus) zum Himbadort (wie gesagt, dass ist hier gerade um die Ecke) in Angriff zu nehmen. Die Strecke von der Mopane Lodge aus ist schnell erklärt. An der Ausfahrt der Lodge nach rechts, 20 km geradeaus, einmal nach rechts, 105 km geradeaus, noch einmal rechts, wieder 20 km geradeaus und dann wieder rechts um nach einem Kilometer vor dem Himbadorf zu stehen.
Himba! Was ist das?
Die Himba sind ein Ureinwohnerstamm in Namibia, die - zumindest zu einem Teil - ihre ursprünglichen Lebensweisen beibehalten haben. Die Frauen leben mit den Kindern zusammen und die Männer verlassen die Dörfer um in die Städte zur Arbeit zu gehen. Einmal im Jahr kommen sie zurück, sorgen für ausreichend Nachwuchs und verziehen sich wieder in die Städte.
Soviel zur Theorie. Leider ist es so, dass Namibia sehr stark von HIV betroffen ist, und die Himbafrauen durch ihre freiliebenden Männer davon nicht wirklich verschont bleiben.
Das Dorf, welches wir besuchten, ist fast wie etwas wie eine geschützte Werkstatt. Es befindet sich auf einer Farm, auf der der Ehemann eine Himba geheiratet hat und da diese keine Kinder bekommen konnten, entschlossen sie sich, eine Himbagruppe zu "adoptieren".
Hier wird die ursprüngliche Lebensweise schon noch recht weit gelebt.
Zwar stellt sich die Frage, ob das ganze ein wenig Fake ist. Aber wenn man die Frauen und Kinder sieht, wie sie leben, miteinander umgehen, ihre Natürlichkeit und vor allem ihre Naivität, die das alles Einzigartig macht, scheint definitiv noch ein grosser Teil Realität dahinter zu stecken.
Zum Dorf gehört eine Schule für die Kinder und die Frauen. Um die ganze Anlage zu besichtigten zahlt man den stolzen Obolus von CHF 25.00 pro Person, aber den Besuch ist es definitiv wert.
Nachdem wir eine Stunden lang viel über die Himbakultur erfahren haben, gingen wir zum örtlichen Markt, wo die Damen allerlei Tand feilboten. Zwar nicht sooo der Hit an Materialien und dann auch noch etwas überteuert, aber irgendwie helfen die Atmosphäre und die herzigen kleinen Kinder dabei, das Geld locker sitzen zu lassen. So kauften wir eine überteuerte Holzgiraffe und einen ebenso überteuerten Schlüsselanhänger und waren froh, das alles erlebt zu haben.
Zum Glück gab die Himbafrau, der Misch die Holzgiraffe abgekauft, diesen hat doch noch frei. Eigentlich war ihr Ziel ja, ihn zu heiraten. Aber wir vermuten, sie selber wusste, dass dass eine Illusion wäre.
Nachdem wir das Himbadorf hinter uns gelassen haben, machten wir uns wieder auf den Weg zurück zur Mopane Lodge - die 136 km waren in nur 1:45 h geschafft - und erfreuten und unterwegs extrem darüber, dass da am Strassenrand gemütlich zwei Giraffen standen, um einen der letzen grünen Bäume abzukauen. Wir sahen diesbezüglich die Investition in unsere Holzgiraffe als gutes Omen und werden uns Zeit unseres Lebens beim Anblick derselben an diesen einzigartigen Tag erinnern.
Zurück in der Lodge wurde uns gesagt, dass unsere, leider am morgen nur kalte, Dusche repariert wurde. Mit diesem Wissen im Gepäck machten wir uns auf zum nächsten Sundowner und genossen bei einem Glas Weisswein einen wundervollen Sonnenuntergang, umgeben von zwei oder drei riesigen Reisegruppen hummeldummer Deutscher.
Nach dem feinen Abendessen ging es erneut an die Bar um diese Zeilen zu verfassen und wenn diese hochgeladen sind, geht es ab in die Kiste um morgen in aller Herrgottsfrühe, also so gegen 08.30 h unser letztes Highlight, die Etosha Pfanne anzusteuern.
Lernerfolg des Tages:
Heute derer zwei:
- Himbafrauen sind rotbraun und nicht umarmungsecht. Ein Mischa wird bei einem Entführungsversuch nicht nur am Kopf, sondern auch an allen berührten Hautstellen rot.
- Giraffen können sich problemlos hinter noch so dürren Bäumen verstecken.
Aufbruch: | 06.10.2014 |
Dauer: | 17 Tage |
Heimkehr: | 22.10.2014 |