Wieder in den Westen - USA 2015
Moab
Die letzte Nacht war soooo angenehm: ohne dröhnende Klimaanlage, ja sogar ganz ohne Klimaanlage. Wir befanden uns schließlich auf 2200 m Höhe in angenehm frischer Luft. Das Ausruhen tat gut und so begaben wir uns zum Frühstück. Das Angebot toppte alle Hotels bislang, es fehlte an nichts - nur am Platz. Der Raum war viel zu klein für die vielen Gäste und so war es doch ein ständiges Geschiebe und Gequetsche. Wir haben trotzdem gut gefrühstückt und uns dann auf die längste Tagesetappe unserer Rundreise gemacht. Wir fuhren nach Moab, d. h. es lagen 530 KM vor uns. Auf deutschen Autobahnen wäre das eine andere Sache, hier war es eine gut ausgebaute Landstraße, die schnurgerade über mindestens 180 Km geradeaus führte und auf der nur 100 KM/h erlaubt waren. Na ja, es wurden dann doch oft ein paar mehr, denn wir wollten ja auch noch ankommen. Unterwegs machten wir einen Abstecher zu "Four Corner". Hier treffen die Bundesstaaten Utah, Arizona, New Mexico und Colorado in einem Punkt zusammen. Dieses Monument (so heißt das hier) liegt auf Indianergebiet und das bedeutet, wir mussten wieder Eintritt zahlen.... Unser National-Park-Pass gilt dort leider nicht. Also zahlten wir 5 $ pro Person und durften dann auf das Gelände. Dutzende von Menschen standen schon in einer Schlange nur um an den Punkt zu kommen und dort ein Foto machen zu können. Wir stellten uns natürlich auch an!
Von Four Corner ging es dann wieder auf die einsame Landstraße. Es ist so beeindruckend wenn man rechts und links bis zum Horizont nur Landschaft sieht, kein Haus, kein Auto und nur sehr selten ein Tier. Die Straße ist sehr gerade, geht nur mal ab und zu bergauf und -ab.
Leider kostete uns eine große Baustelle viel Zeit. Wir haben uns köstlich über die Arbeitsbeschaffungsmaßnahme amüsiert: Es werden am Anfang und Ende der Baustelle und an jeder seitlichen Straßeneinmündung Arbeiter postiert, die entweder das Stopschild hochhielten oder es drehten und man konnte "Slow" lesen und weiterfahren. Für eine einzige Baustelle waren somit gleich locker 4 und mehr "Schilderträger" im Einsatz. Wir nannten sie "Bob der Baumeister" weil sie so witzig gekleidet waren.
Dieser sprach uns an und meinte "My job is to rise the flag!" Na toll: Fahnenheber als Berufsbezeichnung
Wenige Kilometer weiter wurden wir von Feuerwehr und Polizei auf eine Nebenstraße umgeleitet, da es brannte. Wir konnten nicht erkennen, was genau los war. Auf dieser Holperstrecke voller Löcher und Staub kam uns dann der tolle rote Laster entgegen und ließ uns in einer Staubwolke versinken.
Beim späteren Tanken sahen wir wieder einmal, wie der Amerikaner Urlaub macht. Der Pickup wird schnell umgerüstet. Uns kamen Wohnmobile in der Größe eines Reisebusses entgegen, die noch einen Pickup oder Kombi hinter sich herzogen - man will ja schließlich auch im Urlaub nicht auf Komfort verzichten
So zog sich der Tag hin und endlich erreichten wir Moab. Kurz vor dem Städtchen sahen wir schon die ersten roten Felsformationen, deren Schönheit und Ausmaße man auf einem Foto schwer bis gar nicht darstellen kann. Wir fanden unser einfaches Motel und checkten ein. Über den Preis für die einfache Ausstattung darf man nicht nachdenken, denn in Moab wird wie überall mit der Natur gut Kasse gemacht. Gleich hinter Moab liegt der Arches Nationalpark, den wir morgen besuchen werden. Da viele Kilometer davor und dahinter kaum oder gar keine Übernachtungsmöglichkeiten vorhanden sind, kann man hier völlig überzogene Preise verlangen - und bekommt sie. Egal,hilft nichts, wir wussten es ja vorher. Also kam das Highlight des heutigen Abends: Das Essen bei "Zack's" wo wir schon vor zwei Jahren das all-you-can-eat Pizzabuffet kennengelernt hatten. Die Qualität und Auswahl war noch gleich gut und so setzte die Entspannung schnell ein.
Morgen geht's zu den riesigen Sandsteinbögen des Arches Nationalparkes und dann weiter zum nächsten großen Highlight: der Übernachtung im Monument Valley
Aufbruch: | 03.07.2015 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 28.07.2015 |