Anden, Pazifik und Regenwald - Backpacking in Peru und Bolivien
Potosí
Potosí
Am nächsten Morgen ging die Reise für Paul und mich direkt weiter. Unser nächstes Ziel hieß Sucre, die Hauptstadt Boliviens. Da es keine direkte Verbindung von Uyuni nach Sucre gab, kauften wir zunächst Bustickets nach Potosí, der höchstgelegene Großstadt der Welt (4070 m).
Auch wenn wir nicht viel Zeit in der Minenstadt verbringen wollten, sollte es zumindest für einen Besuch im Casa de la Moneda ausreichen. Dieses gilt als eines der wichtigsten Museen in Bolivien und informiert über die Entwicklung der Münzprägung, den Cerro Rico und sein Silberbergwerk.
Mit dem Stadtplan des Reiseführers bewaffnet, machten wir uns auf den Weg und wollten vom Busbahnhof zu Fuß ins Zentrum laufen. Der Weg erschien uns einfach. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir allerdings noch nicht, dass es zwei Busbahnhöfe in der Stadt gibt und unserer gar nicht auf dem Stadtplan eingezeichnet war.
Nachdem wir einiges an Strecke zurückgelegt hatten, fanden wir uns vor dem Ortseingangsschild von Potosí wieder. Das kam uns dann doch etwas komisch vor und wir fragten die uns entgegenkommenden Personen, wo wir uns denn gerade befanden. Wir waren bis in einen Vorort Potosís gelaufen und der Weg ins Zentrum sei zu weit, um ihn zu Fuß zurück zu legen.
Etwas frustriert, aber auch etwas belustigt über unser Missgeschick, stiegen wir in ein Taxi und ließen uns direkt vor das Casa de la Moneda chauffieren. Kaum angekommen erwartete uns die nächste Enttäuschung: das Museum hatte nur vormittags geöffnet und war bereits geschlossen.
Wir entschieden somit früher als geplant die Weiterreise nach Sucre anzutreten, zunächst jedoch in Potosí Mittag zu essen. Die Stadt meinte es einfach nicht gut mit uns. Durch den Feiertag waren die meisten Restaurants geschlossen und die offenen waren bereits voll. Schlecht gelaunt vor Hunger winkten wir schließlich wieder ein Taxi heran, um uns mit leerem Magen zum Busbahnhof bringen zu lassen. Fanden wir dort ebenfalls nichts Essbares, sollte die Reise halt so weitergehen.
Die Taxifahrt kam uns erstaunlich lang vor, da wir aber beide unserem Orientierungssinn nicht mehr trauten, sagten wir nichts. Nachdem der Taxifahrer unsere Ankunft verkündet hatte und wir ausstiegen, wurde uns klar: das war nicht der Busbahnhof, an dem wir angekommen waren. Das wäre im Prinzip nicht weiter tragisch gewesen, von hier fuhren immer hin alle 30 Minuten Busse nach Sucre. Unsere Rucksäcke hatten wir allerdings in der Gepäckaufbewahrung am ersten Bahnhof gelassen.
Nach einer weiteren Taxifahrt, einem immer größeren Loch im Bauch und stetig sinkender Laune hatten wir schließlich unseren Ausgangspunkt erreicht. Nach einer kurzen Suche fanden wir einen Marktstand mit frittiertem Hühnchen, sodass zumindest ein Problem gelöst war.
Um schließlich nach Sucre zu gelangen, entschiedenen wir uns für eine der Taxen, die regelmäßig zwischen Potosí und Sucre verkehrten. Zusammen mit einem anderen Pärchen gelangten wir so nach 2,5 Stunden an unser Ziel. An Potosí haben wir nicht unbedingt die besten Erinnerungen..
Aufbruch: | 01.05.2015 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 29.05.2015 |
Bolivien