Anden, Pazifik und Regenwald - Backpacking in Peru und Bolivien

Reisezeit: Mai 2015  |  von Kira Möller

Arequipa - Liebe auf den ersten Blick

Seit zwei Tagen wohnen Paul und ich nun im Friendly AQP Hostel in Arequipa und: wir beide haben uns verliebt! In die Stadt, in das Klima, in unser Hostel, das Essen und in den unglaublichen Ausblick auf den Vulkan Misti.
Doch bevor ich weiter über unsere Zeit in Arequipa erzähle, sollten einige Zeilen der Busfahrt von Lima in unsere neue Lieblingsstadt gewidmet werden.

Ausblick auf den Vulkan Misti

Ausblick auf den Vulkan Misti

Die Wüste lebt – Fahrt von Lima nach Arequipa

Als wir am Montag Nachmittag in den Reisebus nach Arequipa stiegen, machten wir uns auf 17 lange Stunde gefasst, die es herumzukriegen galt. Da wussten wir allerdings noch nicht, welch spannendes Unterhaltungsprogramm uns außerhalb des Busses erwartete.
Paul und ich hatten das Glück, dass wir Sitze in der zweiten Ebene ganz vorne ergatterten. Wir saßen somit vor großen Panoramafenstern, die uns einen 180 Grad Blick auf die vor uns liegende Landschaft bot.
Auf unserem Weg raus aus Lima wurde uns recht schnell klar, dass wir die letzten zwei Tage in einer abgekapselten Welt der Reichen, der Schönen und der Touristen verbracht hatten. Raus aus Miraflores konnten wir nun ein Blick auf das „echte Leben“ in Lima werfen. Besonders die „Pueblos jóvenes“ (die jungen Dörfer) am Stadtrand machten deutlich, wie groß die sozialen Unterschiede innerhalb einer Stadt sein können. In einem hochmodernen Bus und in Urlaubsstimmung durch diese Gegenden zu fahren bereitete uns beide ein ziemlich schlechtes Gewissen.
Sobald wir die Stadt hinter uns gelassen hatten, bot sich eine unglaubliche Landschaft, die uns für die nächsten Stunden beschäftigt halten sollte. Wir befanden uns mitten in der Wüste, umgeben von Sanddünen, die wir eher mit der Sahara anstatt mit Peru in Verbindung gebracht hätten. Einzigartig an dieser Wüste ist, dass sie direkt an den Pazifik grenzt. Durch dieses Aufeinandertreffen entstehen am Küstenstreifen immer wieder grüne Oasen, in denen unter anderem Weintrauben, Gemüse und Baumwolle angebaut wird.
Am Ende des Tages konnten wir noch einen wunderschönen Sonnenuntergang bestaunen, bevor es schlagartig stockdunkel und kalt um uns herum wurde. Es blieb uns somit keine andere Möglichkeit, als uns schlafen zu legen und erst kurz vor Arequipa wieder aufzuwachen.

Verkehrschaos in der Wüstenstadt Chincha

Verkehrschaos in der Wüstenstadt Chincha

Ankunft in Arequipa

Eine halbe Stunde früher als geplant treffen wir am Dienstag Morgen in Arequipa ein und erreichen schon nach wenigen Minuten mit dem Taxi unser Hostel Friendly AQP. Hier werden wir sehr herzlich empfangen und der Betreiber des Gästehauses nimmt sich viel Zeit, um uns alle sehenswerten Orte der Stadt in einen Stadtplan einzuzeichnen. Trotzdem sind wir wieder mal zu früh dran, um unser Zimmer beziehen zu können. Auch wenn wir uns nach der langen Busfahrt nichts sehnlicher als eine Dusche wünschen, machen wir uns also auf den Weg in die Altstadt. Die ersten große Aufgaben sind: Kaffee besorgen, wach werden, Tag planen. Nachdem ersteres erledigt war und wir uns einen Überblick darüber verschafft hatten, was wir in Arequipa machen möchten, wurde schnell klar: wir werden mehr Zeit benötigen als ursprünglich angedacht. So kam es, dass wir unseren Aufenthalt verlängerten und zwei Tage in Arequipa verbrachten.

Die Plaza de las Armas im Stadtkern Arequipas

Die Plaza de las Armas im Stadtkern Arequipas

Die Eisprinzessin Juanita

Besonders beeindruckend empfanden wir den Besuch bei Juanita, der Eisprinzessin. Juanita war ein Inka-Mädchen, welches um das Jahr 1450 auf dem Gipfel des Ampato-Bergs den Göttern geopfert wurde. Über 500 Jahre später wurde der Leichnam durch einen Ausbruch des benachbarten Vulkans Sabancaya aus dem Eis freigegeben und rutschte – vollständig konserviert – knapp 1000m tiefer. Dort wurde Juanita 1995 von einem Expeditionsteam gefunden und nach Arequipa gebracht. Heute befindet sich der fast vollkommen erhaltene Körper im Museum „Santuarios Andinos“. Lediglich ihr Gesicht gleicht dem einer Mumie, da es in Folge des Rutsches für einige Jahre der Sonne ausgesetzt war.

Eisprinzessin Juanita (Bild wurde aus dem Museumsflyer abfotografiert)

Eisprinzessin Juanita (Bild wurde aus dem Museumsflyer abfotografiert)

Was sonst noch geschah...

Andere Unternehmungen bestanden in einem Besuch des Klosters „Santa Catalina“ und der Wanderung zu einer Aussichtsplattform, die einen traumhaften Blick über die ganze Stadt ermöglichte. In der übrigen Zeit waren wir bemüht, auch die weniger touristischen Seiten Arequipas kennenzulernen. Wir machten uns auf den Weg in weniger populäre Stadtviertel, setzen uns in „Minibusse“, um durch den aufregenden Straßenverkehr zu brausen und probierten in kleinen „Comedors“ die Alltagsküche der Arequipeños.

Im Kloster "Santa Catalina"

Im Kloster "Santa Catalina"

Unser erstes Lama

Unser erstes Lama

© Kira Möller, 2015
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Am 1. Mai erfüllen Paul und ich uns endlich einen lang gehegten Traum: wir machen uns gemeinsam auf eine Reise durch Peru und Bolivien. Auch wenn ich bereits Erfahrungen in beiden Ländern sammeln konnte, warten dennoch einige Abenteuer auf uns, die wir gemeinsam erleben und genießen wollen.
Details:
Aufbruch: 01.05.2015
Dauer: 4 Wochen
Heimkehr: 29.05.2015
Reiseziele: Peru
Bolivien
Der Autor
 
Kira Möller berichtet seit 9 Jahren auf umdiewelt.