Unser exotischer, aufregender und unvergesslicher Honeymoon
Rinca
Waran-Safari die Zweite, diesmal auf Rinca
Um kurz vor 6, wenige Minuten bevor der Wecker zu klingeln begann, wachten wir ausgeschlafen auf, machten uns fertig und gingen zum Frühstück. Um 07:30 Uhr holte Argus uns wieder ab, wir fuhren an den Hafen und bestiegen wieder unser Holzboot. Heute war Feiertag und somit schulfrei, weshalb unser Kapitän seinen kleinen Sohn dabei hatte. Er turnte begeistert auf dem Boot herum und versuchte zu helfen wo er nur konnte, für uns Touris interessierte er sich jedoch gar nicht. Unsere angenehme Fahrt dauerte heute nur zwei Stunden, unterwegs sahen wir wieder einige Delfine, dann legten wir bereits auf Rinca an. Auf der Fahrt gab es auch heute wieder Tee und Kaffee und Argus versuchte unserem Kapitän Deutsch und Englisch beizubringen, allerdings recht unsystematisch, statt mit einfachen Vokabeln wie „Guten Tag“ und „Auf Wiedersehen“ begann er dem verwirrt dreinblickenden Mann zu erklären, was Umlaute sind und konjugierte unregelmäßige Verben durch (Der Baum – Die Bäume ) Immerhin wir lernten dabei einige weitere Vokabeln auf Bahasa Indonesia, z.B. der Baum = pohon, die Bäume = pohon pohon . Rinca ist nur 25 Km lang und 12 Km breit – rechnerisch standen unsere Chancen einen großen Waran auf der Wanderung zu treffen also besser als gestern. Begrüßt wurden wir jedoch erstmal von einigen Affen. Dann traten wir durch das Eingangstor in den Nationalpark – und standen direkt vor einem sehr großen Weibchen, das gerade gemächlich den Weg entlang trottete. Jan war selig! An der Rangerstation warteten wir ein Weilchen auf unseren Ranger und konnten dabei ein weiteres großes Exemplar sowie zwei Jungtiere beobachten. Hier auf Rinca waren deutlich mehr Touristen als gestern in Komodo (wo wir eigentlich gar keinen begegnet waren) und überraschenderweise sprach der Großteil von ihnen Deutsch. Unser Ranger Dino erklärte uns, dass die meisten Touristen die hierher kommen Deutsche sind, ansonsten noch Schweizer, Holländer, Franzosen, Spanier und ab und an mal ein Amerikaner. Wir fragten ihn, was mit den ganzen Asiaten und vorallem mit den unzähligen Australiern sei, denen wir auf unserer Reise durch Bali überall begegneten. „Die kommen nicht bis hierher um sich die Natur anzuschauen, die liegen nur in Bali am Strand herum und trinken Bier.“ Ganz Unrecht hatte er damit tatsächlich nicht… Wir liefen dann zuerst an der Rangerküche vorbei, wo wir sechs stattliche Warane faul im Schatten herumliegen sahen und sie eine Weile beobachteten. Unsere Wanderung führte uns dann durch ein ausgetrocknetes Flussbett, über einen kleinen Hügel und durch einen dichten Wald. Wir sahen viele Affen in den Bäumen toben, einen großen Wasserbüffel in einem Wasserloch, Landkrabben und Schlammspringer und schließlich, direkt vor uns auf dem Weg, ein ca. 1-jähriges Waranbaby. Hier auf Rinca gibt es auch Krokodile und verschiedene Schlangen wie Kobras und Vipern, denen begegneten wir aber glücklicherweise nicht. Dino war super nett, erklärte uns viel über die Warane und die Insel und zeigte uns auch ein Warannest. Der Ausflug hat sich wirklich gelohnt! Zurück an Board gab es frische Papaya und kurz darauf schon Mittagessen: Omelette und Gemüsesalat, Kartoffeln-Karotten-Pfanne, Calamaris, gebratene Nudeln und natürlich Reis, alles wieder super lecker. Die Fahrt danach war sehr ruhig und wir genossen den frischen Fahrtwind und den Blick auf´s Meer. Einige Zeit später legten wir an einer unbewohnten Insel, mit türkisfarbenem Wasser und schneeweißem Sandstrand an. Wir schlüpften wieder in unsere Schnorchelausrüstung und tauchten ab. Direkt vor uns zog ein weißer max. 30 cm kleiner Fisch gemächlich seine Bahnen. Als er uns sah drehte er auf uns zu, blähte die Backen auf uns schwamm direkt auf Tatj´s Brille zu. Huch, erschrocken schoss Tatj aus dem Wasser raus. Was war denn mit dem los, wieso war der denn so kampfeslustig?! Wir tauchten wieder ab – und wieder schoss der kleine Frechdachs direkt auf Tatj´s Brille zu. Als es ihm ein weiterer Fisch gleichtat hatte Tatj genug – sie gab sich geschlagen, diese kleinen aggressiven Viecher waren ihr nicht geheuer . So begnügte Tatj sich mit Baden und Sonnen während Jan wieder zum Schnorcheln aufbrach. Neben den üblichen bunten Fischen erspähte er diesmal einen großen Thunfisch und einen Kugelfisch. Neben uns waren noch 2 oder 3 weitere Touripärchen mit ihren Guides hier sowie drei große einheimische Familien, die aufgrund des heutigen Feiertags wohl einen Ausflug hierher machten. Die Kinder tollten im Wasser umher, die Jugendlichen saßen im Kreis am Strand und spielten Gitarre, die Männer dösten im Schatten und die Frauen saßen auf Decken zusammen und bereiteten irgendwas zu Essen vor. Wir gingen dann noch etwas am Strand spazieren und sammelten Muscheln als wir an einer weiteren Gruppe Einheimischer vorbeikamen. Zwei Frauen um die 40 kamen ganz aufgeregt auf uns zu und fragten, ob sie ein Foto von sich und Jan machen dürften. Ob das nun an seiner für hier sehr ungewöhnlichen Statur oder der hellen Haut lag wussten wir nicht, stimmten aber zu . Zurück auf unserem Boot gab es frisch gemixten Papayasaft und wir fuhren schweren Herzens zurück nach Labuan Bajo. Hier kletterten wir noch einmal abenteuerlich über drei Boote hinweg an Land und verabschiedeten uns dann von unseren beiden Kapitänen, die beiden Tage auf ihrem Boot waren ein unvergessliches Highlight unserer Hochzeitsreise für uns! Zurück im Hotel verbrachten wir den restlichen Tag bis Sonnenuntergang am Pool, schwammen und lasen und beobachteten die anderen Hotelgäste aus allen Herren Ländern. Nach dem Duschen gingen wir ein letztes Mal ins Restaurant zum Abendessen. Der Restaurantchef kam an unseren Tisch und sprach uns an, dass doch heute unser letzter Tag wäre und wir doch deshalb mal richtig zuschlagen und drei Gänge essen sollten – das ließen wir uns nicht zweimal sagen . So bestellten wir Salat und Frühlingsrollen zur Vorspeise, Satayspieße mit Reis und Maischips sowie Hühnchensteak mit Pommes zum Hauptgang und Schokoladeneis zum Dessert – danach konnten wir uns kaum noch bewegen, aber lecker war es. Auf unserem Zimmer ließen wir dann die Tage auf Flores noch einmal Revue passieren. Wir waren beide schwer beeindruckt von der Vielfalt und Unterschiedlichkeit der indonesischen Inseln, wie schon zuvor auf Java bereuten wir es, nicht mehr Zeit auf dieser Insel zu haben und nahmen uns fest vor, irgendwann noch einmal wieder zu kommen, hoffentlich mit mehr Zeit im Gepäck…
Wir schliefen aus, frühstückten und ließen uns danach vom Hotelshuttle ins Zentrum von Labuan Bajo fahren. Von hier aus schlenderten wir gemütlich zum Hotel zurück, vorbei an Tauchschulen und Backpacker-Hostels, kleinen Bars, primitiven Werkstätten und Baumärkten und den üblichen Touri-Ständchen mit gefakten Handtaschen und Sonnenbrillen. Obwohl es hier wirklich deutlich ärmer aussah als auf Bali waren die Menschen wieder genauso offen und freundlich zu uns, die Kinder winkten uns zu und die Erwachsenen scherzten mit uns. Übrigens sahen die Menschen hier auch etwas anders aus als auf Bali, sie hatten einen noch dunkleren Hautton und breitere Nasen. Im Hotel schwammen wir noch eine letzte Runde im Pool bevor wir gegen Mittag auscheckten und Argus uns an den Flughafen brachte. Wir verabschiedeten uns herzlich von ihm, versprachen das nächste Mal mit unseren Kindern und mehr Zeit wieder zu kommen und stellten uns dann wieder dem interessanten Abenteuer „Komodo-Airport Labuan Bajo“ . Wir folgten einem holprigen Pfad zur Rückseite einer kleinen Hütte,
an der verschmutzten Eingangstür klebte mit Tesa ein Zettel mit der Aufschrift „Check-In“. Wir traten ein, vor uns standen eng aneinandergepresst drei Schreibtische, an jedem saß eine junge Frau, über ihnen jeweils ein Schild mit den Namen der lokalen Fluggesellschaften – Garuda, Merpati und Transnusa. Keine Warteschlangen, kein hektisches Treiben – dafür wäre in dem kleinen Raum allerdings auch kein Platz gewesen. Nebenan ein zweiter Raum - die Wartehalle. Von hier aus führten 2 Glastüren direkt auf das Rollfeld, über der linken klebte ein Zettel mit der Aufschrift „Gate 1“ über der rechten ein Zettel mit „Gate 2“ .Irgendwann wurde dann unsere Flugnummer aufgerufen und das „Boarding“ begann. An Glastür 1 stand eine junge Dame, die die Abschnitte unserer Tickets abriss, dann liefen wir zum Flugzeug. Auf dem Rollfeld standen drei kleine Maschinen direkt nebeneinander, man konnte theoretisch in jede davon einsteigen… Wir bekamen wieder die Notausgangplätze mit viel Beinfreiheit und nach einem ruhigen Flug landeten wir eine Stunde später bereits wieder auf Bali.
Aufbruch: | 27.04.2014 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 22.05.2014 |
Indonesien