Peking 1991
Ubahn - Antiquitätenstraße
Dann verabschieden wir uns von unserem Reiseleiter und der Gruppe. Da wir jedoch am Straßenrand zunächst einmal wegen eines gewissen Hungergefühls Süßkartoffel von einem Fahrrad-Koch-Verkäufer probieren, bleibt auch ein Teil der Gruppe dort und Gao Ling - unser Reiseleiter - muß alle einzeln einsammeln. Nach dem Essen wird noch Litschi-Saft aus der Limotüte getrunken und ich gebe eine Runde Pinkel-Scheine (0,1 Yuan = 3 Pfg.) aus. Dann geht es zu Fuß bis zur nächsten U-Bahn-Station, 6 x 0,5 Yuan = 1,80 DM und das große Abenteuer geht los.
Kräftig schieben und man spielt Ölsardine. Mitten im Gewühl - wir sind natürlich die Attraktion, vor allem Marlene, die sich durch eine andere Türe hineingeschoben hat und alleine dort steht. Es spricht jemand Englisch.
Doch auch ohne ihn hätten wir die chin. Zeichen der Stationen durch Vergleich mit dem Stadtplan herausgefunden. Aber der erklärt uns noch einmal die Fingersprache für das Zählen: Zeigefinger = 1/ Zeige- und Mittelfinger = 2/ Zeige-, Mittel- und Ringfinger = 3/ usw. bis 5, Zeige- und kleiner Finger = 6/ Daumen, Zeige- und Mittelfinger zusammen = 7/ Daumen und Zeige¬finger =8/ gebogener Zeigefinger =9/ Faust = 10. An der siebten Station steigen wir aus und sind tatsächlich am Südrand des Tian-An-Men-Platzes.
Dort herrscht reges Gewimmel und auf Marlenes Wunsch stürzen wir uns alle hinein. An vielen Garküchen mit undefinierbaren Speisen und Gerüchen vorbei gelangen wir nach kurzem Weg zum ersten Seidenladen.
Qianmen ist das größte der alteh Stadttore - es liegt in der Nord-Süd-Achse Peking und bildete den zentralen und wichtigsten von drei Durchgängen. Die erhaltenen Torbauten, heute zwei separate Gebäude, waren einst durch zwei bogenförmige Mauern miteinander verbunden. Der Durchgang im Südturm war dem Kaiser vorbehalten. der Aufbau ist 42 m hoch und diente als geschütz- und Wachturm.
Dort kann ich auch die Geld-Seilbahn filmen. Marlene bekommt ein ganzes Pelztier - für den Hals gedacht, aber Marlene benutzt es vornehmlich als Kopfband.
Durch enges bis engstes Gedränge - ein 'Restaurant' hat die mongolischen Feuertöpfe draußen in Betrieb - geht es weiter und bald biegen wir nach Westen ab.
Nachdem einige Häppchen und Schnaps - die anderen haben sich fast den Hals verbrannt, nur Falko fand ihn direkt toll und ich hab ihn gar nicht erst probiert - erstehen Kurti und Falko chin. Mao-Kappen. Auf der Suche nach der Antiquitäten-Straße Liuli-Chang gelingt sogar die Frage nach dem Weg, alle sind zwar skeptisch, aber wir gelangen tatsächlich zu einem ersten Antikladen, der auch an uns verdient: Kurti kauft eine Holzdose mit alten Schälchen, ich eine Taschenuhr. (Aber wir müssen vorher Geldtauschen).
Erst dahinter beginnt die eigentliche Antik-Straße, die wir ausführlich begehen. An der Hauptstraße bekomme ich dann zu hören, daß es so nicht weiter geht: 'Ohne Essen und Trinken hält das niemand aus!' - Dabei sind meine Frau Ulrike und ich das gewöhnt!
Die Damen werden dann von Falko umgehend in ein Restaurant zum Teetrinken geschickt, wir suchen Geldwechselstellen. Zwei haben kein Geld mehr, nach weiterem Fragen finden wir eine Zweigstelle der Bank of China. Dort werden sehr ausführlich von vier Bankern Traveller-Schecks in Foreign Exchange Currency gewechselt. Dann wird überlegt, ob die drei Damen schon ins Hotel fahren sollen, zum guten Schluß aber laufen alle mit und holen Holzkasten und Uhr. Wir finden noch eine schöne alte Schattenfigur. Mit zwei Taxen zurück ins Hotel, im Eiltempo mit unterschiedlichen Tischbesetzungen wird ein Buffet geschlappt (Mausi ist es schlecht vom Blätterteig mit Schnaps) und um 18.30 Uhr geht es ab in die Peking-Oper.
Aufbruch: | 26.12.1991 |
Dauer: | 9 Tage |
Heimkehr: | 03.01.1992 |