Viva España !

Reisezeit: März 2016  |  von Sabine H.

nach Cordoba

RENFE heißt das Stichwort des Tages und das steht für Red Nacional de los Ferrocarriles Españoles, also spanische Eisenbahn. Ich bin so ein wenig Eisenbahnpaniker, weil ich immer Angst habe, in den falschen Zug zu steigen. Demzufolge mag ich auch Bahnhöfe nicht. Und an diesem Morgen steht mir die Bewältigung der Estación de Puerta de Atocha bevor, welcher übrigens der Bahnhof mit den meisten Hochgeschwindigkeitszugverbindungen Europas ist. Für einen solchen Hochgeschwindigkeitszug habe ich für heute morgen ein Ticket nach Córdoba.

Ich fange mit dem check-out im Hotel an, unten im komischen "Verschlag", der Rezeptionist pfeift mir auf der Straße ein Taxi heran und innerhalb von 15 Minuten bin ich am Bahnhof. Ein sehr schöner Bahnhof mit einem großen Atrium, in dem ein halber Wald aus Palmen und Bäumen steht. Das Gepäck wird durchleuchtet und schlussendlich befinde ich mich in einer Art Terminal, wo ich warten muss, bis die Zuginformationen meines Zuges an den Anzeigetafeln angezeigt werden. Das Geniale ist: Niemand hat Zugang zu den Gleisen, bevor die entsprechende Zugverbindung nicht aufgerufen ist, das Ticket wird am Zugang zum Gleis kontrolliert. Die aus dem entsprechenden Zug Ankommenden verlassen das Gleis durch einen anderen Ausgang, d.h. auf den Bahnsteigen herrscht weder Gedränge, noch treiben sich dort Leute herum, die dort nichts zu suchen haben. Auf diese Weise findet man auch sehr entspannt seinen Waggon und Sitzplatz und hat keinerlei Gedrängel mit dem Gepäck. Ich kenne solche Bahnhöfe mit diesen Zugangssperren auch aus den USA und China. Das ist einfach ideal und sollte überall so sein, zumindest für Fernzüge. Sowas dient auch der allgemeinen Sicherheit. So, genug zu Atocha. Der Zug selber ist ebenfalls ein Highlight: Komfortabel, sauber, bequeme Sitze mit viel Beinfreiheit, WLAN, ausreichend Platz für Gepäck, super Service. Die knapp 3 Stunden Bahnfahrt bis Córdoba werden so zum Vergnügen.

Ich mein´ja nur: Da hat die gute alte DB echt Nachholbedarf !!!

Angekommen in Córdoba gegen Mittag, ich greife ein Taxi, es fährt mich ins Hotel Eurostars Patios de Córdoba in der Altstadt und ich bin sogleich völlig begeistert. Ein wunderschönes Hotel in sehr zentraler Lage. Während der Taxifahrt beobachte ich einen roten City-Sightseeing-Minibus, der hier herumkurvt. Ich hatte gar nicht damit gerechnet, dass es in dieser relativ kleinen Stadt auch so ein Teil geben würde. Exzellent, das Ding werde ich noch heute in Anspruch nehmen !

Der römische Tempel von Córdoba - Einstiegspunkt No. 8 für die City-Sightseeing-Tour im Cabrio-Minibus

Der römische Tempel von Córdoba - Einstiegspunkt No. 8 für die City-Sightseeing-Tour im Cabrio-Minibus

Das Ticket ist für 48 h gültig und für heute Nachmittag will ich eh nichts anderes, als einen ersten Überblick über die Stadt. Der Fahrer verkauft das Ticket, aber hier ist nur Bares Wahres. Wir cruisen rüber nach Neu-Córdoba.

Hier am anderen Ufer des Flusses, der eigentlich nur ein Rinnsal ist, hat man einen grandiosen Ausblick auf die Altstadt Córdobas und das alles steht morgen auf dem Programm...

Hier am anderen Ufer des Flusses, der eigentlich nur ein Rinnsal ist, hat man einen grandiosen Ausblick auf die Altstadt Córdobas und das alles steht morgen auf dem Programm...

Gleißendes Licht am Nachmittag vor dem Alcazar mit Orangen-Bäumen

Gleißendes Licht am Nachmittag vor dem Alcazar mit Orangen-Bäumen

schnelle Fotos für den 1. Eindruck aus dem Bus

schnelle Fotos für den 1. Eindruck aus dem Bus

Aha, Touri-Andrang für morgen durchaus auch zu erwarten...

Aha, Touri-Andrang für morgen durchaus auch zu erwarten...

An der Rückseite der Mezquita

An der Rückseite der Mezquita

maurischer Stil überall

maurischer Stil überall

Definitiv angekommen im sonnigen Süden...

Definitiv angekommen im sonnigen Süden...

Ich bin heute morgen in Madrid um 05.00 Uhr aufgestanden, es war ein langer Tag und ich bin müde. Habe keine Lust auf Restaurant, sondern will mir einfach nur ein kleines self-catering-Abendessen bereiten. Ich kehre zufuß zurück in die Altstadt und suche einen Supermarkt, werde aber spontan nicht fündig.

Ich habe jetzt auch leider die falschen Schuhe an (die echt weh tun) und deswegen muss ich die Suche extrem abkürzen: Ich werde also fragen müssen. Dazu krame ich mein in Quito/Ecuador in einem Spanisch-crash-Kurs gelerntes Spanisch hervor und würge einen spanischen Fragesatz - gerichtet an eine spanische Schuhverkäuferin, die vor ihrem Laden steht - hervor: ¿Dónde está el supermercado ?

Es nützt einem natürlich herzlich wenig, wenn man zwar in "perfekter" Fremdsprachenkenntnis eine Frage formulieren kann, dann aber die Antwort nicht versteht. Die wenigen Worte, die ich aufschnappe und ihre Gesten und Zeichen reichen mir jedoch, um den gewünschten Supermarkt zu finden.

Nach den Tagen in Madrid, wo ich jedes Mal zum Rauchen aus der 6. Etage nach unten fahren musste, um vor dem schmuddeligen Hauseingang auf dem belebten Gehweg meiner Nikotinsucht zu fröhnen, genieße ich es hier sehr, dafür einen wunderschön begrünten, ruhigen Patio benutzen zu können, der zudem noch mit gemütlichen Gartenmöbeln aufwartet und römische Ausgrabungen zeigt. Ich gehe früh schlafen.

© Sabine H., 2016
Du bist hier : Startseite Europa Spanien nach Cordoba
Die Reise
 
Worum geht's?:
spanischer Städtetrip abseits von Strand, Sonne und Sangria im Februar, äh März ...trotzdem olé !!!
Details:
Aufbruch: 10.03.2016
Dauer: 14 Tage
Heimkehr: 23.03.2016
Reiseziele: Spanien
Der Autor
 
Sabine H. berichtet seit 17 Jahren auf umdiewelt.
Bild des Autors