Paula bereist Südostasien

Reisezeit: Februar - Mai 2016  |  von Paula C.

Dalat

Um 5am kam ich mit dem sleeper Bus in Nha Trang an, wo die Reisenden nach Dalat in einen kleineren Bus mit Sitzen umstiegen. Fünf Stunden lang fuhren wir ins Innere des Landes über hügelige Straßen in die Berge hinein. Um 12.00 erreichte ich die kleine Stadt; statt dem angekündigten gemäßigten Klima war es allerdings ziemlich heiß. Leider hatte ich nicht auf dem Schirm gehabt, dass ein Feiertag anstand; durch die vielen vietnamesischen Touristen war viel ausgebucht. Ich hatte Glück und ergatterte letztendlich das letzte freie Bett in einem zentral gelegenen Hostel. Dort angekommen machte ich mich erstmal frisch. Danach hatte ich eigentlich eine kleine Erkundungstour durch die Stadt geplant, aber ich kam mit Felix aus Deutschland ins Gespräch und wir quatschen mehrere Stunden. Als ich dann aufbrechen wollte fing es an zu schiffen, sogar Donner und Blitze kamen hinzu. Scheinbar kommt so das gemäßigte Klima zustande; erst heiß, dann pünktlich um 2pm fängt es täglich an zu regnen Meine Wanderung fiel also aus und wir quatschen weiter, kurze Zeit darauf gesellte sich noch ein Deutscher dazu und wir formten spontan eine Allianz Um 6pm gab es Family Dinner im Hostel, die Inhaber sind super Gastgeber und das Essen ausgesprochen lecker. Wir drei unterhielten uns noch bis 23.00, dann gingen wir schlafen.

Um 9 ließen wir uns das Frühstück schmecken, dann entschieden wir zusammen zum 7km entfernten Datanla-Wasserfall zu fahren. Ursprünglich dachten wir über Fahrräder nach, aber die Straße ist hügelig und sehr stark befahren, daher nahmen wir ein Taxi, zu dritt war das ziemlich billig. Viele Touristen waren da und er war nicht so groß wie andere Wasserfälle, aber mir hat es trotzdem gefallen. Danach fuhren wir zum Crazy House. Das ist wirklich sehenswert; der Gebäudekomplex hat eine irre Architektur, und überall waren winzig kleine Stiegen die die Gebäude über die Dächer hoch oben verbanden, mit einem fantastischen Ausblick auf die Stadt. Wir suchten uns anschließend ein Plätzchen zum Futtern, danach brachen die Jungs zum Hostel auf und ich wollte das 100 Roofs Café aufsuchen. Der Architekt dieses Gebäudes ist ein Freund der Crazy House Architektin. Schmale Treppen, kleine Nischen zum Sitzen und lauter kleine Höhlen mit allerlei verrückter Dekoration auf 5 Etagen. Ich setzte mich auf die ähnlich gestaltete, mit allerlei Pflanzen bewachsene Terrasse; während ich mir Eistee gönnte und mich meinem Reisebericht widmete sorgte der beginnende Regen für Abkühlung. Nach dieser Pause bummelte ich durch die Stadt und sah mir die Linh Son Pagode an; dann war es auch schon wieder Zeit fürs Family Dinner mit den anderen im Hostel. Das Essen war wieder super lecker, die meat balls schmeckten himmlisch Beim Essen lernten wir zwei Dutchies kennen und die beiden schlugen uns Karaoke vor. Ich steh total auf sowas, da muss man mich nicht zweimal bitten Außer Felix, Lukas, mir und den beiden Dutchies Sophia und Dion schlossen sich noch andere an, zu neunt machten wir uns auf den Weg. Durch den Feiertag war viel belegt aber wir hatten Glück. Man bekommt in asiatischen Karaoke-Clubs einen Raum zugewiesen, in dem man privat mit seiner Gruppe singen kann. Bequeme Couch, Getränke, Essen und eine brandneue Karaoke-Anlage, was will man mehr. Das finde ich besser als in Deutschland, wo man in Bars vor fremden Leuten singt Ursprünglich hatten wir eine Stunde gebucht und ein paar verließen uns nach und nach; aber Felix, Lukas, ich und die Dutchies bildeten den harten Kern und sangen uns schlussendlich drei Stunden die Seele aus dem Leib Sophia und ich steckten unser ganzes Herzblut in "My Heart Will Go On" und "Like a Prayer", bei Barbie Girl war niemand mehr zu halten Als wir um irgendwann genug hatten wurde unser Abend nochmal versüßt, es gab 30% Discount, also hat jeder für diese geile Nacht nur um die 5$ bezahlt, so günstig bin ich noch nie für so viel Spaß weggekommen Vergnügt ging es ins Hostel zurück; unterwegs gab es noch ein "Crab Selfie" mit einer entlaufenen Krabbe auf der Straße Definitiv eine der lustigsten Nächte meiner Reise

Am nächsten Morgen verließen die Dutchies und Lukas Dalat. Ich lernte beim Frühstück Alex und Vici kennen, mit denen ich die Stadt erkundete. Zusammen mit einer Freundin von Vici wanderten wir zur Eisenbahn, mit der wir ins nächste Dorf fuhren. Während der Fahrt fing es an wie aus Eimern zu schütten, an der Eisenbahn-Endstation fanden wir zum Glück dagelassene Regen-Ponchos wie sie alle Vietnamesen besitzen Damit ausgestattet machten wir einen Abstecher zur Pagode, nach einer Stunde nahmen wir den Zug zurück. In Dalat fuhren wir mit einem Taxi ins Stadtzentrum und gingen ins 100 Roofs Café. Ich stellte fest, dass ich den Tag davor nur einen Bruchteil gesehen hatte und wir begaben uns auf Erkundungstour. Nach dieser erneuten Besichtigung gingen wir zurück ins Hostel zum Family Dinner und verbrachten den Abend in geselliger Runde. Eigentlich stand am folgenden Morgen meine Abreise an, aber ich wollte nicht gehen Also buchte ich noch eine Nacht und ließ mein Busticket stornieren.

Für den nächsten Tag hatte ich eigentlich eine Easy Rider Tour angedacht, aber ich hatte nichts gebucht und war nicht wirklich in Stimmung 50 Angebote zu vergleichen. Stattdessen verquatschte ich mich wieder mit Felix und wir verbrachten den Tag mit YouTube und Kinderserien-Intros Man muss ja auch mal sein inneres Kind rauslassen^^ Ich wollte ein Busticket für den nächsten Morgen buchen, aber es war alles voll Im Nachtbus waren noch Sitzplätze zu haben, also hatte ich noch einen Tag in Dalat, schon zwei mehr als gedacht. War mir recht, Saigon mit 40 Grad wollte ich hinauszögern Um 4 kamen Vici, Alex und die anderen aus dem Hostel von ihrem Day Trip zurück; beim Family Dinner lernte ich zwei deutsche Mädels kennen und in einer großen Gruppe gingen wir wieder zum 100 Roofs Café um den Abend ausklingen zu lassen.

Mein letzter Tag war gekommen. Ich hatte zum ersten Mal in Dalat Zeit allein - sehr ungewohnt - und wollte mit der Seilbahn fahren. Auf dem Weg dorthin quatschte mich ein Easy Rider an. Was für ein Glück für mich, so konnte ich doch noch meine ersehnte Motorrad-Tour machen Ich fuhr mit der Seilbahn über das Tal und besuchte kurz die Truc Lam Pagode auf dem Berg, dann ging die Tour los. Ich hatte ursprünglich nur zwei Wasserfälle vorgehabt, aber da ein paar Sachen eh auf dem Weg lagen sah ich mir das auch an. Zuerst fuhren wir zu einer weasel coffee farm, wo ich den berühmten Kaffee probieren konnte. Schmeckte sehr lecker, aber er wird in Vietnam traditionell mit Kondensmilch eh so sehr gesüßt, dass ich den Kaffee an sich gar nicht mehr richtig rausgeschmecken konnte, und die deutsche Variante wäre vermutlich ein ganz anderer Geschmack gewesen. Also verzichtete ich darauf, ein Päckchen zu kaufen, bei 20 $ je 100g eh nicht im Budget. Weiter ging es zum Elephant Waterfall, wo ich beim Runterklettern Vici und ein paar andere Hostelbewohner traf, die in einer Gruppe eine Tour machten Nach dieser sportlichen Betätigung fuhr ich noch zu einer silk factory, wo ich mir die Seidenproduktion ansah. Nach unserer Tour brachte mich mein Fahrer zurück nach Dalat, wo ich die restlichen Stunden die Stadt erkundete und den Night Market besuchte. Ich ging zum Hostel zurück und kümmerte mich die letzten Stunden um die grobe Reiseplanung, dann kam der Bus.

Ein Gebäude vom Crazy House

Ein Gebäude vom Crazy House

Linh Son Pagode

Linh Son Pagode

Gondelfahrt

Gondelfahrt

Ausschnitt vom Elephant Waterfall

Ausschnitt vom Elephant Waterfall

© Paula C., 2016
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Ein Backpackertrip nach Thailand, Kambodscha, Vietnam soll es sein. Viel Spaß beim Lesen :)
Details:
Aufbruch: 26.02.2016
Dauer: 11 Wochen
Heimkehr: 09.05.2016
Reiseziele: Thailand
Kambodscha
Vietnam
Der Autor
 
Paula C. berichtet seit 8 Jahren auf umdiewelt.