Paula bereist Südostasien
Welcome to Phang Nga
Nachdem es in Patong Beach nur so von Touristen wimmelte, wollte ich mal eine andere Seite von Thailand sehen. Da ist Phang Nga die richtige Adresse. Hier gibt es kaum Ausländer, ich war gefühlt die Einzige auf den Straßen. Nur selten bekam ich einen anderen Backpacker zu Gesicht. Was daran liegt, dass Phang Nga sehr klein ist und im Prinzip nur aus einer langen Hauptstraße besteht. Aber die Umgebung ist sehr schön und von dort startete auch eine Tour nach Phang Nga Bay, daher bot es sich sowieso an.
Ich kam abends an und wollte noch in die Phung Chang Cave (Tropfsteinhöhle), also machte mich auf den Weg. Wie ich so bin, natürlich zu Fuß. Nach etwa 40 Minuten wurde ich fündig; ein riesiges Elefantendenkmal kennzeichnete den Eingang zum Areal. Die Phung Chang Cave heißt übersetzt soviel wie Elefanten-Bauch-Höhle und befindet sich im Khao Chang - dem Elefanten-Berg. Der Berg sieht tatsächlich ein bisschen so aus wie ein liegender Elefant. Aber wie das Leben so spielt: es war schon geschlossen. Man kann leider nur mit Guide in die Höhle, und der hatte schon Feierabend. Nun gut, also bin ich am nächsten Tag wieder losgetigert. Beim Denkmal biegt man in eine lange Straße ab und kommt an einem Tempel vorbei. Am Ende der Straße ist rechts eine Art Parkplatz mit einem offenen "Shop" wo man sich meldet. Ich musste einige Zeit warten, dann kam mein Guide und gab mir Flip Flops und eine Kopflampe. Dann ging es einen Pfad hinunter zum Eingang der Höhle. Der Bereich ist geflutet, und der Guide bringt einen mit einem Schlauchboot durch die engen Passagen. Mein Guide sprach wenig Englisch, nur hin und wieder deutete er mit der Lampe auf Felsgestein und erklärte, was man dort sehen könne. Kurz darauf gelangte man an einen kleinen Steg und ich stieg in ein Bambusfloß um, dass der Guide durch das Wasser zog. Anschließend gelangten wir an den letzten Abschnitt, wo man zu Fuß durch das Wasser läuft. Gar nicht so einfach mit Flip Flops, bei jedem Schritt platschte es. Meine Hose war trotz hochgekrempelter Hosenbeine nass, aber das war eine willkommene Erfrischung. Der Gang endete nach einer Weile, und wir nahmen den gleichen Weg zurück. Alles in allem war es sehr entspannend und angenehm kühl^^ Draußen umhüllt einen allerdings wieder die heiße Luft, also machte ich mich auf in den Park, wo es noch zwei weitere, miteinander verbundene Höhlen geben sollte: Tham Reusi Sawan und Tham Luk Sua. Dort angekommen muste ich erstmal suchen, dabei sollte eine Höhle ja nicht so schwer zu finden sein Aber wenn man eine Tropfsteinhöhle à la Phung Chang Cave erwartet, die Höhle allerdings eher wie ein großer Felsen aussieht, kann man schon mal zweifelnd davor stehen Die "Höhle" ist im Prinzip nur ein kurzer Durchgang, schmale Wege führten nach wenigen Minuten am anderen Ende wieder hinaus. In der Mitte gab es allerdings einen netten Ausblick: eine Plattform bot den Blick auf das Innere der Höhle, inklusive Felsen und Felswand voller Affen. Einer war besonders mutig und betastete sehr professionell meine Beine Fast anklagend sah er mich an, als er merkte, dass dort nichts zu holen ist. Von der Plattform aus sah man auch den (in einem angelegten Wasserbecken) kleinen Fluss, der durch die Höhle verläuft. Also bin ich umgekehrt und diesen Weg am Wasser entlang gegangen um wieder aus der Höhle zu kommen. Auch dies dauerte nur wenige Minuten, aber es war nett um sich abzukühlen Die Affen waren sehr entspannt und lagen faul neben mir. Allerdings sind wohl auch ein paar freche Biester in der Horde, denn einer hat sich mit dem Autospiegel eines Einheimischen aus dem Staub gemacht Interessant fand der Kleine das Ding wohl nicht und ließ ihn kurz darauf liegen. Als allerdings der Fahrer den Spiegel wieder montiert hatte, krallte sich das Kerlchen den Spiegel erneut Versteh einer die Affen. Den Tag ließ ich dann im Park ausklingen. Unglaublich, wie viele Jogger man sah, die Bevölkerung von Phang Nga scheint sehr sportbewusst zu sein. Das zeigte sich auch auf dem Rückweg, das Gelände der Verwaltung direkt an der Straße wurde für einen Aerobic-Kurs genutzt
Der nächste Tag fing spät für mich an, bei den Temperaturen will man das klimatisierte Zimmer nicht verlassen. Aber auf meinem Plan stand die Heaven and Hell Cave, also trennte ich mich schweren Herzens von meinem Ventilator
Zumindest musste ich in der brütenden Hitze nicht so lange laufen wie zum Park am Ende der Stadt. Das Areal, auf dem sich die Höhle befindet, liegt am Ende einer Nebenstraße. Nur ein Schild mit thailändischer Schrift deutet auf die Heaven and Hell Cave hin - zumindest vermute ich das, konnte das Schild ja nicht lesen Eine Statue befindet sich neben dem Schild, danach sollte man Ausschau halten.
Am Ende der Straße befindet sich ein großes Tor, nicht zu verfehlen. In der Nähe des Eingangs gibt es kleine Stände der Einheimischen mit Getränken. Man zahlt keinen Eintritt, also kann man gleich mit dem Rundgang starten. Auf dem Gelände sind überall Statuen verteilt, die meisten haben Öffnungen um etwas zu spenden - oder um sich von Sünden freizukaufen? Letzteres klingt plausibel, wenn man sich den weiteren Park ansieht, denn der Beiname Heaven and Hell kommt nicht von ungefähr. "Hauptattraktion" ist etwas, was ich nicht unbedingt mit Buddhismus in Verbindung bringen würde. Man wandert einen kurzen Abschnitt durch einen riesigen Drachen (kein Witz, das Maul ist der Eingang) in einen separaten Teil, der ein wenig...anders ist als man vermutet. Man geht die Treppe hinunter und gelangt auf eine Lichtung: Willkommen in der Hölle. Menschen aufgespießt, ausgeweidet, auf der Streckbank, mit fehlenden Gliedmaßen..die Liste geht weiter. Die Skulpturen sind nicht naturgetreu und von der Witterung schon etwas mitgenommen, aber es sieht dennoch übel aus. Ein Trampelpfad führt nach oben, und man ist wieder bei den netter aussehenden Skulpturen. Geht man am Drachenkopf vorbei, gelangt man zum Himmel. Der Weg endet am Berg, dort sind Ganesha der Elefanten-Gott dargestellt, und eine Frau die auf einem Krokodil reitet. Why not Geht man am Berg entlang, findet man auf der rechten Seite einen vielleicht 15m großen vergoldeten Buddha. Auf dem Gelände tummeln sich lauter Gibbons, putzige Kerlchen. Da Phang Nga kein Touristen-Ort ist, sind sie nicht an Menschen gewöhnt und halten Abstand. Sie faulenzten auf einer steilen Steintreppe, deren Ende ich natürlich erkunden wollte, sie führte auf einen Turm mit Blick auf den bewaldeten Berg. Und diente wohl auch als Rückzugsort für einen Mönch, dem ich prompt über den Weg lief. Er schien zwar überrascht dort oben jemanden zu sehen, aber nicht verärgert. Ich bin dennoch schnell wieder entschwunden, ich wollte ihn ja nicht stören. Die letzte Station für mich war die Höhle. Geht man durch den Drachenkopf und wählt am Ende nicht die Treppe zur Lichtung sondern folgt dem Steinpfad, dann erblickt man sie gleich nach einer Kurve. Ein Mönch saß davor und hörte Radio. Ein seltsames Bild Ich bekam eine Lampe von ihm und sah mir die Höhle an. Im Inneren sind Metallbrücken, um auf die andere Seite zu gelangen. Am Ende der Höhle gibt es einen Altar und etwas erhöht findet man eine blaue Statue. Ich war die Einzige dort, vielleicht sogar die Einzige am ganzen Tag. Als ich die Höhle verließ, gab mir der Mönch ein Armband und hat es gesegnet Die Prozedur war sehr interessant, ich kniete auf einem Teppich, der Mönch auf einer erhöhten Plattform mir gegenüber. Dann nahm er eine Art Besen mit weichen Borsten, tunkte ihn in einen Wasserbottich und bespritzt mich immer wieder damit, während er Gebete aussprach. Ein wirklich tolles Erlebnis
Den schönsten Tag hatte ich definitiv im Marine-Nationalpark - dem Ao Phang Nga National Park Ich hatte einen Tag vorher bei M.T. Tours den Trip gebucht, beste Entscheidung die ich getroffen habe. Am frühen Morgen brachte ein songthaew mich und zwei französische Paare zum Pier, dort stiegen wir in ein Longtailboot. Zuerst manövrierte uns der Bootsführer durch enge, von Mangroven umgebende Wasserstraßen, dann wurden sie nach und nach breiter bis schließlich die ersten Inselberge auftauchten. Die Fahrer steuerte uns durch einen Durchgang, (Tham Lod Yai genannt) der durch die Aushöhlung des Berg entstanden war. Die erste Station war eine Höhle, die noch innerhalb des Mangroven - Gebiets liegt und daher nur von den Touren in Phang Nga gezeigt wird. Man gelangt über einen Holzsteg an Land und über eine kurze Treppe geht man ins Innere. Wir konnten uns ungestört umsehen, dann ging es zurück ins Boot. Die nächste Zeit verbrachten wir auf dem Wasser und fuhren an wunderschönen Kalksteinfelsen vorbei. Nächster Stop war auf einer Insel mit einem winzig kleinen Strand, der gerade genug Platz für das Boot ließ. Ziel war die Höhle, der Guide gab uns Taschenlampen und wartete im Boot während wir uns umsahen. Die Tropfsteinhöhle war sehr hübsch, aber das Highlight folgte am Ende der Höhle. Ein Spalt in der Höhlenwand gab den Blick frei auf eine Lagune Leider waren nur Fotos möglich, man konnte nicht dorthin gelangen.
Die nächste Insel der Tour ist wohl die bekannteste: Ko Phing Kan, auch James Bond Island genannt. Das Wahrzeichen ist der langgezogene Fels davor, Ko Tapu. Ich hab den Film nie gesehen, ich kenne die Umgebung durch das Spiel Tomb Raider Underworld - und wollte den Felsen unbedingt mal live sehen Das wollen tausend andere aber auch, daher ist der kleine Strand hoffnungslos überfüllt, und Souvenirshops stehen dicht an dicht. Unsere Tour beinhaltete daher nicht den Strand; unser Fahrer fuhr uns einmal komplett herum um alles aus verschiedenen Perspektiven zu sehen, dann zogen wir weiter. Bei einer Inselgruppe konnte man schöne Grotten innerhalb der Insel mit dem Kajak erkunden Die Touristenmassen konnten wir dort leider nicht umgehen, aber es war trotzdem einmalig
Allmählich wurde es Zeit etwas zu essen, dafür steuerte der Fahrer einen wunderschönen Strand an, den wir für uns allein hatten. Ein magisches Plätzchen mit einem tollen Blick auf die Inseln vor uns. Dort zu schwimmen war ein Genuß
Den letzten Aufenthalt gab es in einem kleinen muslimischen Fischerdorf, das bis auf die Moschee komplett auf Stelzen im Wasser gebaut war. Sogar ein Fußballfeld war vorhanden. Allerdings ist der Ort touristisch erschlossen und es gibt an jeder Ecke Souvenir-Stände, das hat mir nicht besonders gut gefallen. Aber an sich ist es sehr charmant, wenn man das ausblendet. Nachdem wieder alle am Boot versammelt waren ging es zurück zum Pier, wo uns das songthaew wieder zum Touranbieter brachte. Ein wirklich wunderbarer Tag
Den letzten Tag in Phang Nga wollte ich im Sa Manora Forest Park verbringen, 8km außerhalb der Stadt. Ich wollte eigentlich ein Tuk Tuk nehmen, aber scheinbar wollten sie nicht außerhalb der Stadt fahren..wie auch immer, ich hab mich also zu Fuß auf den Weg gemacht. Nach etwa 2 km hielt ein alter Einheimischer an und bot mir an, mich auf dem Moped mitzunehmen. Die Kommunikation gestaltete sich trotz Sprachbarriere zunächst als einfach, ich nannte nur mein Ziel und er verstand. Als er aber vor dem Eingang parkte und mir bedeutete, er würde warten, konnte ich ihm nicht verständlich machen, dass er mich nicht wieder zurückbringen muss
Letzten Endes hat er mich wohl komplett missverstanden und hat mich begleitet Im Wald gibt es einen Wasserfall, der in einem natürlichen Wasserbecken endet und in dem man schwimmen kann. Eigentlich wollte ich das tun, aber es kam mir "unhöflich" vor zu planschen - zumindest wenn der alte Mann denkt, er müsste auf mich warten. Aber er bedeutete mir mit Handzeichen, dass ich ruhig schwimmen könnte. Nach der Abkühlung wollte ich den Trail wandern und ich versuchte mehrmals zu erklären, dass er mich nicht begleiten müsste, aber es kam nicht bei ihm an und so liefen wir gemeinsam den schmalen Pfad entlang. Irgendwann trafen wir glücklicherweise einen einheimischen Besucher der mein Englisch übersetzte; so verstand er, dass er nicht warten müsste und wir verabschiedeten uns. Also machte er sich auf den Weg zum Ausgang und ich folgte dem Pfad. Ich war vorher schon eine der wenigen Besucher gewesen (nur einige einheimische Familien die sich im Wasser abkühlen), auf dem Pfad war ich komplett allein. Es gab 10 Stationen, der Pfad sollte 2km lang sein. Durch das unwegsame Gelände kam es mir allerdings weitaus länger vor Zum Teil musste man über Felsen klettern und am Ende noch einen Fluss überwinden. Die letzte Station war die Bat Cave. Offiziell war hier Endstation und ein Schild wies darauf hin, dass man den gleichen Weg zurückgehen müsste. Ich hatte aber im Internet gelesen, dass es auch einen anderen Ausgang gibt, also habe ich diesen Pfad genommen. Nach kurzer Zeit Wald kam man auf eine staubige und trockene Straße, der man eine Weile folgt. Kleine Exit-Schilder weisen den Weg, bis man zu einem kleinen Häuschen kommt, dass vermutlich den Ausgang des Parks markiert. Es war aber niemand da und die Schranke auf der Straße geöffnet. Dann ging es nur noch eine Schotterpiste in Kurven den Berg hinauf, bis man irgendwann wieder bergab laufen darf. Die Straße führt letzten Endes zu einer Brücke, und dann befand ich mich auf der Straße zum Parkeingang wieder, die ich Stunden zuvor entlang gefahren war. Jetzt hieß es nur noch Laufen, Laufen, Laufen: zurück in die Stadt. Vermutlich dachten die vorbeifahrenden Einheimischen ich wäre bescheuert In Thailand geht niemand zu Fuß, so ziemlich jeder ist motorisiert. Aber was soll man machen, Busse zum Park gibt es nicht und im thailändischen Verkehr will man lieber nicht Roller fahren. Zumindest nicht, wenn man den deutschen Verkehr gewohnt ist
Nach Ewigkeiten hab ich dann endlich die Stadt erreicht, mir Eis gekauft und die Füße hochgelegt^^
Die Hauptstraße von Phang Nga. Und eigentlich auch die einzige - dafür sehr lang
Überall von Bergen gesäumt.
Die Insel Ko Phing Kan mit dem Felsen Ko Tapu. Der Ausschnitt war glücklich gewählt, der kleine Strand war voll
Aufbruch: | 26.02.2016 |
Dauer: | 11 Wochen |
Heimkehr: | 09.05.2016 |
Kambodscha
Vietnam