Madagaskar September 2016
Nosy Bohara (Sainte Marie)
Der Bus von Tamatave nach Soanierana- Ivongo benötigt gut 3,5 Stunden und setzt uns an einem kleinen Hafen ab. Dort befindet sich ebenfalls ein Büro der Reisegesellschaft Cap Sainte Marie und wir werden von einem Angestellten nach unseren Tickets gefragt (Gesamtpreis für Bustransfer und Bootsfahrt 350000 Ariary, ca. 100 Euro pro Person). Er erklärt uns, dass wir unsere Pässe bei der örtlichen Gendarmerie vorzeigen müssen, um registriert zu werden. Eigentlich wollen wir nur aufs Boot und ankommen, aber wir schleppen uns die 20 Meter auf die gegenüberliegende Straßenseite. Es erwartet uns ein recht junger Gendarme. Mit ernstem Blick bedeutet er uns einzutreten. Unsre Pässe legen wir auf den Tisch und langsam beginnt er einige Sachen daraus zu notieren. Schnell wird klar, dass er nicht weiß, was er wo einzutragen hat, geschweige denn den Pass lesen kann. So dauert die Prozedur ca.30 Minuten, für Name, Geburtsdatum, Heimatanschrift, Name der Eltern, Papa natürlich zuerst und Passnummer. Als wir endlich fertig sind, ist Suse an " Geburtstag" geboren, aber wir sind zu müde, um das korrigieren zu lassen. Auf dem Weg zur Fähre, auf welcher mittlerweile auch unsere Rucksäcke verladen wurden, fragen wir uns unwillkürlich, ob man im Fall eines Seeunglücks anhand der notierten Daten unsere Familien kontaktieren möchte!? Aber es bleibt keine Zeit für genauere Überlegungen. Das Boot scheint in gutem Zustand, kein spontanes Reparieren am Motor oder Zusammenbinden etwaiger loser Teile. Es ist klein, bietet in Sitzreihen Platz für vielleicht 30 Personen und jeder bekommt eine Schwimmweste.
Die Überfahrt zur Nosy Sainte Marie dauert nocheinmal knapp zwei Stunden und obwohl guter Seegang herrscht und es doch ordentlich schaukelt, stört es uns nicht wirklich, wir nutzen die Zeit sogar, um endlich ein paar Minuten die Augen zu schließen, ohne laute Hintergrundmusik, wie im Bus zuvor.
Am Hafen von Sainte Marie werden wir von einem Hotel Mitarbeiter erwartet, der ein Schild mit der Aufschrift "Hotel Nautile" hochhält. Als unsere Rucksäcke aus dem Schiff geladen sind, ist auch der Hotelbesitzer eingetroffen, führt uns zu seinem Auto uns fährt mit uns die ca. 16 km zum Hotel. Wir sind über den Service mehr als dankbar. Es erwartet uns neben einem leckeren Begrüßungsgrtränk in Form einer Kokosnuss ein Bungalow mit herrlicher Aussicht über das Meer. Ein geräumiger Schlafraum und ein großes Bad geben uns das Gefühl die richtige Unterkunftswahl für unsere Erholungswoche getroffen zu haben.(100000 Ariary pro Nacht) Das Hotel liegt abseits jeglicher Stadthektik und Touristenströme mittig an der Westseite der Insel. Einen 10 minütigen Fußmarsch entfernt befindet sich ein kleines Dorf, indem man alles Nötige bekommt.
Das Abendessen genießen wir im Hotelrestaurant, welches wirklich zu empfehlen ist. Neben fangfrischem Fisch gibt es Zebu, Huhn und Salat, ein morgendliches Frühstück wird ebenfalls angeboten. Da wir jetzt endlich in eine verdiente Faulenzphase eintreten, entscheiden wir den angebotenen Wäscheservice zu beanspruchen und beneiden die arme Hotelangestellte nicht in ihrem Kampf mit unseren staubigen Klamotten. Unseren ersten Tag verbringen wir ganz ruhig am kleinen, aber schönen Strand des Hotels " La Crique". Dieser darf von uns ebenfalls genutzt werden und befindet sich nur wenige Gehminuten entfernt.
Um den südlichen Teil der Insel zu erkunden, mieten wir an unserem Hotel ein Mofa (30000 Ariary pro Tag) und obwohl sich der Himmel bewölkt zeigt, fahren wir los. Der Zwischenstopp in dem kleinen Hauptort der Insel, Ambodifotatra, zeigt, dass es einige Souvenirshops, einen kleinen Markt und einen Supermarkt gibt, sodass man die Möglichkeit hätte, auch hier noch kurz letzte Mitbringsel oder eine Flasche Wein für gemütliche Abende zu erstehen. Auf unserem Weg in Richtung Nosy Nato (Ile aux Nattes) kommen wir in eine Polizeikontrolle, werden nach unseren Pässen gefragt, die wir natürlich nicht bei haben, ohne die wir aber auch nicht hier wären. Nach einigem hin und her, erklärt der Gendarme, wir sollten ein " kleines Ordnungsgeld" zahlen, 10000 Ariary. Um uns den Tag nicht zu vermiesen, zahlen wir. Jetzt also auch noch Bestechungsopfer. Leider gibt es immer wieder Regenschauer, sodass wir die kurze Überfahrt mit einer Pirogue zur Insel Nato nicht antreten, aber bereits sehen können, dass es wunderschöne, leere Sandstrände gibt. Wäre auf jeden Fall einen Ausflug wert.
Das Wetter hält sich leider auch in den nächsten Tagen nicht besonders gut und so nutzen wir die Zeit zum Lesen und Spazieren. Eine Wanderung vom Hotel in den Ort Ambodifotatra dauert knapp drei Stunden bietet aber Blick auf kleine Badebuchten und niedliche Dörfer.
Bevor es zurück nach Tana geht und damit wieder eine lange Fahrt, gönnen wir uns noch einen Strandtag, der Norden Nosy Sainte Maries muss beim nächsten Mal erkundet werden.
Aufbruch: | 29.08.2016 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 27.09.2016 |