Madagaskar September 2016
Antsirabe und Vulkanseen
Unser bereits in Deutschland gemietetes Auto samt Fahrer und Guide erwartet uns, wie verabredet am Morgen des 09.09.2016 vor dem Hotel. Die erste Etappe dieser siebentägigen Tour führt nach Antsirabe (Fahrtzeit ca. 3 Stunden). Nachdem wir unser Zimmer im Hotel Hasina (Preis 50 000 Ariary pro Nacht) bezogen haben, fahren wir zunächst in die Miniaturfabrik "Art en miniature". Es wird vorgeführt und erklärt wie aus einfachsten Materialien, alten Blechdosen bspw., kleine, äußerst kunstvolle Fahrzeuge hergestellt werden. Der Erwerb solch eines Miniaturfahrrades ist für 5000 Ariary möglich, während man für einen kleinen Bus 15000 Ariary zahlt. Investitionen, die sich unserer Meinung nach lohnen, ist man an handgearbeiteter Kunst interessiert und kann einen sicheren Transport gewährleisten. Anschluss an diese Werkstatt findet eine Näherei, in welcher Frauen in Feinarbeit Baumwolle mit schönen, landestypischen Motiven besticken. Kaufen kann man vom Kopfkissenbezug, über T- Shirts bis hin zu Schirmmützen alles im angrenzenden Shop.
Nur eine Tür weiter erwartet uns eine Fabrik in der aus Zebuhorn verschiedene Dinge des täglichen Bedarfs sowie nette Dekorationen hergestellt werden. Die Herstellungsschritte werden gezeigt und es wird in hervorragendem englisch erklärt, dass sich das Horn eines 8 bis 12 jährigen Zebus am Besten für die Produktion eignet . Als kleines Geschenk darf man den soeben hergestellten Löffel behalten. Da die Umgebung Antsirabes für seine Kraterseen bekannt ist, fahren wir an den ca.15 km entfernten Tritriva- See (Fahrtzeit ca. eine Stunde). Ein Rundgang um diesen kleinen, tiefblauen und schönen See lohnt die Fahrtzeit. Der See ist heilig und mit verschiedenen Fadys belegt. Es ranken sich diverse Sagen, die sicherlich gern von einem ortsansässigen Führer erzählt werden, welcher am Eingang zu buchen ist (Eintritt pro Tourist 5000 Ariary, pro mitgebrachten Guide bzw. Fahrer 500 Ariary). Am nächsten Morgen führte unsere Weiterreise zunächst nach Betafo.Wir hielten an dem Tatamarina See, der vormals als Badesee dem "König" der Region vorbehalten war. Heute wird mit dem örtlichen Fady, welches das Schwimmen oder waschen von Kleidung verbietet, etwas großzügiger umgegangen. Kein Wunder, denn wir würden unsere Wäsche schließlich auch nicht kilometerweit tragen, wenn ein Gewässer an das Grundstücksende grenzt. Auf unserem Rundgang trafen wir eine Dorfbewohnerin, die uns über, in Form von Reisterassen angelegte Felder, zu einem Wasserfall (Chutes d' Antafofo) führte. So wurde aus dem 20 minütigen Spaziergang eine kleine Feldtour, vorbei an Bauern, die ihre Terrassen bearbeiteten, Rinnsale an deren Ende Goldschürfer ihr Glück suchten und Arbeitern die Ziegel brannten. Ein Goldschürfer erhält für ein Gramm Gold ca. 8000 Ariary, während ein Feldarbeiter pro Tag gerade mal 3000 Ariary verdient. Lukratives Geschäft, wenn es denn erfolgreich läuft. Verständlich warum soviele Menschen ihr Glück versuchen. Nach weiteren fünf Stunden erreichten wir den Ort Miandrizavo. Diese Station ist lediglich ein notwendiger Haltepunkt auf dem Weg nach Morondava, da eine Durchreise einfach zu lange dauern würde. Das Städtchen hat nix zu bieten, außer dem üblichen Markt, einigen Bars, in denen man Einheimische bei ihren Karaokevorstellungen entdeckt und eingeladen wird, gleich mal eine lustige Nummer mit zu singen sowie den Flußarm Mahajilo, der den Ortsbewohnern als Lebensmittelpunkt dient. Die wenigen Hotels bieten eine Übernachtungsmöglichkeit für Touristen, Fahrer und Guides. So ziemlich jeder tritt diese Tour aus Tana kommend an und so ist es ein kleiner Schock aus dem doch angenehm kühlen Hochland, gemeint sind Temperaturen von 25-30 Grad, plötzlich in einem Backofen von 35 Grad mit heißem Wüstenwind zu landen. Strom gibt es für ein paar Stunden, ansonsten bleiben auch die Ventilatoren aus. Die Nacht verbrachten wir im "La Pirogue (45000 Ariary), eine kleine Bungalowanlage mit einfacher Ausstattung, aber gutem madagischem Restaurant.
Dennoch hielt uns nach einer schlaflosen heißen Nacht nichts an diesem Ort und entsprechend zeitig starteten wir unsere fünfstündige Fahrt nach Morondava
Aufbruch: | 29.08.2016 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 27.09.2016 |