Unser Trip nach Nicaragua
Dia once - etwas zur Geschichte
Verbos Irregulares, trotz dieser trockenen Themas verging der Vormittag wie immer schnell und auf spannende Art. Die Lehrer geben einem das Gefühl, dass man sich schon etwas auf Spanisch unterhalten kann. Wird man aber in die freie Wildbahn gelassen, dann ist es doch eher wenig, was man so versteht. Morgens treffen wir unseren netten Mitbewohner aus Holland recht erschrocken auf dem Flur. Er hat in seinen Schuh gegriffen und dabei hat ihn etwas gebissen. Später stellte sich heraus,dass dies ein kleiner, aber giftiger Skorpion war. Außer etwas Lähmungserscheinungen im Mund, Gleichgewichtsstörungen und einem riesigen Schrecken ist nichts passiert. Anscheinend reagiert da jeder Mensch anders.
"En la tarde a los dos" fahren wir dann mit dem Chicken Bus (das sind die alten amerikanischen Schulbusse) nach Massaya. In der Nähe befindet sich das Fortaleza. Es ist eine altes Fort, das einer der Somozos schon vor seiner Herrschaft als Chef der Guardia Civil genutzt hat. Nicaraguas Geschichte des letzten Jahrhunderts begann mit der Eroberung der Nordamerikaner um 1912. Durch einen Miltärputsch konnte der Vater (Anastasio Somoza García) der Samoza Brüder so um 1935 die Herrschaft übernehmen. Zunächst war es eine gute Regierung, nach und nach nahmen jedoch Repressionen immer mehr zu. 1956 nahm sich der junge Dichter Rigoberto López Pérez ein Herz und ermordete Samoza während eines Theaterbesuchs in Leon. Das musste er mit demq Leben bezahlen und wird jetzt als Volksheld verehrt. Samoza hatte 2 Söhne. Seine beiden Söhne Luís Somoza Debayle und Anastasio Somoza Debayle führten die Schreckensherrschaft des Somoza-Clans noch bis zum Sieg der Sandinisten in der Revolution von 1979 weiter. Einer übernahm die Macht und wurde aber nach einiger Zeit von seinem Bruder ermordet, der dann die Macht seinerseits übernehmen könnte. Der letzte Samoza war noch schlimmer und unterdrückte das gebeutelte Volk bis zum Tag des Triumphes 1979. Er floh aus dem Land und wurde in Paraguay aufgenommen. Dort war er ein einem renommierten Viertel der Nachbar von Julio Iglesias. 8 Revolutionäre aus Argentinien (von Mitgliedern der argentinischen Revolutionären Volksarmee (ERP), Kolumbien und Nicaragua taten sich zusammen, um Samoza zu suchen und zu ermorden. Sie fanden ihn in Paraguay und nutzten das Haus von Julio Iglesias, der die Geschichte Nicaraguas gut kannte und die Revolutionäre unterstützte, um ihn zu beobachten. Der erste Versuch scheiterte, da der gepanzerte Mercedes von Samosa stand hielt. Der zweite Versuch war dann erfolgreich.
Aufbruch: | 14.01.2017 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 18.02.2017 |