Die Molukken und .....
21.07.2017: Bunaken
Thalia hat sich heute vormittag für 2 Tauchgänge angemeldet und ich beschließe mal die Insel zu erkunden.
Ich wende mich nach rechts und gehe erstmal etwas am Strand entlang
Da kommt mir eine große Gruppe Jugendlicher entgegen, die alle einen Müllsack in der Hand haben und Müll einsammeln.
Ich gehe zu dem Resort "Bastianos" -das ist das nächste nach unserem. Ein sehr großes Dive Resort. An der Rezeption schaue ich mir die Preise an (viel teurer als unseres) und frage eine Dame was ich denn hier so unternehmen kann, so lange meine Tochter taucht. Ich langweile mich. Sie bietet mir Bootstouren an. Was anderes gibt es nicht.
Ich gebe ihr zu verstehen, dass ich etwas laufen will und sie malt mir den Weg halb um die Insel durch kleine Dörfer nach "Bunaken village" auf.
Aber der Weg wäre sehr weit. Klar--für Indonesier ist es unvorstellbar mehr als 500Meter zu Fuß zu gehen.
Ich spaziere weiter, an ein paar Verkaufsbuden vorbei. Dort frage ich wieder und man schickt mich die Steintreppen nach oben.
Natürlich nicht, ohne mir zu sagen, dass es SEHR weit ist und ich ein Boot nehmen könnte.
Es ist erst 9 Uhr und ich habe viel Zeit.
Überall schallt mir ein fröhliches "Hallo" entgegen. Alle sind megaentspannt hier und fröhlich. Ich treffe viele Kinder in Schuluniform.
Und ich stelle mal wieder fest, wie entspannend die Athmosphäre hier für einen selber ist. Die Leute sitzen oder liegen vor ihren Häusern. Einige Frauen waschen Wäsche vor den Häusern in Bottichen und mit einer Bürste schrubben sie die Wäscheteile.
Oft sieht man viele kleine Schweine bei den Häusern. Die sind zu süß.
Einmal bleibe ich stehen und beobachte eine Schweinefamilie, wie sie vor dem Haus aus einem Bottich frisst
Hinter einem Dorf sehe ich eine Gruppe Kinder, die aufgeregt um einen Teich oder Tümpel stehen und irgendwas darin entdeckt haben. Ein Junge stakst durch und fuchtelt mit einem Stock herum.Sie rufen immer "Kurang-Kurang"
Ein Junge läuft in den Sumpf und schlägt mit dem Stock auf etwa das sich da bewegt. Jetzt erkenne ich eine Schlange. Der Junge bekommt dann doch Angst und läuft zurück zu den anderen.
Inzwischen bin ich an der anderen Seite der Insel angelangt. Auch hier sind einige Resorts. Ich gehe in ein paar und informiere mich, weil ich ja noch gut in der Zeit bin.
Die meisten sind teurer als unseres und auch nicht so schön. In einem bitte ich um das Passwort für wifi, weil ich Thalia eine Nachricht schicken will, falls ich zu spät zurück komme. Aber auch hier rückt keiner das Passwort raus. Eine Frau schreibt von ihrem Handy eine Nachricht anThalia.
Wieder eine Familie. Eine Frau ermuntert die Kinder mir zuzuwinken, die andere-wieder im Schlafanzug- wäscht Wäsche.
Übrigens werden hier die Schlafanzüge von "Hello Kitty" am liebsten getragen
Als ich das Dorf erreiche, bin ich noch gut in der Zeit. Allerdings muss ich einige Male nachfragen ob es das ist, denn es ist nix spektakuläres. Ich kaufe mir eine Cola und frage ob es einen ATM gibt-aber es gibt keinen.
Ich folge weiter der breiten Straße und schalte jetzt mein Navi ein.
Das verrät mir, dass es etwa 2,5km bis zum "Panorama" sind. Einige Männer und Frauen sprechen mich natürlich wieder an und fragen wo ich hinwill. Alle meinen wieder dass es zu Fuß zu weit ist. Ich kann da nur schmunzeln.
Hinter dem Dorf wird die Straße zu einem Weg in den Dschungel.Danach ist nur ein schmaler Trampelpfad zu erkennen. Laut meinem Navi 1,5km--ein Katzensprung-denke ich.
Schon etwas schlechter zu erkennen, aber mit Navi fühle ich mich sicher...es zeigt mir an, dass es nur noch 1,3km sind
Leider verschwindet auch irgendwann der nur leicht ausgetretene Pfad, aber mein Navi lotst mich weiter.
Als der Weg garnicht mehr zu erkennen ist, sind es weniger als 1km. Jetzt luft die Anzeige in 10er Schritten.
Leider ist jetzt garkein Weg mehr zu erkennen und ich kämpfe mich Schritt für Schritt vorwärts.
Leider oft in die falsche Richtung. Als mein Navi 860m anzeigt, habe ich völlig die Orientierung verloren und ich gehe oft falsch, sodass die Entfernung größer wird. Es dauert auch immer eine Weile, bis sich das GPS wieder gefunden hat.
Dann hatte ich die Richtung wieder und stand plötzlich vor einem Zaun. Eigentlich müßte ich drüber und da weiter, aber ich weiß nicht warum der Zaun da ist. Es ist nichts zu erkennen.
Also wieder umdrehen. So renne ich im Kreis, bis ich an eine Hütte komme, vor der ein Mann liegt und schläft. Ich wecke ihn und sage wo ich hinwill. Er nickt und begleitet mich ein Stück. Wir finden wieder einen Trampelpfad und mein Navi fängt sich wieder. Alles gut und ich schicke den Mann wieder zurück.
Aber schon nach ein paar Metern bin ich wieder komplett durcheinander und wieder falsch.
Ich kämpfe mich durch hohes Gras und Matsch und rutsche oft aus. Einmal verliere ich meinen Schuh. Es ist verrückt: ich suche und wühle im Schlamm und finde ihn nicht. Schon will ich ohne ihn weitergehen, da hab ich ihn doch. Große Erleichterung. Ich mag ja auch nicht überall hinfassen, wenn ich nix sehe--ein wenig habe ich ja doch Angst vor kleines Viehzeug...
Mein Navi dreht sich immer noch bei 820 Meter bis zum Ziel.
Den Mann finde ich auch nicht wieder. Öfter raschelt es-eindeutig ein großes Tier--ich erschrecke nur beim ersten Mal, denn es sind Kühe.
Inzwischen sehe ich aus wie nach einer Schlammschlacht-ich wate durch Schlamm und meterhohes Gras und rutsche natürlich auch oft aus.
Es ist wie verhext: ich finde keinen Weg mehr.
Das Schlimmste sind die riesigen Spinnennetze, durch die ich oft durchlaufe. Das Gefühl, wenn die an einem kleben ist furchtbar. Und die riesigen Spinnen erst! Ich passe auf wie ein Schießhund, dass ich die umgehe. Ein schwieriges Unterfangen. Einmal übersehe ich wieder ein Netz und die Riesenspinne krabbelt auf meiner nackten Schulter. Ich habe ganz schön gequietscht und mich geschüttelt bis sie weg war und fast mein Handy dabei verloren.
Ich gebe zu, ich bekam Panik. Auch mein Rufen blieb ungehört.Ich hab das Gefühl schon ewig unterwegs zu sein! Kein Zeitgefühl, ich komme nicht auf die Idee auf die Uhr zu schauen. Denke aber, dass die anderen vom Tauchen zurück sind und mich vielleicht schon suchen?
Thalia kann meine Nachricht nicht bekommen haben, denn ich habe den Zimmerschlüssel und ihr Handy ist ja im Zimmer..
Stehen bleiben, Ruhe und durchatmen dann weiter.
Immer wieder Dickicht--undurchdringlich-wieder umdrehen-Sumpf-wieder umdrehen--
Tatsächlich kämpfe ich mich einige Meter in die richtige Richtung--hurra--530 Meter bis zum Ziel. Dann gehts wieder nicht weiter. Ich höre Geräusche und rufe--bekomme diesmal Antwort--ein Mann ist da und hackt irgendwas ab und bündelt es. Huu--war ich froh den zu sehen. Ich sage ihm wo ich hinwill und er geht mit mir. Bald ist ein Trampelpfad da und bald sehen wir die ersten Hütten. Himmel....ich hätte den fast geküßt!
So möchte ich nicht an den Tisch, also säubere ich mich erstmal und bin dann erstaunt, dass die Taucher noch nicht zurück sind..es ist erst 12.30 Uhr! Gefühlt für mich viiiel später...
So, das ist ein langer Text--könnt ihr gern überspringen...
Den Rest des Tages verbringe ich in der Hängematte--ich bin platt.
Jetzt gibt es noch ein paar Tauchbilder von Thalia. Sie war heute bis 31 Meter Tiefe
Nach dem Abendesssen gehen wir als Gruppe mit den beiden Indonesiern, die uns mit dem Abendessen versorgen noch auf die Suche nach den Riesenkrabben, den "Palmdieben"
Eine Skorpionspinne...brrr...wenn ich der heute nachmittag begegnet wäre..nicht auszudenken...grusel...
Aufbruch: | 07.07.2017 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 06.08.2017 |