"VIVE LA FRANCE"
06.08.17: Dordogne
Bordeaux - zu Beginn der Stunden-Rundfahrt - hatte ich noch Nerven für ein paar Fotos an roten Ampeln
Strecke: Montalivet - St. Julien de Lampon (Dordogne)
Kilometer: 270
Übernachtung:
Camping Municipal
www.camping-bourniou.com
Preis: 13,22 €
05:30 Uhr
Eigentlich noch Totenstille auf dem Campingplatz, aber irgendein Geräusch hat mich geweckt. Ich höre jemanden durch das Gras laufen und sehe plötzlich auch einen Schatten von einem Menschen auf meiner Zeltwand. Das ist das erste Mal, dass ich tatsächlich Angst bekomme. Das Herz klopft bis zum Hals. Ich traue mich nicht, die Reißverschlüsse aufzumachen zum rausschauen, aber dann denke ich: es hilft nix, ich muss raus: "die Lage checken". Ohne Rücksicht auf laute Reißverschlussgeräusche (im Gegenteil, ich hoffe, es wachen ein paar benachbarte Camper auf, die mir helfen, falls ich überfallen werde) mache ich den Ausgang auf und schiebe mutig meine Beine auf die Leiter und den Rest hinterher.
Als ich einmal das Auto umrundet habe und niemand zu sehen ist, gehe ich noch zur Sanitäranlage, treffe dabei eine Frau und als ich wieder zurück komme, hat sich mein Puls wieder normalisiert. An Schlafen ist jedoch nicht mehr zu denken.
Sobald es hell wird, fange ich an zusammen zu packen.
07:30 Uhr
Start.
Es ist Sonntag, aber hier haben fast alle der riesigen Supermärkte am Vormittag geöffnet.
09:00 Uhr
Super U öffnet und ich bin dabei. Muss mich beherrschen, nicht zu viel einzukaufen und dann das zu vergessen, was ich dringend brauche: Clopapier!
Ja, auf fast allen französischen Campingplätzen muss man das Clopapier selbst mitbringen.
Bordeaux rückt wieder näher. Ich hatte gehofft, diese Stadt irgendwie umfahren zu können, aber das war wohl nichts :-/
Die Stadt kostet mich eine Stunde und viele Nerven.
Ich könnte jetzt schreiben:
Bordeaux ist eine so schöne Stadt, dass ich es mir nicht nehmen ließ, einige Fahrten durch die kleinsten Straßen der Innenstadt zu machen sowie die beeindruckende große Straße am Fluss gleich mehrfach in beiden Richtungen zu befahren.
In der Realität sieht das so aus:
DIE Baustelle, hat das Navi aussteigen lassen - wie auf der Hinfahrt. Anfangs bewahre ich Ruhe, erkenne auch ein paar Stellen wieder. Irgendwann ist die Baustellengeschichte wohl erledigt und das Navi kann wieder eingreifen.
Jawoll, Erleichterung macht sich breit - ABER: zu früh. Das Navi will mich links über eine Brücke lotsen - die ist momentan jedoch gesperrt und nun lande ich in der Innenstadt. Meine einzige Rettung: es ist fast überall 30 km/h angesagt. So habe ich Zeit zum Schauen und Grübeln. Aber es gibt keine Schilder, die mir irgendetwas sagen. Und im Moment ist meine größte Aufmerksamkeit den engen Gassen geschuldet, wo kaum Platz zu den parkenden Autos ist (so sehen die übrigens auch aus).
Zwischendurch frage ich mich, wie viele Stunden man mit einer halben Tankfüllung durch eine Innenstadt fahren kann ...
Nach einer gefühlten Ewigkeit sind Navi und Realität wieder einig und es geht über eine andere Brücke und endlich raus aus der Stadt.
Die Fahrt führt mich lange Strecken an der Dordogne entlang. Sehr schön. Ein paar Mal halte ich an zum Fotografieren.
Ab Mittags fange ich an, Campingplätze anzufahren in Orten, die recht nett aussehen und wo die Plätze am Fluss sind. Aber bei dreien habe ich das gleiche Pech wie am Atlantik: alles voll. Die Dordogne scheint also auch ein beliebtes Urlaubsziel zu sein.
14:30 Uhr
hurra - nicht der tollste Platz, aber eben PLATZ
Ein Camping Municipal (die haben immer wenig Luxus - also eigentlich gar keinen ) hat noch etwas frei und ich lege den heutigen Stopp ein.
Für etwas über 13,00 €. Sanitär - nun ja, man hat was....
WiFi kostenlos in der Snackbar - also nicht ganz kostenlos, weil man da ja dann was trinkt. Aber immerhin mit Blick auf die Dordogne.
Das Zoom der Kamera muss reichen, da wandere ich heute nicht mehr rauf - zu heiß und ich platt, müde und Muskelkater von gestern.
Aufbruch: | 29.07.2017 |
Dauer: | 16 Tage |
Heimkehr: | 13.08.2017 |
Frankreich