"VIVE LA FRANCE"
01.08.17: Volvic
erst dachte ich, es geht nicht weiter, aber links ist ein total verwittertes Holzkreuz - Übergewichtige müssen allerdings leider draußen bleiben
ups... manchmal lohnt es sich, den Blick nicht nur nach oben schweifen zu lassen wg. Fotomotiven :-/ zum Glück bin ich nicht darauf getreten
Strecke: "um Volvic herum"
Kilometer: mehr als 10 km (zu Fuß / à pied) ca. 3 Stunden
Übernachtung / Preis: wie gestern
Um 8 h starte ich.
Kamera und Verpflegung für zwischendurch dabei. Zunächst Richtung Stadt. Und dann dem Wegweiser nach "Volvic sources". Dort angekommen - alles leer, weil noch keine Öffnungszeiten sind. Es gäbe eine "dégustation", aber ich bin mir sicher: wer im Elsaß keine Weinprobe macht, braucht auch hier keine Wasserprobe zu machen.
Auf einem Schild sind verschiedene Rundwanderungen angezeigt und ich entscheide mich ganz vorsichtig für die kürzeste, da ich nicht weiß, wie gut das ausgeschildert ist und wie sehr mir mein schlechter Orientierungssinn evtl. die Strecke verlängern kann.
Die Strecke vom Campingplatz durch die Stadt bis zu den Volvic-Quellen geht bereits gut bergauf, so dass ich nun schon das erste Mal durchgeschwitzt bin, obwohl es noch keine 30 ° hat.
Die Bedenken erweisen sich als unbegründet. Ein wunderschöner kleiner Rundwanderweg lässt sich mit vielen Fotografier-Pausen in einer Stunde locker bewältigen. In Bezug auf die wirklich abwechslungs-reichen Landschaften lasse ich meine Fotos sprechen.
Danach möchte ich die Statue und die Burg ansehen, die man von unten vom Campingplatz aus sieht.
Ich finde eine Treppe im Dorf mit einem Steintor und eine Frau bestätigt mir, dies sei der Aufstieg.
Der Weg über viele Treppen ist gesäumt von Kreuzen, die Titel der Jesus-Geschichte haben - "chemin de croix". Oben angekommen, bin ich am Ende: ohne Luft und durchgeschwitzt - das zweite Mal.
In kleiner Entfernung von den drei Kreuzen finde ich dann die Statue - "Notre Dame de la Garde".
http://www.volvic-tourisme.com/decouvrir/85-patrimoine-culturel/note-dame-de-la-garde
Eine herrliche Aussicht bietet sich von hier. Ich sehe auch den Campingplatz und mit Objektiv und Zoom kann ich sogar mein Auto erkennen.
Gerade entschließe ich mich, hier ein Picknick einzulegen, als es anfängt zu donnern. Und als ich meinen Blick in die andere Richtung wende, sehe ich, dass es über den Bergen dunkelschwarz in meine Richtung zieht. Der Wetterbericht hat kleine Gewitter gemeldet. Mir ist klar, dass ich es nicht mehr zurück schaffen werde. Also entweder hier bleiben und unter dem aus Steinen überdachten Altar aussitzen ... oder ...
Ein Wegweiser sagt 1,5 km bis Burg Tournoël
Wo eine Burg ist, kann man sich unterstellen, außerdem ist ein Hinweis für Gastronomie mit auf dem Schild. Das Donnern ist schon näher gekommen, also schalte ich um auf
"Sportmodus":
Kamera ab in den Rucksack und los im Sturmschritt, d. h. kurz vor Joggen. Irgendwo sehe ich einen Mountainbiker, den ich in diesem Moment beneide. Hinter mir wird es immer dunkler und das Donnern kommt öfter und lauter. In meinem Kopf entstehen die ersten Visionen von Kauern am Boden oder doch flach hinlegen?? :-/
Als die ersten Regentropfen fallen, erreiche ich die Burg. ABER: Burg verschlossen, nur mit Führung für 8 € und eben nicht gerade jetzt. Dann gibt es noch ein Restaurant. Öffnet in einer Stunde.
Ich stelle mich unter einen Baum, wohl wissend, dass das nicht viel bringen wird, der Regen wird mehr. Mir gegenüber gibt es ein paar Appartements. Die Leute habe ihre Tür offen und ein Mann hat mich wohl beobachtet. Nachdem es inzwischen stärker regnet fragt er mich, ob ich reinkommen möchte.
Und so mache ich Bekanntschaft mit Sylvie und Phlippe, wohnhaft nördl. von Paris und hier für einen kurzen Urlaub. Wir kommen ins Gespräch, so gut es mein Französisch erlaubt - eine sehr gute Übung. Beide sprechen kein Deutsch. Immer noch rutschen mir viele Vokabeln zwischendurch auf Englisch durch, aber es wird langsam besser.
Die Beiden bieten mir einen Kaffee an. Während draußen der Regen ordentlich runterschüttet, unterhalten wir uns. Sie haben Interesse an meiner Reise, ich zeige ihnen meine bisherigen Fotos auf der Kamera. Sie sind recht begeistert von dem Dachzelt, sie hätten so etwas in Frankreich noch nicht gesehen.
Ca. eine halbe Stunde später ist das Gewitter vorbei, wir tauschen E-Mail-Adressen aus - sie wollen meinen Reisebericht auch gerne mit lesen.
Und so sorgte ein Regenguss für eine sehr nette "deutsch-französische Zusammenkunft".
Und bevor ich hier die Zelte bzw. das Dachzelt morgen wieder abbreche, noch ein paar Worte zum Campingplatz:
Terrassenförmig angelegt, hat man von fast überall einen Blick auf die Burg. Einige Plätze mit Schatten sind vorhanden. Die Sanitäranlage ist sauber und erwähnenswert: es gibt verschiedene Kabinen, z. B. Toilette mit Waschbecken. Und die Duschen sind sehr großräumig. Hier gelingt es sogar, dass Wechselkleidung und Handtuch sowie Schlappen während eines Duschvorgangs trocken bleiben. Duschen ist übrigens im Preis mit inbegriffen.
Außerdem (auch wenn ich das nicht genutzt habe): es gibt viele Grillstellen und gleich dazu Sitzgelegenheiten.
Und noch etwas: überall sind Abfalleimer für die kleinen Abfälle. Da ich keine großen habe, kann ich jederzeit meinen Müll in ein paar Schritten los werden.
Und was das WASSER betrifft: Hammer! ich weiß nicht ob das VOLVIC auch aus den Duschen sprudelt, aber meine Haare sind fluffig und leicht - ganz ohne Spülung
Bisher auf meiner Tour der beste Platz!
Campingplatz und ich sehe sogar mein Auto: rechts neben den Bungalows und oberhalb von einem blauen Kuppelzelt
Aufbruch: | 29.07.2017 |
Dauer: | 16 Tage |
Heimkehr: | 13.08.2017 |
Frankreich