"VIVE LA FRANCE"
31.07.17: vom Elsaß in die Auvergne
Strecke: Eguisheim (Elsaß) - Volvix (Auvergne)
Kilometer: 493
Übernachtung: Camping Volvic
http://www.camping-volvic.com
Preis: 16,50 €
Auf dem Platz in Eguisheim war nur miserables Internet. Mühsam habe ich gestern google-maps in Bewegung gesetzt, um mir ein Ziel für heute zu suchen. Irgendwie haben mich die Gespräche mit Klaus ein wenig davon weg gebracht, die Gegend von La Rochelle als Ziel zu nehmen. Zum Einen habe ich eh Bedenken, wg. der Ferienzeit und das ist nun einmal ein Touristenort. Zum Anderen hat Klaus mir erzählt, dass er in Nordspanien wundervolle Küsten und auch kleinere Campingplätze erlebt hat.
Hm, auf der Karte sieht es immer alles gar nicht so schlimm aus und ich habe ja noch Zeit. Also habe ich heute mal den Drang danach, doch ein paar Kilometer mehr Richtung Küste und zwar nicht nur nach Westen, sondern auch ein wenig südlicher zurück zu legen.
Meine Planung vom heimischen Schreibtisch ist hiermit endgültig über den Haufen geworfen. Ich suche einen Ort unterhalb von Clermont-Ferrand aus - weiter ist unrealistisch ohne Autobahn-Benutzung.
8:00 Uhr
Nach Kaffee und Zusammenpacken geht es los zunächst Richtung Belfort. Kaum kommt also die erste größere Stadt, mehrere Fahrspuren, viele Schilder und das Navi sagt und zeigt auch noch etwas, bin ich dezent überfordert, ordne mich mal munter falsch ein und bekomme so eine ungewollte Stadtrundfahrt, bis ich über "toutes directions" und die ständige Ansage des Navis "neu berechnen" irgendwann wieder auf der gewünschten Route bin.
Ich fahre immer noch an vielen Weinbergen vorbei "Rue des Vins d'Alsace" und habe nicht einmal eine Weinprobe gemacht ... Nicht nur Eguisheim, sondern auch weitere folgende kleine Orte haben unter ihrem Namen auf dem Ortsschild die Ergänzung "ville fleurie" und sind mit Blumensymbolen unterschiedlicher Anzahl anscheinend ausgezeichnet.
Es gibt hier unzählige Kreisverkehre und genauso viele Radarkontrollen. Es empfiehlt sich also, die Höchstgeschwindigkeiten strikt einzuhalten. Fahren lässt sich die Strecke gut. Man sieht viel und zwischendrin gibt es Strecken, die so gut ausgebaut sind, dass man auch 110 km/h zweispurig fahren kann.
Es wechseln Kornfelder und Wälder, die Landschaft ist hügelig und die Straßenränder sind mit bunten Wiesenblumen gesäumt.
Irgendwann sehe ich den ersten Huper U (Supermarkt). Sofort lege ich einen Stopp ein. Wie lustig: vor ca. 20 Jahren habe ich auf Korsika das letzte Mal so einen Laden betreten und hatte nun den Eindruck, es sei gestern gewesen. Zielsicher habe ich Landkarten, Geschirrhandtücher und Wasser gefunden. Die Karten vom ADAC haben ja nur Autobahn und die größten Straßen. Jetzt habe ich mir eine Gesamt-Frankreich 1:750.000 zugelegt - das beruhigt ungemein, wenn ich zwischendrin mal anhalten kann und nachsehen, wo ich überhaupt bin - so ganz ohne Internet. Und weil die Motivation und Idee Spanien so wie ein Floh im Ohr hockt, nehme ich gleich noch eine Spanien-/Portugalkarte im ähnlichen Maßstab mit... ich traue mich allerding nicht, sie aufzufalten: die ist so dick, dass ich bestimmt mein Dachzelt damit auslegen kann.
Es wird - obwohl ich nur Minipausen mache - doch immer später und sind noch knapp 100 km bis zum eingegebenen Ziel. Ich frage mich, was ich mache, wenn ich gegen frühestens 18 h dort lande, es gibt keinen Platz mehr oder er gefällt mir nicht. Kilometer für Kilometer fange ich an, Ausschau nach Campingplatz-Hinweisen zu halten. Sehe auch ein paar, bin aber unschlüssig und bleibe auf der Strecke.
Bis Volvic. Da gibt es einen Campingplatzhinweis direkt an der Straße. Es ist inzwischen 17 h und hier halte ich an. Der Platz ist nicht voll, ist mit 16,50 € der günstigste bisher, hat einen tollen Blick auf eine Burg und hat free WiFi!!! Die Entscheidung fällt sofort: hier bleiben und Reisebericht auf neuesten Stand bringen, sowie Fotos hochladen.
Inzwischen fühle ich mich auch tatsächlich "in Frankreich". Der junge Mann an der Rezeption spricht kein Deutsch und auf dem gesamten Campingplatz sehe und höre ich nur Franzosen, keine Deutschen und keine Holländer.
Alors, je dois parler Français.
Zum Abendessen gibt es den leckeren Käse aus dem Elsaß mit Baguette.
9 Stunden im Auto heute - ich glaube, ich muss morgen mal irgendwie für Bewegung sorgen - nicht nur des Autos, sondern Bewegung von mir, auch wenn die Küste und der ersehnte Atlantik dann einen weiteren Tag in der Ferne bleiben.
Inzwischen fühle ich mich auch tatsächlich angekommen "in Frankreich". Der junge Mann an der Rezeption spricht kein Deutsch und auf dem gesamten Campingplatz sehe und höre ich nur Franzosen, keine Deutschen und keine Holländer.
Alors, je dois parler Français.
Zum Abendessen gibt es den leckeren Käse aus dem Elsaß mit Baguette.
9 Stunden im Auto heute - ich glaube, ich muss morgen mal irgendwie für Bewegung sorgen - nicht nur des Autos, sondern Bewegung von mir, auch wenn die Küste und der ersehnte Atlantik dann einen weiteren Tag in der Ferne bleiben.
Für heute BONNE NUIT
Aufbruch: | 29.07.2017 |
Dauer: | 16 Tage |
Heimkehr: | 13.08.2017 |
Frankreich