"VIVE LA FRANCE"

Reisezeit: Juli / August 2017  |  von Birgit H.

09.08.17: Wintereinbruch?

Morgennebel bei 10 Grad .... brrrrrr

Morgennebel bei 10 Grad .... brrrrrr

die Bilderbuchlandschaft

die Bilderbuchlandschaft

Strecke: Langogne - Dole
Kilometer: 501
Übernachtung: Camping du Pasquier
Preis: 21,50 € (inkl. WiFi)

Oha, heute Nacht ließ ich die langen Jogginghosen an und bedauerte, dass ich anfangs meiner Tour aus der zweiten Decke das Inlet rausgenommen hatte (wg. der Hitze im Dachzelt). Bei ca. 10 Grad wird es doch ganz schön schattig.

Eine frostige Nacht. Aber ich bin froh, dass ich keine Regengeräusche höre.

7:30 Uhr wird es hell. Sonne, Nebel, aber kalt und alles feucht. Kein Wetter, um gemütlich einen Kaffee neben dem Auto im Gras zu trinken. Ich kurbel die Dachbox runter und jetzt kommt ein neues Problem:

die Verschlussklammern lassen sich nicht schließen, der Restspalt ist zu groß. Auch ein muskulöser junger Mann, der mir hilft, kann keine Abhilfe schaffen. Da es bisher immer recht warm war, befürchte ich, dass bei diesem starken Temperaturwechsel evtl. das Material der Box sich verändert :-/ ??

Ist ja auch egal, warum - so will/kann ich nicht fahren. Die hintere Schnalle ist zu, aber beide vorderen offen.

Ich parke das Auto in der Sonne vor der Rezeption und trinke hier in der Snackbar erstmal Kaffee in Ruhe - dann werde ich mir das Ganze erneut ansehen.

Eine Stunde, zwei Kaffee und ein Croissant später sind in der Sonne tatsächlich ein paar Millimeter Spielraum dazu gekommen, aber es reicht noch nicht. Bleibt nur noch: noch einmal ein Stück hochkurbeln und siehe da: kaum nehme ich die kleinen Kissen raus (die ich dummerweise vorne, an der schmalen Box-Seite platzierte), schon klappt die Sache!

Wieder was gelernt: Kissen müssen hinten gelagert werden!

Ich habe aufgrund des "Kälteeinbruchs", die Cargohose um die Beinteile verlängert und steige tatsächlich mit langärmeligem Shirt ins Auto. Am Anfang noch mit Heizung. Vom Rumwerkeln draußen habe ich eiskalte Finger.

Aber nun kommt die Sonne doch noch raus. Der Himmel ist blau mit weißen Wölkchen. Die Landschaft hügelig. Kühe auf Weiden, Kornfelder und kleine Dörfer sorgen für ein Bild wie aus einem Kinderbuch.

Le Puy-en-Velay

Die Stadt ist einer der Ausgangspunkte zum Jakobsweg - deswegen vermutlich auch die beeindruckende Statue auf dem Berg.

Leider habe ich hier keine Zeit zum Verweilen und auch die richtige Parkmöglichkeit für ein paar Fotos tut sich nicht auf. Deshalb hier ein paar Eindrücke:

https://de.wikipedia.org/wiki/Le_Puy-en-Velay

St. Etienne - Roanne - Digoin - Montceau

Es wird langweiliger. In St. Etienne erwischt mich wieder eine Baustelle, die so einiges an Zeit kostet, bis das Navi wieder konform mit den befahrbaren Straßen ist.

Ich will nach Dole. Aber auf einmal gibt es anscheinend eine Großbaustelle (damit meine ich die Länge). Und ich fahre von einem "déviation"-Schild zum nächsten und immer wenn mein Navi eine neue Anweisung gibt, ist dieser immer noch gesperrt und mit Umleitungsschildern versehen. So ca. nach 1 Std. wird mir die Sache zu heikel. Zwischenstopps mit Karte-checken zeigen, dass ich mich zwar noch nach Norden bewege, aber mehr west- als östlich. Nach Paris wollte ich eigentlich nicht

Die hübschen weißen Wölkchen am Himmel sind inzwischen eher graue Gewitterwolken und blauer Himmel auch nur sehr sporadisch zu sehen.

Außer 1 x Kleinigkeiten einkaufen, 1 x Tanken und ein paar PP (Pippi-Pausen) neben dem Auto habe ich keine Unterbrechungen gehabt und bin langsam gleichermaßen platt wie genervt. Die schöne Urlaubsstimmung geht so langsam den Bach runter.

Ich ziehe in Erwägung ganz heim zu fahren. Gebe das mal ins Navi ein: keine Chance - auch mit Autobahn zu weit. Schaffe ich nicht mehr - zu wenig geschlafen, zu platt. Vielleicht ein Hotel?? Ein paar Mal sehe ich Ibis, und Formule 1... Die kosten aber auch über 30 € und sehen grässlich aus. Mag nicht in so einem Bunker meinen Urlaub ausklingen lassen.

Letzter Versuch, wieder wenigstens die richtige Richtung einzuschlagen: ich gebe Mulhouse ein (Nähe der Franz-Deutschen Grenze) und zwar MIT AUTOBAHNEN.

Jetzt klappt es... und für 6,90 € komme ich mit Tempe 110 - 130 stressfrei ohne Baustellen von Montceau (fragt mich jetzt nicht, vor wieviel Stunden ich hier schon einmal war ) bis Dole.

Hier lese ich ein Schild Campingplatz. Da der Himmel inzwischen nicht mehr ganz so düster aussieht und es inzwischen nach 17 h ist, beschließe ich, diesen anzufahren. Leichter gesagt als getan. Zuerst lande ich noch in einem Nachbarort - bis mir eine Dame, die ich frage sagt, der hiesige Campingplatz sei leider schon lange geschlossen. Also wieder ein Stück zurück mit viel Glück finde ich endlich zu diesem:

Camping du Pasquier.

Der Platz ist mir eigentlich nicht gemütlich genug. Schon wieder zu viele Deutsche und zu "geordnet". Finde auch keinen so "kuscheligen" Stellplatz. Aber das ist in diesem Moment alles egal!

Ich bin am Ende meiner Kräfte und habe heute definitiv meine Grenzen erreicht. Also nur noch froh, dass ich aus dem Auto raus kann und mein Bett hochkurbeln.

Und natürlich erst einmal etwas essen und dann ausgiebig den "Wellness-Bereich" nutzen.

Bei Einbruch der Dunkelheit verstaue ich alles, was geht im Auto und klettere in mein Zelt. Es fängt tatsächlich wieder zu regnen an - aber wie im Wetterbericht angekündigt hört es irgendwann in der Nacht auf. Und so freue ich mich auf den morgigen etwas entspannteren Tag ohne Fahren.

Stellplatz nicht soooo originell oder kuschelig wie viele andere. Aber klar: Madame stellt sich mal wieder "quer"

Stellplatz nicht soooo originell oder kuschelig wie viele andere. Aber klar: Madame stellt sich mal wieder "quer"

Arbeitsplatz ist eingerichtet

Arbeitsplatz ist eingerichtet

© Birgit H., 2017
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Die Reise
 
Worum geht's?:
zur Verfügung stehen: 2 Wochen Urlaub und ein Kombi mit Dachzelt: Start ist in Nürnberg angedacht ist die Fahrt zur Atlantikküste "der Weg ist das Ziel" und in diesem Fall der Urlaub
Details:
Aufbruch: 29.07.2017
Dauer: 16 Tage
Heimkehr: 13.08.2017
Reiseziele: Deutschland
Frankreich
Der Autor
 
Birgit H. berichtet seit 11 Jahren auf umdiewelt.
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