China und Luzon 2017
05.09. Es geht nach Luoyang
Wir verlassen heute Peking in Richtung Luoyang. Nach dem Frühstück geht es mit dem Bus zum Westbahnhof. Das hat mich etwas überrascht. Ich wäre davon ausgegangen, dass man ab dem Südbahnhof fährt, weil wir ja in Richtung Süden fahren. Das Wetter ist recht bewölkt. Der Westbahnhof ist genauso groß wie der Südbahnhof. Wir bekommen unsere Fahrkarten ausgeteilt und auch erklärt.
In der oberen Zeile stehen Start- und Zielbahnhof und der Zug. Wir fahren mit der Zugklasse D. Das ist zurzeit der beste und schnellste Zug in China. Darunter Waggon und Sitzplatz. In der untersten Reihe steht ein Name (bei mir Stefan) und die Reisepassnummer. Das bedeutet aber auch, dass man beim Kauf einer Zugfahrkarte auf jeden Fall den Reisepass dabei haben muss. Das ist für mich etwas ganz neues. Es gibt mehrere Wartehallen immer für wenige Gleise. Dort müssen wir noch fast eine Stunde warten. Frau Zhang meint aber, wir sollen jetzt schon unser Gepäck direkt vor den Absperrungen abstellen, die erst kurz vor Einfahrt des Zuges geöffnet werden. Kurz vor der Öffnung beginnt so langsam das Gedrängel der Chinesen, aber wir behaupten unsere Plätze. Wir haben zwar unsere Sitzplätze, aber das Problem ist der Platz für unser Gepäck. Bei zwei Reisegruppen mit relativ viel Gepäck wird es eng. Wir sind aber als erste in unserem Waggon und bekommen es gut unter. Die Sitzplätze selbst haben angenehm viel Platz für die Beine. Der Zug beschleunigt ziemlich schnell auf 303 Km/h und das ist dann auch unsere Reisegeschwindigkeit. Wir fahren hier auf einer Trasse, die extra für den Schnellzug angelegt ist. Für das Schnellzugnetzt werden auch ganz neue Bahnhöfe relativ weit außerhalb der Städte aus dem Boden gestampft. Ich vermute, dass es in wenigen Jahren schon ein relativ dichtes Hochgeschwindigkeitsnetz geben wird. Der große Vorteil für Ausländer ist, dass hier in den Schnellzugbahnhöfen wie auch in den neuen U-Bahnen alles zweisprachig angeschrieben steht. Das Reisen auf eigene Faust wird aus dieser Sicht also tatsächlich immer einfacher. Trotz 5 oder 6 Zwischenstopps sind wir nach 3 Stunden 10 Minuten in unserem etwa 600 Kilometer entfernten Ziel angekommen.
Hier steigen wir um in einen Bus, der uns zum Shaolin Kloster bringt. Unterwegs fängt es an zu regnen. Bevor wir zur Besichtigung gehen, halten wir noch an einem Nonnenkloster um hier zu Abend zu essen. Zur „Begeisterung“ einiger der Gruppe gibt es Vegetarisch. Unter anderem solcher Leckereien wie Tofunudeln, Bohnen mit „Wurstscheiben“ aus Tofu, Pilz und Tofusuppe (geschmacksneutral), Suppe mit Pilzen und Datteln (ganz leicht süß) und anderes. Lecker waren die frittierten leicht süßen Kartoffelbällchen. Was etwas aus dem Rahmen fällt ist der Aal. Einer meint, das sei niemals Aal sondern Regenwurm. Zubereitet ist er ähnlich wie das sonst übliche Schweinefleisch süß, frittiert oder gebraten in Honig. Ich finde den sogar ganz lecker, aber da bin ich alleine am Tisch. Am anderen Tisch kommt er besser an.
Dann geht es weiter zum Shaolin Tempel. Leider hört es nicht auf zu regnen. Der Tempel selbst ist etwa einen Kilometer Fußweg vom Touristenparkplatz entfernt. Es fahren zwar Elektrofahrzeuge als Shuttle hin, wir laufen aber. Der Tempel ist sehr schön und liegt idyllisch an einem bewaldeten Berghang. Bei schönem Wetter wären die Bilder sicher noch besser geworden, aber selbst bei dem Schmuddel Wetter haben sie etwas.
Für den Rückweg beschließt ein Teil unserer Gruppe einschließlich mir selbst, die 15 Y für den Shuttle auszugeben anstatt im Regen zurückzulaufen. Die Strecke zieht sich nämlich schon ganz nett.
Gegen 18:30 fahren wir dann weiter Richtung Luoyang, wo wir übernachten. Draußen herrscht so ein Nebel, dass absolut nichts zu sehen ist. Entsprechend langsam fahren wir und kommen erst gegen 20:30 im Luoyang Grand Hotel an. Nachdem es morgen wieder weiter geht, packe ich nichts aus sondern stelle nur meinen Koffer auf mein Zimmer. 20:45 treffen wir uns zu siebt, um um das Hotel herum nach etwas essbarem zu suchen. Im ersten Restaurant, in das wir uns entschließen, rein zu gehen, werden wir abgewiesen. Sie machen bereits Feierabend. Danach kommt erst einmal nichts mehr. Also kehren wir um und bleiben vor einem anderen Lokal stehen, das wie ein Feuertopfrestaurant aussieht. Da sehen wir drinnen einen aus der Gruppe B. Der winkt uns, wir sollen rein kommen. Er sitzt mit seiner Begleiterin vor einem Suppentopf mit Weißkohl, Schweinerippchen und –Füße. Die Karte zeigt nur 5 oder 5 Variationen auf. Wir bestellen auf gut Glück. Erst wollen zwei nichts, als dann der Topf ankommt, die Soßen angerührt werden (Sesam oder Erdnusssoße mit einer Chillipaste), und die Plastikhandschuhe verteilt werden, da wollen die beiden doch auch mitessen. Der Berg an Fleisch ist schnell abgetragen und auch der Nachschub, der nachgelegt wird, wird verspachtelt. Dazu trinken wir Bier und Cola. Am Ende zahlen wir alle zusammen 203 Y. Es war lecker und dazu lustig, mit den Fingern zu essen.
Aufbruch: | 30.08.2017 |
Dauer: | 5 Wochen |
Heimkehr: | 01.10.2017 |
Philippinen