Indonesien: Sulawesi,Halmahera und...?
10.05.2018: LabiLabi-Tobelo-KupaKupa
Heute wollen wir mit dem Boot zurück nach Tobelo. Es fährt 3x pro Woche um 12Uhr.
So auch heute, am Donnerstag.
Es ist aber Himmelfahrt und auch hier ein Feiertag, somit ist mit Verspätung zu rechnen, denn erst wird gebetet und dann legt das Boot von Tobelo ab.
Die Tribes haben Sago gebracht, als Gegenleistung, weil sie von uns gestern abend bewirtet wurden. Das muss Ecko nun in der Sonne trocknen.
Diese Wand muss ich dann immer vor die Tür stellen. Man beachte die praktische Halterung für Zahnpasta und Zahnbürste des Hausherrn...
Wir fahren noch mal kurz zur „Tankstelle“ hier hängt auch wie in vielen Hütten eine Deutschlandfahne und man eilt um mich zu „besichtigen“
Da wir noch viel Zeit haben bis das Boot fährt, fahren wir noch mal los um weiße Kakadus zu suchen. Ich würde mir gerne noch welche anschauen.
Aber heute sehen wir keine—lediglich „Drongo“ -Vögel
Die sind auch sehr laut...
Dieses Gefährt hat uns zuerst überholt und die Ladies auf der Laderampe haben mich eingeladen mitzufahren...
Jedoch haben sie wenige Meter weiter eine Reifenpanne. Alex leiht ihnen sein Motorbike , damit er ins Dorf fahren kann um einen neuen Reifen zu holen ...
Dort leben sie...später habe ich erfahren, dass es nicht ihre Kinder-sondern ihre Geschwister sind um die sie sich kümmert, da ihre Eltern früh verstarben
Als ein frühes Mittagessen verspeisen wir den 2. großen Fisch und warten dann auf Mathias` Terrasse auf das Boot. Als wir es erblicken, starten wir mit unserem Gepäck Richtung Hafen.
Terrassen befinden sich hier anders als bei uns-grundsätzlich VOR dem Haus. Man möchte gesehen werden und jeder der vorbeikommt kehrt vielleicht auf ein kurzes Schwätzchen ein—bzw man wirft jedem der vorübergeht ein paar kurze Sätze zu.
Auch das Wohnzimmer befindet sich immer zur Straße—mit demselben Zweck: man möchte gesehen werden und stets präsent sein.
Wohnzimmer sind immer spärlich eingerichtet und wenn es einen Schrank gibt, ist es ein Schrank mit Glastüren—wie wir es als Vitrine kennen.
Darin bewahrt man die Schüsseln mit den fertigen Gerichten auf.
Hört sich witzig an-aber so ist das hier.
So konnten wir durch die Glastüren des Schrankes schon mal gucken welches es Gemüse heute gibt.
Matthias lässt es sich nicht nehmen, uns zum Hafen zu bringen.
Die Mopeds müssen oben auf Dach und angebunden werden.
Mit viel Muskelkraft von 2-3 Männern werden sie an der Bordwand nach oben gehievt..
Hier ist die gegenseitige Unterstützung wie immer selbstverständlich
Ich rolle meine Matratze aus und mache es mir auf den Bohlen bequem. Tatsächlich schlafe ich auch ein...
Die Fahrt dauert knapp 4 Stunden.
In Tobelo angekommen, habe ich eine etwas unangenehme Begegnung mit einem Polizisten.
Er kommt ins Boot und begrüßt Alex—sie kennen sich wohl. Dann nimmt er mich in Augenschein und ich wecke sein Interesse.
Er nimmt Alex die Sonnenbrille weg und wendet sich mir zu. Fragt woher ich komme usw....ich denke, er ist angetrunken. Die Brille möchte er behalten. Alex sagt in der typisch-indonesischen Höflichkeit nichts—aber da hat er nicht mit dem deutschen Kämpfergeist gerechnet.
Der Polizist hängt sich an mich und fragt vieles—er spricht aber kaum Englisch. Er bekundet offensichtliches Interesse mit den Worten:“ I like youuu..!“
Inzwischen kümmert sich Alex auf dem Dach um sein Motorbike und ich muß mich allein mit dem Typen rumärgern.
Bei nächster Gelegenheit nehme ich ihm die Brille wieder ab und sage resolut: „ Sorry—but it its my!“ und stecke sie mir auf den Kopf.
Dort ist sie erstmal sicher, denn auch er traut sich nicht mich zu berühren.
So dreist ist auch er nicht. Inzwischen hat sich ein Pulk um uns versammelt und alle amüsieren sich über das Schauspiel wie die Deutsche Lady sich dem Polizisten entgegensetzt. Dabei verliere ich keine Minute mein höfliches Lächeln.
Ich gebe nicht nach und als Alex sein Bike vom Boot gehievt hat, stolziere ich MIT der Brille und einem fröhlichen : „Bye-bye“ hinter ihm her.
Ich glaube mein „Publikum“ hat mir leisen Applaus gespendet...
Alex ist glücklich, dass er seine Brille wiederbekommt.
In Tobelo stoppen wir noch kurz am Imbiss und nehmen „Chicken to go“ mit. Beim warten beobachte ich einen kleinen Jungen, der emsig sein Fahrrad „repariert“
Zu süß: in dem Eimer hat er „Werkzeug“ verschiedene Pinsel und Schraubendreher. Alles breitet er aus und „repariert“ sein Fahrzeug
Nach Kupa-Kupa zu kommen, ist fast wie heimkommen.
Das strahlende Gesicht von Ona erwärmt immer wieder mein Herz...
Inzwischen ist das Resort gut besucht: eine nette französische Familie mit 2 Kinder ist eingetroffen. Eliane hat böse Verletzungen von einem Motorbike-Unfall. Das erinnert mich an meinen letzten Besuch hier.
Sie hat viele offene Wunden und kann nur schlecht laufen.
Ihr Mann ist Didier—ein gutaussehnder Indonesier.
Dann gibt es da noch Jeff (Jeffrey) ein Mann aus Australien, der 3 Monate durch Asien reist nd vorwiegend surft. Er kam von Morotai und hat hier vorgestern seinen 55igsten Geburtstag gefeiert.
Außerdem noch ein indonesiches Paar.
Wir speisen gemeinsam und verbringen einen geselligen Abend miteinander
Lutz gibt nach dem Essen eine Flasche Whiskey aus. Importierten Alkohol bekommt man in Tobelo in einem kleinen Laden nur „unter der Ladentheke“. Und das zu hohen Preisen. Auf der Flasche steht der PReis von 80.000IDR—zahlen muss man aber 240.000 IDR
Aber er schmeckt lecker und die Flasche ist im Nu leer
Aufbruch: | 26.04.2018 |
Dauer: | 4 Wochen |
Heimkehr: | 21.05.2018 |