Auf ins Neolithikum

Reisezeit: September / Oktober 2018  |  von Herbert S.

Rückreise mit Eurowings

Und das ging bei Eurowings mal wieder gründlich in die Hose. Angesagter Flug 18.00 Uhr. Wir machen uns gegen 10.00 Uhr auf die Piste und fahren gemütlich die 150 km an der Ostküste entlang, die wir vor einer Woche in Dunkelheit in entgegengesetzter Richtung gefahren sind. Die Orte sind insgesamt nicht so einladend – möglicherweise auch deshalb, weil die Landschaft flacher ist. Kurz vor dem Flughafen suchen wir dann nach einem Restaurant mit ausgezeichnetem Ruf, 4 km in den wieder näher liegenden Bergen. Der Hund begrüßt uns zwar, aber der Patron hat den Laden wohl schon zur Winterpause abgeschlossen. An der Küste essen wir dann eine Pizza – kurz vor der Schließung des Lokals – der Koch scheint dabei noch schnell alle Zutaten auf den Teig geschmissen zu haben, bevor sie gebacken wurde. Geordnet sieht anders aus.
Der grüne Michelin weist südlich des Flughafen noch zwei Sehenswürdigkeiten aus, die romanische Kathedrale von La Canonica und die direkt nebenan liegenden Ausgrabungen von Mariana. Die Kirche San Pedro liegt etwas abseits in den Wiesen und nach einem schweren Regenfall ist der Weg dorthin nicht fahr-/gehbar.

Kathedrale Santa Maria Assunta

Kathedrale Santa Maria Assunta

Die Kirche Santa Maria gilt als Prototyp romanisch-pisanischer Kirchen auf Korsika im 12. Jahrhundert. Sie ist eine Basilika mit bescheidenen Ausmaßen (35 m lang, 12 m breit, 13 m hoch). Das Mittelschiff ist breiter und höher als die Seitenschiffe; im Osten ist eine halbkreisförmige Apsis mit Halbkuppelgewölbe vorgesetzt. Das davor liegende Joch ist als Tonnengewölbe konstruiert. Das Besondere der Kirche ist ihre schlichte Architektur, wobei dennoch die Wirkung durch die Verwendung eines marmorartigen, scharfkantig aneinandergefügten polychromen Steinmaterials verschiedener Größe erzielt wurde. Die Steinplatten, die beide Seiten des Mauerkerns, der aus Kieselsteinen und Kalkmörtel besteht, verkleiden, sind im Wechsel gemauerte breite und schmale Plattenschichten.
Westfassade: Ihre Wandaufteilung in drei Bereiche entspricht der Konstruktion des Innenraumes der Basilika in drei verschieden große Schiffe. Hier befindet sich auch der Haupteingang. Zwei schmale Pilaster stützen einen Halbkreisbogen mit einem in Hochrelief skulptierten Fries mit Tierdarstellungen (Hirschjagd), die stark an lombardischen Schmuck erinnern. Das Türbogenfeld wird von einem mit der Archivolte konzentrischen Fries und einem monolithischen Türsturz - beide mit Rankenornamentik -umgrenzt

(aus: Rother Korsika)

Die Seitenfassaden sind fast schmucklos; nur schießschartenartige Fenster lockern die Seitenschiffe und den oberen Teil des Mittelschiffs auf.

Die Kathedrale Santa Maria Assunta, >La Canonica< steht auf dem Boden der ehemaligen römischen Siedlung Mariana, von der bisher nur wenig ausgegraben worden ist: Mauerreste eines Bades, Mosaiken, Therme. Die Ablagerungen des Golo deckten nach und nach die Reste dieser Siedlung zu, die im 5. Jahrhundert von Vandalen und Langobarden zerstört und im 9. Jahrhundert wegen der Barbarenüberfälle und der Malariagefahr verlassen worden waren.

Am Flughafen geben wir unser Auto ab, ‚similar clean‘ (man droht mit 80€ Kosten bei übermäßiger Verschmutzung) und checken ein. Inzwischen ist allerdings schon die erste SMS eingetroffen: Flug verspätet sich um 15 min.

Flughafen Bastia

Flughafen Bastia

Hinter der Sicherheitskontrolle gibt es in Bastia nichts mehr an Eß- oder Trinkbarem zu kaufen. Ab 17.00 Uhr sitzen wir dort und werden noch zwei mal durch Nachrichten auf späteren Abflug vertröstet. Letzte Meldung 19.15 Uhr – um diese Zeit ist noch nicht mit dem boarding begonnen worden. Schließlich stelle ich beim Betreten des Flugzeuges fest, dass ich trotz einchecken über Internet plötzlich völlig andere Plätze erhalten habe. Der Kapitän meldet sich 19.45 Uhr kurz vor dem Start mit rasender ‚Nuschelei‘ ohne Entschuldigung, geschweige Erklärung warum der Flug wieder einmal zwei Stunden verspätet ist. Kurz vor dem Verdursten ist gegen 20.15 Uhr – d.h. mehr als 3 Stunden ohne die Möglichkeit ein Getränk zu erhalten – Wasser bei der diensttuenden Flugbegleiterin (mittellange blonde Haare) nur gegen Zahlung von 3 (in Zahlen drei) € zu erhalten. Für mich grenzt dies fast an Körperverletzung.
Fazit: Nie wieder EUROWINGs.

© Herbert S., 2018
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Auf der Komplettierung der Mittelmeerinseln fehlt uns auch noch Korsika - nun ist diese Insel an der Reihe. Das Wetter soll Anfang Oktober noch angenehm sein, die Preise für Ferienhäuser sind schon moderater, da es für viele strandliegenden Urlauber schon kühler wird.
Details:
Aufbruch: 29.09.2018
Dauer: 8 Tage
Heimkehr: 06.10.2018
Reiseziele: Frankreich
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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