Auf ins Neolithikum

Reisezeit: September / Oktober 2018  |  von Herbert S.

Sartène

Inzwischen ist es schon 14.30 Uhr und es gab noch nichts Eßbares. Dafür sind aber bereits beide Flaschen Wasser nahezu geleert. Ein Schwarzbrot mit Mortadella und Kaffee aus unserer bewährten Thermoskanne hilft da an einem schattigen Plätzchen. Die Fahrt nach Sartène ist nicht lang und bietet auf dem Weg tolle Ausblicke auf die korsischste Stadt Korsikas, wie sie ein Reiseführer beschreibt, da es wohl nirgendwohin sonst so viele von den typischen Bruchsteinhäusern mit kleinen Fenstern gibt wie hier.
Sartène liegt im Halbrund oberhalb des Rizzanese-Tals, das einen natürlichen Hafen bildet. Ihre wehrhaften alten Häuser und die gelebten Traditionen verleihen ihr einen besonderen Charakter.

Wir beginnen den Rundgang mit einem Besuch im Museum für Prähistorie. Es ist ein ganz moderner Bau, in dem beginnend mit der ältestes Erdgeschichtsepoche allmählich bis ins Mittelalter museumspädagogisch hervorragend präsentiert eine unermessliche Fülle von Exponaten gezeigt wird. (siehe Unterkapitel)

Über steile Treppen , die wir vorher mühsam hochgekraxelt sind, wieder hinab in die sehenswerte Altstadt, dessen steile Hanglage am meisten imponiert.

Dieser Platz im Schatten von Palmen und Ulmen ist mit seinem Markt (Samstag) der belebteste der ganzen Stadt. Er wird vom Rathaus und der imposanten Egllse Ste-Marie überragt. Außerdem gibt es ein Kriegerdenkmal zu sehen.

Place de la Liberation (ehemalige Place Porta)

Place de la Liberation (ehemalige Place Porta)

EgliseSte-Marie (Santa Maria Assunta)
Mit dem Bau dieser Kirche aus Granitquadern wurde 1766 begonnen. Sie besitzt einen dreistöckigen Glockenturm mit durchbrochenem Mauerwerk und einer Kuppel. Im Innenraum sind an der Wand links vom Hauptportal das Kreuz und die Kette zu sehen, die der Rote Büßer am Karfreitag trägt. In einer Vitrine rechts befindet sich die bemalte Holzstatue mit dem vom Kreuz abgenommenen Christus. Der Chorraum ist mit einem stattlichen barocken Altar aus polychromem Marmor ausgestattet, wie sie im 17. Jh. aus Ligurien und der Toskana importiert wurden. Über dem Altar hängt ein schönes Kruzifix.

EgliseSte-Marie (Santa Maria Assunta)

EgliseSte-Marie (Santa Maria Assunta)

Von dem Gewölbegang des Rathauses gelangt man in ein Viertel - Quartier de Santa Anna -, das sich sein mittelalterliches Flair bis heute bewahrt hat. Es wird von einem Labyrinth dunkler, gepflasterter Gässchen durchzogen, die durch Treppen und Gewölbe verbunden sind. Die hohen Häuser mit dicken Mauern aus Granit und den immer geschlossenen Fensterläden wirken wehrhaft und abweisend

Gegen 17.30 Uhr beschließen wir dann müde mit fast 20000 Schritten den Besichtigungstag und begeben uns auf die Rückfahrt.

müde wie wir

müde wie wir

Nach intensiver Suche ( die ganze Küste südlich unseres Domizils ist bereits im Winterschlaf – nur ein Mann mit Gewehr und Hund läuft umher und scheint die Wildschweine zu suchen, die Ulrike die Straße hat entlang laufen sehen) landen wir schließlich in Pianottoli bei Chez Felix. Ulrike nimmt einen Spieß von der Entenbrust und ich einen korsischen Salat. Der Pichet Weißwein mündet hervorragend nach den Orgien in Wasser; das Wasser aus der caraffe d’Eau schmeckt zumindest am Anfang stark nach Chlor, ist nachher aber genießbar.

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© Herbert S., 2018
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Auf der Komplettierung der Mittelmeerinseln fehlt uns auch noch Korsika - nun ist diese Insel an der Reihe. Das Wetter soll Anfang Oktober noch angenehm sein, die Preise für Ferienhäuser sind schon moderater, da es für viele strandliegenden Urlauber schon kühler wird.
Details:
Aufbruch: 29.09.2018
Dauer: 8 Tage
Heimkehr: 06.10.2018
Reiseziele: Frankreich
Der Autor
 
Herbert S. berichtet seit 18 Jahren auf umdiewelt.
Reiseberichte von Herbert sind von der umdiewelt-Redaktion als besonders lesenswert ausgezeichnet worden!
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