Auf ins Neolithikum
Palaggiu
Nach einer guten Stunde erreichen wir dann den Parkplatz und nehmen den Holperweg zurück zur Hauptstraße (D2), auf der wir den Weg zu den über 200 Menhiren, Dolmen etc. fast verpasst hätten, wenn nicht in einer langgezogenen Linkskurve eine ganze Reihe Autos geparkt hätten. Am Beginn eines versperrten Weges steht mit Spray ‚Menhirs‘ aufgesprüht - es müssen Analphabeten gewesen sein.!
Der Weg führt lange Zeit aufwärts bis zu einem verfallenen Haus, wo man mit Steinen einen Hilfspfeil auf den Boden gelegt hat, damit man den richtigen der vier Abzweigungen wählt . Danach geht es eine ganze Zeit abwärts bis an einem Mauerrest ein roter Pfeil auf die Fortsetzung hinweist.
Das Gelände von Palaggiu ist überwältigend, eingefallene Dolmen und mehrere intakte Steinreihen und noch mehr umgefallene Menhire lassen uns aus dem Staunen nicht mehr herauskommen.
Hier findet sich die größte erhaltene Ansammlung von Menhirreihen im Mittelmeerraum.
258 Monolithe wurden zwischen 1964 und 1968 durch Roger Grosjean (1920–1975) ausgegraben. Es handelt sich um 76 frühanthropomorphe Menhire (entstanden zwischen 1900 und 1400 v. Chr.), sechs anthropomorphe Menhire der bronzezeitlichen Torreaner und drei Stelen (1600–1000 Chr.). Der Rest sind aufgrund der Verwitterung nicht näher zu bestimmende Steine.
Die Alignements bestehen aus 7 Gruppen, deren Achsen bis auf eine Ausnahme wie üblich in Nord-Süd-Asurichtung verlaufen, mit der Vorderseite nach Osten gerichtet, der aufgegehenden Sonne zu, was möglicherweise die Hoffnung auf eine Wiedergeburt der Toten ausdrückt. Nur die qwestliche , viel kleinere Steinreihe ist rechtwinklig dazu in West-Ost-Richtung ausgerichtet. Grosjean vermutete diese als Vorratslager oder als Lager ausgemusterter Steine.
Aufbruch: | 29.09.2018 |
Dauer: | 8 Tage |
Heimkehr: | 06.10.2018 |