Zwei Schwarzwälder auf Bootstour
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Toulouse
Am nächsten Morgen wollen wir frühzeitig, die Leinen losmachen und weiter nach Toulouse. Wir verabschieden uns von Mareike, Annette, Jürgen und Helmi und bekommen noch eine Rolle Klopapier geschenkt, da ich versehentlich Küchenrolle statt Klopapier eingekauft habe. Wie gut, dass wir uns getroffen haben. Vielleicht gibt es ja ein Wiedersehen in Toulouse.
Je weiter wir voran kommen, um so besser ist der Zustand der Platanen, hier scheinen sie noch gesund zu sein. Die Brücken sind jetzt aus roten Backsteinen, sehr schön. In Toulouse wurden früher Backsteine hergestellt und damit die Brücken gebaut. Richtige Steine mussten angekarrt werden und waren daher teuer.
Alles ist schon sehr südländisch, vor allem die Hitze, die wir nicht gewohnt sind. Ein Hoch auf die Platanen, die uns beschatten.
Für die Schleusen gibt es oft keinen Schleusenmeister mehr. Diese werden elektronisch gesteuert. Man drückt den Knopf entweder abwärts (avalant) oder aufwärts (montant). Wenn das Boot dann in der Schleuse festgemacht ist, wird über den grünen Knopf für den Schleusenvorgang in Gang gesetzt. Wir überwinden eine Schleuse von über 5 Metern Fallhöhe und noch viele kleinere, auch Doppelschleusen, bei denen man von einer Schleusenkammer in die andere kommt und dann erst wieder auf Kanalhöhe ist.
In Toulouse laufen wir um 17 Uhr ein. Zuerst werden wir von den Werken von Airbus empfangen. Nicht grade spektakulär, aber jeder kennt zumindest den Namen. Es ist sehr eng über den Kanal, da viele Hausboote an der Seite liegen, die ständig bewohnt sind, auch Hotelschiffe, in denen man sich einmieten kann. Dann unser Hafen, Port Saint Sauveur. Wir haben das Glück, dass wir an einem Steg festmachen können, der einen eigenen Zugang hat. Richtig nobel ist das. Gegenüber Bäcker, Metzger und was das Herz begehrt. Was sind wir für Glückspilze. Erst mal ausruhen, die Hitze sind wir eben nicht so gewohnt.
Tags darauf wird eingekauft. Wir müssen einiges schleppen, aber wer weiß, wann wir das nächste Mal einkaufen können. Danach geht es in die Stadt.
Was für eine Stadt - mit einem wunderschönen Park, Garten Grand Rond, der im 18. Jahrhundert angelegt wurde und mit altem Baumbestand bestückt ist. Alle Spazierwege führen auf ein zentrales Wasserbecken zu.
Das Capitole,in dem sich das Rathaus befindet, wurde im 18. Jahrhundert erbaut. Seine Fassade im neoklassischem Stil besteht aus einem Wechsel aus Backsteinen und hellem Stein. Vor dem Capitole ist der größte Platz der Stadt.
Wir besuchen die Basilika Saint Sernain, die zwischen dem 11. und 14. Jahrhundert erbaut wurde. Sie gilt als Etappe auf dem Jakobsweg und gilt als eine der bedeutendsten noch erhaltenen romanischen Kirchen in Europa.
Ebenfalls sehenswert ist die Kathedrale Saint Etienne aus dem 13. und 17. Jahrhundert. Die Innenausstattung ist einfach eine Wucht, geschnitztes Chorgestühl, wunderschöne Schmiedearbeiten, Stuck..... Jeder Handwerker hatte da zu tun.
Unbedingt müssen wir noch die Garonne sehen. Dieser gewaltige Fluss, der leider nicht schiffbar ist.
Toulouse ist eine ökologische Stadt. Es gibt überall Fahrradstationen mit E-Bikes. Die erste halbe Stunde ist sogar gratis und überall an den Stationen kann man diese auch wieder zurück geben. Und das klappt.
Und Toulouse tut etwas, damit die Stadt sauberer bleibt. Es gibt überall öffentliche Toilletten und wer beim Pinkeln in öffentlichen Anlagen erwischt wird, , der zahlt 450 Euro Strafe. Das gleiche gilt für Hundekot. Überall sind Sammelbehälter für Flaschen und Müll aufgestellt, aber leider gibt es immer wieder Leute, die die Mülleimer übersehen.
Aufbruch: | 18.05.2019 |
Dauer: | circa 8 Wochen |
Heimkehr: | Juli 2019 |