West-Kanada: Von Vancouver nach Calgary
Von Jasper nach Saskatchewan river crossing
Heute ist es soweit. Wir verlassen die Tekacka Lodge und reisen fröhlich Richtung Saskatchewan. Das ist etwa die Hälfte zwischen Jasper und Banff.
Die Nacht war wieder mal schlecht. Es war wieder tierisch kalt. Die Heizung in der Butze kann entweder Iglo oder Tropen. Beides nicht das was man sich Nachts wünscht. Ich hatte wieder den Fensterplatz und es zog wie Hechtsuppe. Die Halsschmerzen ließen nicht lange auf sich warten. (Die Erkältung ist Mittlerweile auch da.)
In der Nacht weckte mich Sinja, da unser Freund die Maus unterwegs war. Sie sauste hin und her. Ich wusste ja Bescheid über die Überraschung in der Ecke. Ich dachte nur "Lauf du nur".
Am nächsten morgen hat Killer Dave volle Arbeit geleistet und die kleine Maus schlief selig. (Das Beweisfoto bleibt unter Verschluss)
Jetzt heißt es, nichts wie weg hier. So wird im sauseschritt alles zusammengesucht und eingepackt. Wir geben die Schlüssel ab und auf die Frage ob es uns gefallen hat, folgt nur ein kurzes "ja". Erstens hatten wir keine Lust mit ihr da lang und breit drüber zu philosophieren und zweitens reicht mein Wortschatz nicht aus um ihr zu erklären was alles kacke war.
So sitzen wir im Auto und ein paar Flüche über die Tekacka Lodge später, rumpeln wir über die Bremshuppel an der Einfahrt. Auf nimmer Wiedersehen.
Jetzt geht es wieder den Icefield Parkway runter. Diesmal mit deutlich schlechterem Wetter als gestern. Heute ist es kühl und bedeckt.
Unser erster Stop ist an den Sunwapta Falls. Auch diese Wasserfälle sind wieder ganz nett anzuschauen. Auch hier zeigt sich wieder die Kraft des Wassers. Echt beeindruckend.
Jetzt sind wir auf dem Weg zu dem Columbia Icefield. Dort gibt es den Sykwalk. Ein Bogen mit Glasboden der über einen Canyon ragt. Dieses Event entfällt aber aufgrund des Wetters. Es schneit und es sind nur 0-2 Grad. Und die Wolken hängen so tief, dass man sich das getrost sparen kann. Unser nächster Halt ist am Athabasca Gletscher. Es gibt einen Parkplatz unweit des Gletschfußes. Das Wetter ist nach wie vor schlecht. Also entscheiden sich meine beiden Frauen dafür im Auto zu bleiben und Mittag zu essen. Ich stiefel dann mal los. Bestens ausgerüstet mit Softshell Jacke und Turnschuhen. So gehts den schotterhügel hoch. Dann wird ein kurzes Schneefeld überquert. Jetzt sieht man den Gleitscher. Ich komme an eines Jahresmarkierung vorbei. 1992. Hui, jetzt ist der Gletscher aber ganz schön weit weg davon. Die letzte Markierung ist von 2006. Auch von dort sind es wohl noch 200m bis zum Eis. Erschreckend! 2006 ist ja noch nicht so ewig her. Vergnügte Touristen können sich mit Spezialbussen direkt auf den Gletscher chauffieren lassen. Dieses Angebot wird gerne angenommen und so sind unzählige Busse unterwegs. Ich halte das für mehr als zweifelhaft, da das dem Gletscher bestimmt nicht zu mehr Eis verhilft. Übrigens, die erste Jahresmarkierung war direkt am Highway. Sie zeigt die Zahl 1885. Von dort bis zu dem heutigen Gletscher sind es bestimmt 1,5 - 2 Km. Das finde ich echt heftig.
Ich drehe also meine Runde fertig. Sämtliche Nationen tun es mir gleich. Da es richtig zieht und der Schnee mehr wird, schlage ich den Heimweg ein. Schnell noch mit meinen Snow boots den steilen, glatten Berg runter und ab ins warme.
Nun geht die wilde Fahrt weiter. Kurz hinter dem Gletscher wird das Wetter deutlich besser und ein atemberaubendes Bergpanorama kommt zum Vorschein.
Jetzt halten wir bei dem Bridal Veil Falls und den Panther Falls mit einer Höhe von 370m bzw. 61m. Um ein gutes Foto zu erhaschen muss man einen kleinen Sockenschuss haben und etwas ab der offiziellen Wege spazieren. Letztens hatte ich mich ja noch über diese Menschen aufgeregt, die sowas machen.
Naja, so schlimm war es dann nicht. Mit leichten und sicheren Schritten (und nicht zu dicht an der Kante) konnten die Männer dann doch noch ein ganz gutes Foto machen. Jana fand das nicht so geil, Sinja hat es nicht gesehen. Wir sind aber noch vollzählig.
Danach sind es noch ein paar wenige Kilometer bis Saskatchewan river crossing. Dort gibt es nichts, außer ein Motel (dass die Besten Jahre bereits hinter sich, aber trotzdem das Preisniveau eines Nobelschuppens hat)und eine Tankstelle. Kein Handyempfang, kein WLAN, Strom nur durch ein Aggregat. Ein herrlicher Ort.
Da unsere Zimmer noch nicht fertig sind, gehen wir in die Cafeteria und laben uns an den köstenlichen Speisen und vertrödeln die Zeit. Für heute haben wir nichts mehr vor. Dann können wir endlich in die Zimmer. Jeweils ein Zimmer mit zwei Queensize Doppelbetten. Die werden wieder kurzerhand ins eins umgewandelt und zur Spielwiese von Lene. Dann ist auch schon wieder Zeit fürs Abendessen. Hier gibt es sowohl Buffet, als auch à la carte. Beim rein gehen haben wir vernommen, dass Kinder kostenfrei vom Buffet essen können. Deshalb ordern wir erstmal 4 anständige Burger und für die Kinder vom Buffet. Der Kellner meinte aber, dass das nur geht, wenn die Eltern auch Buffet essen. Sooooooo ist das also. Ok, dann bestellen wir so was für die Kinder. Aber nachdem wir aufgezählt haben, wie das Essen wegen Allergien etc. sein muss, entscheidet sich der Kellner doch dafür, dass die Buffet-Variante doch geht. Warum nicht gleich so?
Nach dem Essen gehts bald ins Bett. Alle sind müde von den 3 unruhigen Nächten in der Tekacka lodge.
Das Crossing Resort in idyllischer Lage. Allerdings ist der Lack schon gut ab. Auf den Bildern siehts aber gar nicht so schlecht aus. Bin selbst erstaunt
Aufbruch: | 22.05.2019 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 11.06.2019 |