West-Kanada: Von Vancouver nach Calgary
Von Parksville nach Tofino
Unser nächstes Ziel heißt Tofino. Tofino ist ursprünglich ein kleines Fischerdorf im Westen von Vancouver Island, das direkt am Pazifik liegt. Es ist nicht gerade der Nabel der Welt, aber von hier kann man zum Beispiel gut Whale Watching Ausflüge starten. Es führt auch genau eine Straße dahin. Daran merkt man, dass es schon echt ab vom Schuss ist. Wer will, kann sich das ganze ja mal auf der Landkarte ansehen.
Die Strecke von Parksville sind ca. 170 km. Für deutsche Verhältnisse nicht viel, in Kanada kann das aber schon mal länger dauern. Also nochmal kurz tanken, man weiß ja nicht wann man wieder eine Tanke zu Gesicht bekommt.
Das Auto ist bepackt, das Kind auf der Rückbank bekommt auch bald schon wieder schwere Augen. Dann kann sie ja mal etwas schlafen.
Nach ca. 30km kommt man bei "cathedral Grove" vorbei. Ein kleiner Park mit riesen Mammutbäumen und richtig Urwaldmäßig. Dort kann man ja mal einen Stopp machen. Blick auf die Rückbank, Kind schläft. Jetzt kann man sich überlegen, ob man das jetzt sehen muss oder ob man ein zufriendenes Kind haben möchte. Die Entscheidung fällt auf das Kind. Schließlich kommt man auf der Rückfahrt nochmal vorbei. Also lassen wir diesen Stopp links liegen. Jetzt geht es weiter durch die kanadische Bergwelt mit Seen, viel Wald und einer richtig schönen Landschaft.
Kurz vor Tofino ist eine Baustelle und die Straße zeitweise voll gesperrt (wir erinnern uns: nur eine Straße nach Tofino). Da ist eine Vollsperrung eher Nachteilig. Deshalb kann man nachlesen zu welcher Zeit die Straße gesperrt ist. Wir haben unsere Fahrzeit so getimed, dass wir eigentlich ohne große Verzögerungen dadurch kommen müssten.
So schlendern wir durch die Landschaft und wenn man sich an die Geschwindigkeitsbegrenzung hält, ist man schon eher ein Bremsklotz und ein Verkehrshindernis. Aber so ist das halt. Wir hängen an unserem Führerschein und außerdem haben wir Urlaub. Doch auch irgendwann kommen wir mal in den Genuss ein Überholmanöver zu starten. Unser Ford ist plötzlich überrascht was denn jetzt los ist. Die Verbrauchsanzeige huscht mal eben auf schmale 48l/100km nach oben, von einer Beschleunigungsorgie ist aber nichts zu spüren. Mit wildem getose und einer beschleunigungsfreien Geschwindigkeitszunahme knacken wir die 100km/h. Wir schaffen es aber trotzdem vorbei und alle können sich wieder entspannen und unsere Wanderdüne stellt ihren vorherigen Ruhepuls wieder ein.
In Tofino angekommen beziehen wir wieder unsere Airbnb Behausung. Wieder ganz nett hier und (wie alles in Tofino) sehr zentral gelegen. Wir haben vorab schon Whale Watching und Bear Watching Ausflüge gebucht. Diesmal so, dass es ohne die Kinder von statten geht. Unsere Damen starteten mit der Whale Watching Tour und waren auch begeistert die großen Grauwale aus der Nähe sehen zu können. Allerdings sind die Tiere schwer vor die Linse zu bekommen. Denn sieht man sie, sind sie auch schon wieder weg. Und dass die Wale springen wie Free Willy und das 100mal hintereinander scheint eher nicht so häufig vorzukommen. �
Die zweite Runde starten die Herren mit der Bear Watching Tour. Diesmal mit einem Zodiak, einem offenen Schnellboot für 12 Leute. Auf gehts zum Hotspot der Bären. Scheinbar wussten die Bären aber nicht, dass das ein Hotspot ist. Somit ging die Suche los, denn normalerweise kommen die Bären zum Fressen an das Ufer. Lange haben wir nichts gesehen, außer die wieder einmal wunderschöne Landschaft. Am Ende des Tages haben wir zwei Bären zu Gesicht bekommen. Alles in allem hätten wir mit mehr Bären gerechnet, aber trotzdem war es schön. Dann ging es mit Volldampf nach Hause. Der am Anfang gut gemeinte Tipp der Crew eine Sonnenbrille oder sonstigen Augenschutz zu verwenden, hat eine unserer Mitfahrerinnen gekonnt ignoriert. So schlackerten ihr die Augenlieder bei der Rückfahrt ganz schön. Ich denke sie hatte keinen Spaß und war froh als wir im Hafen angekommen waren
Die Ausbeute der Bären bei den Damen war wie bei uns sehr mau. Sie sahen auch nur zwei Bären.
Tofino ist ein wirklich schönes kleines Örtchen mit vielen kleinen Läden. Das Publikum ist sehr jung und eher von Surfertypen geprägt.
Am Morgen unserer Abreise stand noch die Whale watching Tour der Herren auf dem Programm. Früh morgens ging es los und die Frauen wurden mit den Kindern nach dem Frühstück allein gelassen. Wir gaben nochmal den Hinweis, dass wir bis 12 Uhr die Wohnung geräumt haben sollten. Unsere Tour ging aber glücklicherweise bis ca. 11:30 Uhr. Sachen packen, Kinder bespaßen und bestenfalls das Auto beladen lag also in den Händen unseren Frauen. Was ein Glück für uns.
Also nix wie hin zu unserem Veranstalter, Ganzkörperanzug an und ins Boot springen. Erste Reihe auf den "Rodeo" Plätzen. Es dauerte nicht lange, da haben wir die ersten 2-3 Buckelwale vor der Küste gesichtet. Unser Captain lies uns so nebenher treiben und wir konnten die echt faszinierenden Tiere in Ruhe beobachten. Echt geil.
Dann sind wir ein Stück weiter raus gefahren und da haben wir den Jackpot erwischt. Dort waren so 20-30 Buckelwale beim fressen. Das kommt wohl auch nicht soooo häufig vor, dass man eine so große Gruppe sieht. Dann haben wir uns das eine ganze Weile angesehen. Alle waren begeistert.
Unsere Zeit war schon weit vorangeschritten und wir sind dann noch bei den Felsen von den Seelöwen vorbei gefahren. Auch schön, aber im Vergleich zu den Walen eher öde.
Im Anschluss sind wir mit allem was das Boot hergeben hat Richtung Hafen gedonnert, weil die nächste Tour schon gewartet hat.
Zu Hause sind wir dann auf zwei gestresste Frauen getroffen, die natürlich noch nicht fertig mit packen waren. Aber mit den Nerven waren sie fertig �
Jetzt brechen wir auf nach Nanaimo...
Aufbruch: | 22.05.2019 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 11.06.2019 |