West-Kanada: Von Vancouver nach Calgary
Von Whistler nach Kamloops
Wie bereits geschrieben, sind wir mit Frühstück versorgt. Das Kind ist müde und schläft kurz nach dem Start ein. Jetzt heißt es Meter machen. Jetzt ist auch das Buffet eröffnet und schnell zeigt sich, dass die Wahl des Nutella-Muffins für den Fahrer nicht die beste Wahl war. Schnell sind Finger, Gesicht, Hose und Auto eingesaut. Leider wird die brenzlige Situation durch Sinja erst spät und nur durch Nachdruck erkannt.
Nach einigen Kilometern sind wir richtig in der Einöde. Keine schöne Landschaft. Hier könnte gut ein Krimi mit hässlichem Ausgang spielen. Also nichts wie weg hier. Dann geht es in die Berge. Es reiht sich Kurve an Kurve. Dann auch noch ein langsamer Pick-Up vor uns. Überholen mit unserer Wanderdüne eher nicht so schlau und außerdem Verboten. Nach gefühlten unendlichen Kilometern bergauf und dem lahmen Typen vor uns muss die Wanderdüne zeigen was geht. Also vorbei trotz Überholverbot. Hat hoffentlich keiner gesehen außer der Schlange hinter uns.
In den Bergen begegnet uns auch wieder eine schöne Landschaft. Es geht bergauf und bergab. Teilweise geht es richtig übel steil Bergab. Außerdem gibt es nirgends Leitplanken und die Beifahrerin macht hier und da einen etwas unentspannten Eindruck. Auch ich lasse mir die Verunsicherung nicht anmerken und stelle ab und zu fest, lieber doch auf die Straße zu gucken und hier und da Abstriche bei meinen Landschaftseindrücken zu machen. Wir kommen vorbei an riesen Seen, hohen steilen Bergen, mal dicht Bewaldet, mal ganz kahl.
Irgendwann verlassen wir die Berglandschaft und wir kommen auf eine Plateau Ebene. Hier ist es sehr kahl. Nur Büsche, kaum Bäume, sehr trocken und gar nicht schön. Das Thermometer schwankt immer zwischen 28-32 grad. Eigentlich wollten wir eine Mittagspause machen. Aber hier lassen wir das bleiben. Wir fahren jetzt durch bis Kamloops. Die Landschaft ändert sich nicht und es befinden sich auch nur wenige Ortschaften auf dem Weg. Wir wollen jetzt schnell vorankommen. Die Überholmöglichkeiten auf der Strecke sind eher Mau. Und wenn man sieht, dass man hier Überholen darf, ist es auch schon wieder verboten. Jetzt muss unsere Wanderdüne zeigen was in ihr steckt. Allerdings sind meistens die Überholmöglichkeiten bereits rum bis die Wanderdüne aus dem Dörnröschenschlaf erwacht ist. Also warten wir auf die nächste.
Kamloops ist eher eine Industriestadt mitten in der Prärie. Unser Motel liegt perfekt für Durchreisende. Zig Fast-Food Läden, Supermärkte, Tankstellen. Also super hier.
Wird Zeit dass Morgen ist und wir weiter können.
Wir fahren aber nochmal in die Stadt in den Stadtpark, der am Thomsen River liegt. Hier ist es aber echt schön und viel los. Gut für Komloops, denn sonst hätten wir hier gar nichts positives zu berichten.
Hier heißt es, sehen und gesehen werden. So düsen ein paar Junge Kerle mit dem Boot von Papa den Fluß hoch und runter. Hinten im Boot Posen ein paar Girls. Auf der Bank sitzt der tätoowierte Muskelmann mit Goldkettchen und Gold-Rolex aus dem Kaugummiautomat. Er berichtet lautstark am Telefon über seine Beziehungskrise mit seiner (wahrscheinlich) Ex-Freundin.
Wir liegen auf der Wiese und beobachten das treiben. Aber irgendwann ist auch für uns wieder die Zeit gekommen. Wir gehen essen und dann bald ins Bett.
Aufbruch: | 22.05.2019 |
Dauer: | 3 Wochen |
Heimkehr: | 11.06.2019 |