Wer will nochmal, wer hat noch nicht? Zum zweiten Mal in die Versilia
From coast to coast
Wandern! Das erste und letzte Mal in diesem Urlaub … Wir laufen die Via Canala ab Riomagno aufwärts und stöhnen schon auf dem gepflasterten Stück. Es ist ursteil. Danach beginnt die römisch gepflastert anmutende eigentliche Strecke. Der Fuß geht langsam, der Atem pfeifend. Es ist sehr mühsam, und weder ein Ende in Sicht, noch wissen wir, was uns beim Weg 140 erwarten könnte. Wir erhoffen irgendeinen Ausblick …
Den bekommen wir. Er ist so spektakulär, dass die Mühen vergessen sind. Wir befinden uns auf dem „Weg der gotischen Linie“, wie uns ein Schild verrät. Vor uns breitet sich das dem Meer vorgelagerte Land aus, und wir haben das Gefühl, trotz des diesigen Himmels die gesamte Küste der Toskana von den Inseln bis zum Hafen von Carrara und darüber hinaus bis nach Ligurien überblicken zu können. Wahnsinn! Die Sonne brennt, doch es weht immer wieder einmal ein kühles Lüftchen von woher auch immer. Es ist überraschend laut – von unten ist Verkehrs-, Bau- und Marmorverarbeitungslärm zu hören, in den sich das Bellen von Hunden und das Krähen von Hähnen mischt. Es riecht aromatisch nach Myrthe, und die mit Pyrit durchsetzten Steine schimmern silbern und golden im Sonnenlicht.
Wieder unten angekommen, beschließe ich, trotz meiner Fußbaustellen, die wieder höllisch brennen, den „Quick-and-dirty“-Aufstieg über Riomagno zu nehmen, wenn ich doch schon mal in der Nähe bin …! Ich lasse mir allerdings Zeit, obwohl die Steigung deutlich sanfter ist als das Programm davor, und sammle schon mal Kaninchenfutter, das hier bergfrisch wächst. Denn Samstag ist ja leider schon wieder Abreisetag.
Aufbruch: | 07.07.2019 |
Dauer: | 14 Tage |
Heimkehr: | 20.07.2019 |