"Kommen Sie, kommen Sie!", "Schmatz ned so" und "Proszę wódki"
Warszawa / Warschau: Koneser und Abschied
Von Warschau nach Prag in nicht einmal einer Stunde
Ja, es ist tatsächlich möglich, in nicht einmal einer Stunde von Warszawa nach Prag zu kommen. Denn das früher aufgrund seiner Armut und Kleinkriminalität gemiedene Viertel am jenseitigen Weichselufer heißt Praga. Unsere beiden Reiseführer wussten durch ihre früheren Reisen in die Hauptstadt, dass sich in einem Teil einer ehemaligen Wodkafabrik ein Geschäft - Koneser genannt - befindet, das eine immense Auswahl an Wodkasorten führt. Deshalb waren wir auch überrascht, als wir erkannten, dass auf dem früheren Fabrikgelände neue hippe Lokale und sogar ein Wodkamuseum entstanden waren. Schockiert waren wir aber, dass dafür das kleine Geschäft dranglauben musste. Noch schockierender war aber, dass offenbar niemand auf dem Gelände wusste, dass es das Geschäft gegeben hat.
Etwas deprimiert suchten wir eine andere Wodkaquelle. Denn wer in Polen ist, kann fast nicht ohne das "Wässerchen" zurückkommen.
Schwacher Ersatz, aber trotzdem gut.
Schlussgottesdienst und Abschied
Neben dem letzten Abendessen bildete vor allem eine Andacht dem Abschluss der Reise. Für letztere waren wir in der Deutschen Gemeinde in Polen zu Gast. In dieser Gemeinde kommen einmal in der Woche Menschen deutscher Sprache zusammen und feiern gemeinsam mit einem Priester die Eucharistie.
Enge, Wärme und Verspätung
Was für die Hinfahrt schon galt, galt auch für die Rückfahrt: Bei Nachtzügen muss man mit Verspätungen rechnen. Ärgerlich ist nur, wenn der Zug bereits eine Dreiviertelstunde später abfährt. Vor allem, wenn in Wien nur eine knappe Stunde für den Anschluss bleibt. Außerdem habe ich in Polen folgenden Eindruck gewonnen: Mit Anzeigetafeln in Gebäuden oder auf dem Bahnsteig und verständlichen Ansagen kann man selten bis gar nicht rechnen. In Gdańsk war das leider ganz schlimm. Alles in allem hat mir auch deshalb der Hauptbahnhof am wenigsten gefallen. In Warszawa gab es zwar Ansagen, aber sonst war ich trotzdem etwas enttäuscht. Und verstanden habe ich sowieso nichts.
Nach fast 45 Minuten Verspätung konnten wir dann endlich den Nachtzug nach Wien entern. Nachdem wir ja den Genuss mit den sehr warmen Abteilen, dem engen Gang und allem anderen bereits bei der Hinfahrt hatten, waren wir vorbereitet. Dementsprechend entspannter gestaltete sich auch das Beziehen der Abteile. Trotzdem hing die Vorahnung, dass wir den Anschlusszug in Wien versäumen würden, wie ein Damoklesschwert über uns.
Dementsprechend überrascht waren wir dann auch, als wir erkennen durften, dass wir ohne Verspätung in Wien ankommen würden.
Aufbruch: | 20.08.2019 |
Dauer: | 11 Tage |
Heimkehr: | 30.08.2019 |