Unsere Reise ans Ende der Welt!
Socken ? Was ist das denn?
Dieses Kapitel hätte vor dem " KURZEN UPDATE" hoch geladen werden solle?!?
Socken und 5 Schichten Klamotten waren gestern!!!!!
Okay, Wind gibt's immer noch ohne Ende, aber wir haben gestern unerwarteterweise eine wärmere Gegend erreicht.
Von Calafate aus sind wir mit vollem Tank immer der Ruta 40 in Richtung Norden gefolgt. Natürlich Tank und Tankstelle laut App immer im Visier. An der geplanten Tankstelle angekommen, die ernüchternde Nachricht: Der Tanklaster war noch nicht da, heute gibt's kein Benzin.
Da HEUTE noch ziemlich lang war, haben wir entschieden weiter zu fahren. Da die nächste Tankstelle nicht mit unserer Tanknadel korrespondierte haben wir wohl oder übel einen Umweg von über 100km in Kauf genommen um auf Nummer Sicher zu gehen. Mit der grossen Hoffnung, dass der Tankwagen aus der anderen Richtung kommt und bereits in dem schönen Ort Gobernador Gregores war.
Das kann man sich bei uns echt nicht vorstellen.
Die Strassen sind, wie bereits mehrfach erwähnt, meistens nicht geteert. Die Tanklaster fahren auch auf diesen Strecken, da muss man mal genauer drüber nachdenken.
Wenn man Glück hat, dann wurde Tankstelle A im Süden schon beliefert, wenn nicht, muss man zu Tankstelle B im Norden fahren und hoffen, dass diese Route von einem Laster aus dem Norden bereits beliefert wurde. Wir haben auch nicht wie Wahl zwischen BP oder Shell oder Weissdergeier. Friss bzw. Tank oder stirb.
Die Tankstellen könnten Körperteile als Währung verlangen und man würde bezahlen. Soweit ist es zum Glück noch nicht, noch bezahlen wir in Pesten.
Mal sehr teure, mal günstigere. Aber oft auch nur Cash- nix Kreditkarte!
In der Landeswährung ist noch am günstigsten für uns.. Wahlweise können wir auch die Währung vom entsprechenden Nachbarland oder harte US Dollar oder den nette Euro zum Auslösen nehmen.
Zum Glück hatte die Tankstelle in dem von uns angesteuerten Ort Benzin, auch noch, als wir dann endlich mal dran waren. Eine Autoschlange wie vorm Mc Donald drive in, Samstag Nacht, 1995, nach dem Kino, alles andere hat zu, alle haben Spätfrass. ( könnt ihr es euch jetzt endlich Vorstellen?) !!!!
Da schon lange die Sonne auf die Scheibe kanllte, hatten wir nur noch T Shirts an und sind auch so aus dem Auto gestiegen. Welch Schock....es war windstill und warm. Das hatten wir seit der Ankunft in Chile bzw Argentinien noch nie. In Argentinien werden die Orte wohl nicht am Wasser angesiedelt, sondern da, wo es windstill ist....cool!
Da ab diesem Ort bis zum Tagesziel Bajo Caracoles ( übersetzt: unter Schnecken ?!?!!) Die Strasse gnädigerweise geteert war kamen wir recht entspannt an. Dieses Dorf besteht aus ca. 20 Häusern. Eine Tankstelle, deren 2 Zapfsäulen komplett mit Aufklebern zugeklebt sind, der etwas verpflückt wirkende Tankwart war auch gleichzeitig der Bar Besitzer und Hosteleigentümer. Wie wir erfahren haben, hat er bereits Durchreisenden kein Benzin gegeben, da der Tanker noch nicht da waren. Diese müssten dann logischerweise bei ihm Schlafen und trinken und am nächsten Tag war -wie aus Zauberhand- Benzin da.
Hammer oder? Da wir ja nahezu Authak reisen, hatten wir Glück, bekamen Benzin und schliefen in einer Art windgeschütztem Innenhof.
Im Laufe der nächsten Minuten gesellten sich noch ein Franzosenpaar im Auto auf Weltreise zu uns und 3 nicht sprechen könnende, sehr sympathische Holländer Jungs zu uns.
Diese 3 hatten ein Zelt dabei und wurden nachts ganz schön doll durchgerüttelt.
In einem Hostel gegenüber waren wir kurz auf dem Klo und waren mal wieder über die sanitären Einrichtungen überrascht.
Die Wasserrohre waren wohl kaputt, daher wurde ein Gartenschlauch mit Schellen und Ösen auf die aufgeschlagenen Fliesen montiert.
Um das Wasser in Gang zu bringen musste man an einem hygienischen Kordel ziehen, welcher wiederum eine Wassersperre aufmachte. Das Waschbecken war auf das Abwasserrohr gestellt und mit einem Metallwinkel ,der in das Waschbecken und in die Wand gebohrt war, fixiert.
Gewagte Konstruktion!
Ausgeschlafen und Top fit ging es am nächsten Morgen weiter Richtung Nordwesten, natürlich Schotter, bis zur argentinischen Grenze, welche traumhaft zwischen Hühnern, Flüssen und Bergen gelegen war. Die sichtlich nicht überforderten Grenzbeamten kochten sich zum Mittagessen Hühnereintopf
und wir waren ratzfatz mit den nicht vorhandenen Formalitäten fertig. 13 km weiter in diesem Niemandsland Paradies kamen wir zur chilenischen Grenze
Der leicht erkältete (Männergrippe �) junge Grenzbeamten störte sich etwas daran, dass auf den Zollpapieren unseres Auto nicht vermerkt war, dass dessen Baujahr -2014 - nicht vermerkt war.
Vielleicht lag seine Unmut auch daran, dass er alles in den PC Einträge musste, uns dann aber das PTI ( das für uns lebenswichtige Visum für Chile) mit der Hand auszufüllen hatte. ( normalerweise bekommen wir immer einen hochmodernen Ausdrücke mit Quellcode!) Auch da hatte er etwas auszusetzen...er verbesserte den von mir mit besten Wissen und Gewissen ausgefüllten Tesxt wie folgt: Nachname : Jäger, Vorname : Geb. Zimmermann
Alles weitere wurde von ihm rigoros durch gestrichen. Nagut, dann halt so.
Hauptsache wir durften dann endlich selbst den Grenzpostem öffnen und weiter durch den Parque Nacional Patagonia schottern. Welch ein Panorama. Wir wussten nicht, ob wir nach oben, unten, hinten oder vorne gucken sollten.
Die totale Reizüberflutung durch wilde Pferde, Lamas, Füchse, Flüsse, Seen, Gletscher, Berge, Flamingos und Schlaglöcher.
Durch eines dieser sind wir so heftig durch gerattert, dass Katja eine leichte Bremsspur vom Gurt an der Schulter hatte und Thorsten auf dem Sitz Richtung Fussraum gerutscht ist. Aber unser Witzmobil kann das ab....alle Axen sind noch ganz.
Im Gegensatz zu unserer Antenne- die ist irgendwie nicht so stabil, den Antennenfuss haben wir bereits mit Sekundenkleber bearbeiten müssen.
Nachdem wir wieder ein paar Asphalta- Morganas hatten, erreichten wir irgendwann tatsächlich kurz eine asphaltierte Strasse und machten ein paar km echte Fortschritte. Da wir an einem sauberen und ordentlichen Campingplatz vorbei kamen kehrten wir dort ein und fragten, ob wir mal kurz duschen dürften.
Auf dem Sand und Schotter ist eine heisse Dusche echter Luxus. Den wir dann auch kostenlos geniessen durften.
Da noch einige andere Reisende auf dem Platz waren, haben wir uns schnell aus dem Staub gemacht. Diese Spezies will nämlich immer reden und erzählen und fragen und quatscht.
Kurze Anmerkung....Wir haben im Gästebuchverzeichnis gesehen, dass es fremde Follower gibt, die uns nicht persönlich kennen. Das freut uns natürlich sehr! Euch oder Ihnen möchten wir nur kurz sagen, dass wir nicht komisch sind! Wir arbeiten aber in der Gastro in einem sehr schönen Urlaubsgebiet und bekommen das ganze Jahr über Geschichten und Fragen von reisenden /fremden Menschen zugetragen. Deswegen muss das in unserem Urlaub nur sehr gering dosiert sein.
Übernachtet haben wir an einem Fluss in dem Ort Cochrane. Dieser Ort hat mehr Einbahnstraßen als Einwohner.
Vor einpaar Jahren sollte hier eine Wasserkraftanlage gebaut werden, im Dorf wurde viel Geld investiert..Eine riesen Feuerwehr, ein modernes Krankenhaus, ein super Busterminal, überall kostenloses Internet und und und.....Das Projekt wurde abgesagt, jetzt steht das alles da und kein Mensch wohnt dort, geschweige denn, will da hin.
Da dieser Ort ziemlich weit weg von allem ist, ist alles ziemlich teuer dort. Für ein Tetra Pack Milch haben wir 1.70€ bezahlt. Absolut gerechtfertigt, wenn man die Abgeschiedenheit und die Kackstrasse berücksichtigt.
Heute morgen fuhren wir genau diese, durch atemberaubende Natur weiter. Mittlerweile ist es die Carretera Austral. Berühmt, Berüchtigt und Respekteinflösent. Sie ist die Hauptverkehrsstrasse in den Norden für Lkws, Reisebusse, Radfahrer und das alles auf ???? Richtig....SCHOTTER! Teilweise geht es tiefe Abhänge runter, über klapprige Brücken drüber, einspurig, aber immer so Staubig, das der Hintere nix sieht. Oder, dass wir nix sehen, wenn ein 40 Tonnen an uns vorbei gedonnert ist. Man steht einfach für ein paar Sekunden im Staub.
Ein Erlebnis für sich.
Anstatt in dem kleinen, aber touristischen Puerto Rio Tranquillo sind wir 13 km weiter nördlich an eine Fluss für heute Nacht. Eine Familie hat ein ziemlich grossen Grundstück am Fluss, es gibt ein tiptop gepflegtes Klo und Duschen. Hier könnten wir ein paar Tage bleiben. Aber unser nächstes Staubabenteuer wartet bereits morgen auf uns.
Aufbruch: | 08.01.2020 |
Dauer: | 8 Wochen |
Heimkehr: | 29.02.2020 |