Unsere Reise ans Ende der Welt!

Reisezeit: Januar / Februar 2020  |  von Katja Jäger

Wir brauchen ein HOTEL

Und da fängt jetzt ein Kapitel für sich an.
Bei der Abfahrt von  den Seelöwen bemerkte Thorsten schon, dass es ihn nicht gut geht.
Nach dem Frühstück fing es in ihm an zu rumplen und zu pumpeln.
Da unser Ziel für heute nur ca. 100km entfernt war, stechen wir aber sofort in See und kamen exakt 5 Kilometer weit.
Katja sah aus den Augenwinkeln, dass Thorsten untypische Bewegungen machte, bremste radikal ab und schoss in eine Parkbucht.
Thorstens untypische Bewegung war ein leichter Würgeanfall. Da Katja aber so doll bremste wurde aus dem Würgeanfall ein waschechter Kotzanfall.
Glücklicherweise nur in den Vorgarten (der nicht zuhause gewesenen Anwohner ).
Der überraschte Wachhund stellte sich mal lieber schlafend.

Nach kurzer Erholpause ging die holprige Fahrt weiter, nach weiteren 30 Minuten hielten wir an einem schattigen Platz, wo Thorsten 2 Stunden schlief und wieder Gesichtsfarbe tanke.

Katja suchte Brombeeren, Weintrauben und was man sonst so alles tut, wenn nix zu tun ist.
Gegen 13h fanden wir es eine gute Ideen, wenn Thorsten eine Portion Notnudeln ist.
Gegen  13.30 und mitten auf der Strasse, fanden wir es dann doch nicht wieder gut.
Adios mit Nudeln!
Wir beschlossen, ein Hotel für den Tag zu nehmen.
Super Idee......wenn es irgendwo eines gegeben würde.
Nachdem wir einpaar Kilometer zwischen Himmel, Hölle und erneuten Verlust der Gesichtsfarbe hin und her fuhren, tauchte ein Schild vor uns auf:
 Familiäre Hütten, komplett eingerichtet, Pool und Garten
Super, ein Schild....dich schickt der Himmel.... Abgebogen von der Strasse: ein komplett uneinsicht sichtbares Gelände, mit Metalltor.

Etwas unpersönlich, wie eine Kaserne,  aber das war alles egal. Katja klingelte an einem Gegensprechding wie im drive in Schalter, eine Dame meldete sich....ja es wäre noch was frei , kostet 13 Euro, Kabine Nummer 3 wäre unsere, die Tür sei auf, das Geld sollen wir durch die Kiste schieben. Ok, machen wir alles, wie gesagt, aber welche Kiste.....??????
Wir waren schon etwa am schmunzeln, sogar der ziemlich weisse Thorsten.

Wir können unser Auto direkt neben der Hütte parken und ein Rolltor zuziehen, so sieht niemand das Auto. Ok, auch toll.
8 gleiche Hütten oder wir Container.....kein Pool, kein Garten!

Beim Öffnen der Zimmertür konnten wir das lachen nicht mehr halten. 
Herzlich willkommen im Stundenhotel!!!!
Die Preisliste an der Wand hat uns den letzten  Zweifel genommen!!!! 3 Stunden 13€, 5 Stunden 15 Euro, alkohlflecken im Bett: 6 €, Blutflecken 9€! kaputte Möbel sind variabel teuer, der kaputte Spiegel schlägt mit 55 € zu Buche. Der kaputte Aschenbecher kostet nur 1 Euro.

Aber es ist alles Top sauber, die vielen Quadratmeter Spiegel haben keinen Fingerabdruck, wir haben 2 saubere Handtücher bekommen, das Wasser ist heiss und der TV bietet natürlich ALLE Arten von Unterhaltung an.
Die Kiste in die wir das Geld legen sollte, war eine holzkiste, die die empfangsdame von der anderen Seite öffnen könnte. Alles total anonym. Wir haben die Fernbedienung für Klima und TV bekommen, sie das Geld. Klasse ))

Da soll mal einer sagen, wir hätten keinen romantischenn Valentinstag !!!!!!!!!!!
Katja war schon schön heiss duschen und hat sich die anderen Pärchen mal so angeguckt, die hier so verkehren (!) ....jetzt muss sie mal Thorsten wecken und fragen, ob wir noch eine Verlängerung im Stundentackt im Liebesnest brauchen oder ob wir die letzten 60km antreten können.
.....Nachtrag.....Thorsten hat es tapfer bis auf den nächsten Campingplatz und 16 Stunden geschlafen. Heute am Samstag geht es ihm wieder zu 95 %gut!

Vielleicht sollten wir noch mal in das Hotel zurück fahren, gehören ja jetzt schon zur stammkundschaft und bekommen bestimmt Rabatt

© Katja Jäger, 2019
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Die Reise
 
Worum geht's?:
Nachdem wir fast alle südamerikanischen Länder bereist haben, fast kein Fleck der USA vor uns und unserem Motorrad sicher war, Kreuzfahrten ebenfalls als "sehr cool" getestet wurden und wir letztes Jahr mit einem Ford Maverick durch Florida gereist sind, haben wir diesmal so etwas ähnliches vor: Wir traveln mit einem "back to the roots" Camper bis ans Ende der Welt in Chile/Argentinien. Vorher machen wir noch einen Abstecher auf die Osterinsel. Die Eckdaten stehen, dass muss reichen!!!
Details:
Aufbruch: 08.01.2020
Dauer: 8 Wochen
Heimkehr: 29.02.2020
Reiseziele: Chile
Der Autor
 
Katja Jäger berichtet seit 4 Jahren auf umdiewelt.
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