Unsere Reise ans Ende der Welt!
Die Wahrheit ist nicht immer schön
Die Wahrheit ist nicht immer schön....
Da wir heute morgen -für unsere Verhältnisse- früh Richtung Chile aufgebrochen sind, haben wir es tatsächlich einmal quer durch Land geschafft und sitzen heute Abend an der Pazifitküste. Bis auf einige nervige Baustellen sind wir echt gut durch gekommen.
Kurz vor Osorno haben wir einem tollen Restaurant direkt an der " Hauptstrasse" suuuuper lecker Mittag gegessen.
Nachdem wir mit dem Chef ausdiskutiert hatten, was da ist und was nicht, konnten wir uns - mangels Gäste- etwas unterhalten. Aufgrund der inneren Unruhen im Land hat er 70 % weniger Umsatz. Wir sind eigentlich in der Haupsaison, aber es kommen weder die üblichen Ausländer, noch reisen die Chillen viel, noch kommen viele Argentinier.
Gestern wäre eine Versammlung von den Gewerbetreibenden von Osorno gewesen, er hätte schon Bescheid gesagt, dass er noch einen Monat durchhält, dann macht er zu.
Es wären neue, heftige Streiks für März geplant, weil dann die Schule wieder anfängt! Will heissen, ab März sind die Kinder der von der Gass' und die Eltern haben wieder Zeit.
Er hat einen deutschen Freund, der ist Arzt in einer grossen Klinik. Die Patienten fragen nach Ratenzahlung für die Behandlungen , da sie sich ansonsten nicht behandeln lassen können.
Wenn wir mit Kreditkarte bezahlen, dann werden wir auch immer gefragt, in wievielen Raten wir bezahlen möchten. Wir reden von 15 € Gesamtbetrag!!!!
Die Welt verbessern können wir nicht, aber es tut uns echt leid, wenn wir solche Geschichten hören.
Etwas betrübt, aber doch happy, weil 4 andere Gäste kamen, machten wir uns auf den Weg weiter Richtung den schöööönsten Stränden Chiles.
Wir kamen an und es traf uns fast er Schlag. Der erste Strand namens Bahia Mansa war ein Dorf , welches komplett nach Fisch roch. Es ist der Hafen für diese Gegend. Sehr ursprünglich, aber bestimmt mit Charme, wenn man auf Fischgeruch steht.
(Und wenn man auf smoothy aus frischen Heidelbeeren mit Fischgeschmack steht). Thorsten bestellte sich einen Kaffe, welcher Instant war. Der Nescafe kam im Beutel neben der semisauberen Tasse, das Wasser war Natur gebräunt, Milch war leider ausserhäussig. Der "Kaffee" ging leider so zurück, wie er in der Tasse ankam. Aber die Klos waren sauber....Immerhin.
Wir haben uns sofort weiter Richtung Playa Maicolupe gemacht....eine 636373% Besserung.
Keine Touris, nur Einheimische, sogar sehr indigene Bevölkerung, nicht so wie ansonsten in Chile mit viel europäischen Einschlag. Aber ein weiterer Strand ist Playa tril tril. Den wollten wir uns noch anschauen, bevor wir uns festlegen wollten, wo wir heute Nacht bleiben.
Der Weg zu diesem Strand sollte verboten werden!!!!!! Eine Strasse mit -ungelogen- 10% Steigerung auf Schotter...eine Spur war mit Beton gefüllt, damit entweder der hoch fahrende oder der runter fahrende wenigstens sicher fährt.
Aber genau dort lag das Problem. Da wir in tril tril sind und nicht bei Alice im Wunderland hatten wir plötzlich Gegenverkehr. Unser Witzmobil schlitterte vorwärts von Schotter auf Beton und wieder zurück, die Reifen drehten durch. Aber der weltbeste Truckfahrer fing uns ab und wir kamen wieder in unsere Spur. Danach waren wir hellwach und bereit für weitere Abenteuer.
Der Strand war ganz nett, aber unser Favorit blieb Maicolupe. Also fuhren wir den Höllenberg wieder zurück und wieder kam Gegenverkehr. Diesmal waren wir leider auf der Steigung und der Gegenverkehr konnte auch nicht wirklich Platz machen.
Mit etwas mehr Adrenalin als man es wirklich möchte, steuerte Thorsten uns rückwärts zwischen Beton und Rollsplitt bergab, bis das Witzmobil wieder Gripp hatte.
Soviel Abenteuer musste s dann auch nicht sein.
OMG....danach hatten wir uns erst mal diverse Pisco Sour und Biere verdient.
In einem Strand Restaurant bestellten wir uns eine Art frittierte Brötchen. Zum Dippen gab es Aji ( ziemlich feurig) und etwas undefinierbares dazu. Laut Kellner war es Tomate, Koriander und eine Art Algenwurzel. Die Alge an sich haben wir vorher schon am Strand rumgammeln sehen. Sie sehen aus wie hellgrüne Feuerwehrschläuche und rufen nicht unbedingt " ESS MICH"!
Der Dipp war aber echt lecker, mus man fairer Weise sagen.
Den Rest des abends haben wir mit den Einheimischen an Strand verbracht. Bis plötzlich eine Dame auf uns zu kam. Erst beim 2. hinsehen fiel Katja auf, was da auf dem farblich dezenten T- Shirt aufgedrückt war: dicke Titten, Kartoffelsalat
Man erlebt und erwartet echt viel auf reisen, aber das musste genauer erforscht werden. Da die Dame auf dem Weg aufs Klo war, folgte Katja ihr und sprach sie an.
Nein, sie würde kein deutsch sprechen und wüsste nicht, was sie da für einen Slogan in Welt hinaus trägt, aber ein Foto durfte Katja trotzdem gerne machen. Sobald das Foto professionell inszeniert wurde, fragte die Dame was es denn nun heissen würde.
Da die Wahrheit nicht immer gut zu vertragen ist, schummelte Katja ein ganzkleinesminibisschen und antwortete : ich bin eine Prinzessin!
Die Wege der 2 sichtlich gut gelaunten Personen trennten sich. Jedoch lag sie mit ihrem Prinzen in Sichtweite von unserem Sonnennuntergangsguckplatz.
Als die Dame wieder dort ankam erzählte sie ihn lächelnd von der Situation. Als der Prinz sein Handy raus holte wurde uns etwas übel und wir haben zu gesehen, dass wir ganz schnell Land gewinnen. Denn Google weiss alles.
Hey, die Wahrheit wäre kein Deut besser gewesen. Karma Punkte gab es nicht, so oder so.
Heute morgen sind wir weiter Richtung Norden gefahren, eine Richtige Autobahn. Mit Maut, geteerter Strasse und alles was dazu gehört.
Bueno, eine Richtige südamerikanische Autobahn. Auf der der Bus von 120 auf 0 in wenigen Sekunden bremst, weil Fahrgäste am Strassenrand stehen. Verlässt man diese Autobahn fängt ungelogen 5 Meter nach der geteerten Strasse der Schotter an.
Es gibt allerdings auch kleine Ausbuchtungen, wenn man mal anhalten muss.
Auf die Autobahn kommt man dann wieder über ein Stop Schild, ohne Beschleunigungsstreifen.
Wenn keiner von links kommt, dann heisst es einfach nur FEUER FREI und schnellstmöglich wieder einordnen.
Lustig!
Die heutige Nacht verbringen wir am Füsse des Vulkans Choshuenco, der Gipfel ist mit Schnee bedeckt. Wir tragen kurze Klamotten, aber solangsam verabschiedet sich die Sonne und es wird wohl eine kalte Nacht. Vor uns ist der Ort Puerto Fuy, hinter uns der Vulkan.
Tolles Panorama!
Morgen wollen wir mal schnell zu einem 36 m hohen Wasserfall laufen und dann zu irgendwelchen Thermen. Mal sehen, wann wir aus den Federn kommen
Das Fortleben ist so schön. Hier spielt man noch Ping Pong, zum Wochenend camping nimmt man den kompletten Hausstand mit, es gibt Luxushütten zu erschwinglichen Preisen und Hund und Schweine spielen wie Geschwister zusammen
Aufbruch: | 08.01.2020 |
Dauer: | 8 Wochen |
Heimkehr: | 29.02.2020 |